Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Einrichtungen
- Gastronomie
- Sonstige Bemerkungen
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Im 13. Jahrhundert entstand auf einem steil abfallenden Berg im Dolderbachtal eine kleine Burganlage, die im Laufe der Zeit zu einem großen Schloss mit eindrucksvoller Ringmauer umgebaut wurde. Die Schlossanlage lässt sich heute frei besuchen. Sie dient als Samariterstiftung. Es haben sich Ringmauer, kleine Türme, Reste des Halsgrabens und der Schlossbau erhalten.
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Schloss Grafeneck
72532 Gomadingen-Grafeneck
Parken: In unmittelbarer Nähe zu Schloss Grafeneck gibt es kostenlose Parkplätze. Der Fußweg zur Anlage beträgt 100 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Schloss |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | Samariterstift |
Lage: | 695 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:27-18:55 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Schloss Grafeneck liegt auf einem Bergsporn oberhalb des Flusses Dolderbach, der etwas südlich in die Große Lauter mündet. Das ehemalige Burggelände wurde in der Zeit des Barocks umgebaut und symmetrisch strukturiert. Eine von Garten umsäumte Allee führt direkt zum Haupteingang des heutigen Schlosses. Für den Bau des neuen Eingangsbereichs wurde der Halsgraben überbaut. Die mittelalterliche Eingangssituation lässt sich nicht mehr rekonstruieren.
Umgeben ist das Schloss von einer Wehrmauer, die die Anlage zum stark abschüssigen Berg hin schütze. Sie führt einmal großräumig um das Schloss herum und endet auf Höhe des barocken Eingangtors. Geographisch gesehen, handelt es sich um ein künstliches Plateau, das sich durch die tiefe Wehrmauer stark vom Berg abhebt und dessen Oberfläche auf ein ebenes Niveau bringt. In der Mitte der großen Freifläche steht heute ein barockes Schloss, ein großer Gebäudekomplex, der in den typisch regionalen Schlossfarben Gelb und Rot angestrichen wurde.
1556 wurde die alte Burganlage, die der Ursprung dieses Schlosses war, zugunsten des Schlosses abgebrochen. Von der Burg stammen noch die Wehrmauern, die heute das Plateau bilden, sowie der kaum noch zu erkennende Halsgraben, der die Anlage vom Berg trennte. Bis 1559 wurde auf den Resten der Burg das heutige Schloss errichtet. Der Besucher hat die Möglichkeit den Gebäudekomplex fast vollständig zu umrunden. Hierbei fallen im Südwesten die Reste eines runden Eckturmes auf, der die Burg zu dieser Seite hin schützte. Zudem stößt man auf unterschiedlich hohe Wehrmauern und unterhalb der Mauer auf Andeutungen einer Graben-Wall-Konstruktion. Interessant am Schloss ist eine Ausbuchtung Richtung Süden, die das Gebäude in zwei Flügel aufteilt. An dieser Stelle erkennt man deutlich, das allerlei Umbauten durchgeführt wurden.
Eine vollständige Umrundung ist aufgrund eines Anbaus im Osten nicht möglich. Direkt vor dem Anbau findet man ein weiteres Fundament eines Wehrturmes. Ein weiterer Wehrturm ist an der Nordseite direkt hinter dem Gebäude zu finden.
Historie
Die erste urkundliche Nennung des Adelsgeschlecht war durch Heinrich und Eberhard von Grafeneck im Jahre 1261. 1368 wird die Burg von Berthold von Grafeneck an Graf Ulrich von Württemberg verkauft. Dieser verkauft sie um 1490 weiter an Graf Eberhard im Bart, der bis 1496 in Württemberg regiert. Von 1559-1560 wird die Burg von Herzog Christoph von Württemberg abgerissen und es entsteht ein Renaissanceschloss mit ersten Andeutungen auf den barocken Stil. Vollends geht die Anlage unter Karl-Eugen von Württemberg in den Jahren von 1762 bis 1765 in den Barock über. Das Grundstück wird um die Kaserne, das Torgebäude, das Schlaf- und Gästehaus, das Theater, die Kapelle, der Marstall, das Billardhaus, die Invalidenhäuser, das Forsthaus, das Aufwärterhaus, das Magazin und das Wirtshaus erweitert. Der Bergrücken ist somit in ungefährer Größe der heutigen Stiftung bebaut. Sie existierten nicht lange, denn 1828 bis 1838 wurden sie nacheinander zum Abbruch verkauft und verschwanden wieder. Kurze Zeit später, also im Jahr 1834-1842, wird das Schloss mehrmals verkauft. Die erste Privatisierung war 1904 durch Freiherr Max von Tessin, der sich hier niederließ. Bis 1923 betrieb er eine Pferdezucht. 1923 wird die Burganlage an den Reichsminister Graf von Kanitz verkauft. 1925 kauft der Stuttgarter Kurhausbesitzer Eugen Wörwag Schloss mit Umgebung und verkauft es 1928 weiter an die Samariterstiftung, die Grafeneck zu einem Heim für behinderte Menschen ausbaut. 1930 wird die Einrichtung eingeweiht. Unter den Nationalsozialisten wird Grafeneck 1939 umfunktioniert zum Tötungsort “lebensunwerten Lebens“. 1946 zieht die Samariterstiftung wieder ein.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | Ganzjähirig Burg: offen Gebäude: geschlossen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Der Ort und das Schloss Grafeneck liegen an einer Verbindungsstraße zwischen Münsingen und Marbach, südlich von Bad Urach. Über die A8 Ausfahrt ” Wendlingen” oder über die A81 Ausfahrt ”Herrenberg” Richtung Reutlingen und in Metzingen auf die B28 Richtung Bad Urach. Hinter Bad Urach weiter nach Münsingen und von dort nach Grafeneck. In Grafeneck folge man der Ausschilderung zum Samariterstift.
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Sonstige Einrichtungen
In der Anlage befindet sich ein Dokumentationszentrum zum Thema Euthanasie.
Gastronomie
Am Schloss gibt es ein kleines Café, das am Wochenende und an Feiertagen geöffnet hat.
Sonstige Bemerkungen
Bei der Burg handelt sich um ein Privatgrundstück. Bitte benehmen Sie sich dementsprechend.
Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Grafeneck erwähnt:Burg Burgberg, Burg und Festung Hohenurach
Literatur
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
- Wolfgang Krüger, „Die deutschen Burgen und Schlösser in Farbe“, Konrad Theiss Verlag, 1987, Frankfurt am Main
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 09.01.2012
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