Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Einrichtungen
- Gastronomie
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Burg Eltz gehört zu den besterhaltenen Burgen Deutschlands. Sie liegt inmitten eines Tals auf einem Felsen in einer Schleife des Elzbachs. Die Anlage entstand im 12. Jahrhundert aus mehreren turmartigen Gebäuden, die jeweils als Wohntürme gedient haben können. Bis heute ist sie im Besitz der Grafen von Eltz und wurde nur einmal 1336 erfolglos belagert. Die nie zerstörte Anlage hat sich sehr gut erhalten. Neben den zahlreichen Gebäuden der Kernburg stößt man auf eine ausgedehnte Vorburg mit Zwingeranlage, die 10 m unter dem Felsen der Kernburg liegt. Heute beherbergt Burg Eltz ein Museum, eine Schatzkammer, eine Gastronomie und private Bereiche. Die schöne und eindrucksvolle Anlage sollte man mal gesehen haben! Die Führung ist sehr zu empfehlen.
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Burg Eltz wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen der Eifel
Die schönsten Schlösser und Burgen in Deutschland
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Eltz
56294 Wierschem
Parken: Es gibt für Burg Eltz einen kostenpflichtigen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 1000 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Burg |
Burgtyp: | Gipfelburg |
Nutzung: | Museum, Gastronomie |
Lage: | 133 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:49-18:45 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
In einem weiträumig unbewohnten, engen Tal des Elzbachs, kurz vor der Mündung in die Mosel, steht in einer Flussschleife auf einem Felsen die weltberühmte Burg Eltz. Sie wird bis heute als die ideale, ritterliche Wohnburg angesehen und war auf dem 500 DM-Schein und auf Briefmarken abgebildet. Bis heute beflügelt sie durch ihren guten Erhalt und die behutsame Restauration und Instandhaltung die Gedanken der Menschen und gewährt trotz vieler Touristen einen Ausflug ins Mittelalter. Seit fast 1000 Jahren ist Burg Eltz im Besitz der Familie Eltz und lässt nahezu alle Baustile zwischen Romanik und Barock erkennen. Die Außenbereiche lassen sich frei besichtigen, die Innenräume sind nur im Zusammenhang mit einer Führung besuchbar.
Topographie
Burg Eltz liegt in einem schmalen, steil abfallenden Tal in einer Flussschleife. Sie steht auf einem 70 m hohen, elliptischen Felskopf, der durch seine längliche Form den Grundriss der Kernburg stark prägt. Nach Westen, Süden und Osten wird Eltz durch den Fluss geschützt, der die Burg wie einen natürlichen Graben einrahmt. Die Nordseite, also die einzige Angriffsseite, weist ein Tor, eine Grabenanlage und mehrere Zwinger auf.
Burg im Überblick
Burg Eltz besteht aus einer Kernburg, einer Vorburg und mehreren Zwingeranlagen. Die Kernburg liegt auf dem höchsten Punkt. Zu ihren Füßen entstand später die Vorburg, die im Laufe der Zeit Teil der mächtigen Zwingeranlage wurde. Während die Kernburg und die meisten Elemente der Vorburg original sind oder rekonstruiert wurden, sind die Zwingeranlagen größtenteils nur ruinös erhalten geblieben.
Vorburg und Zwinger
Man betritt Burg Eltz von Norden her. Der Zugang erfolgt über eine Steinbrücke mit anschließendem Tor. Das Tor wird noch heute auf der rechten Seite durch eine Schießscharte flankiert, die wahrscheinlich Teil eines großen Torhauses war.
Hinter dem Tor eröffnet sich der Blick auf die längliche Vorburg, die nur noch zwei Gebäude beherbergt. An zahlreichen Stellen lässt sich der blanke Felsen erkennen, auf dem die Vorburg errichtet wurde. Die Gebäude beherbergen den Souvenirladen und die Gastronomie.
Sowohl im Osten, wie auch im Westen lassen sich am Hang die Überreste zahlreicher Zwingeranlagen erkennen. An ihren Mauern sind noch Wehrgänge, Treppen, zwei Rundtürme, Schießscharten für Feuerwaffen und Mauerverläufe erkennbar. Sie reichen bis zum Fluss und erschwerten somit einen Angriff von der Talseite aus.
Kernburg
Die Kernburg liegt auf dem höchsten Punkt und wirkt durch ihre Höhe von Felsen und Gebäuden sehr eindrucksvoll und mächtig. Obwohl der Ursprung in der Romanik liegt, wird ihr Aussehen durch die Gotik geprägt. Das Geschlecht derer von Eltz teilte sich im 13. Jahrhundert in mehrere Linien auf und so entstanden über 500 Jahre mehr als acht verschiedene, meist turmartige, bis zu 35m hohe Gebäude mit mehr als 100 Räumen, in denen zur Blütezeit 100 Familienmitglieder mit ca. 100 Bediensteten untergebracht waren.
Plat Eltz, Platt-Eltz
Der Platt-Eltz nimmt den höchsten Punkt des Felsens ein und bildet das südliche Ende der Kernburg. Er ist das älteste Gebäude der Burg. Ursprünglich wurde er als Wohnturm, bzw. Bergfried errichtet und hebt sich deutlich durch seine romanische Architektur von den anderen Gebäuden ab.
Rübenacher Häuser
Einige Zeit nach dem Platt-Eltz entstand der Rübenacher Gebäudekomplex. Die Gebäude nehmen heute die Westseite der Kernburg ein. 1442 erhielt das Gebäude zwei weitere Stockwerke und das noch original erhaltene Dachgestühl. Bis 1444 entstand das Treppenhaus an der Nordseite.
Kempenicher Häuser
Die östliche Seite der Kernburg wird vollständig durch die Kempenicher Häuser und die Rodendorfer Häuser geschlossen. Ursprünglich standen hier Nebengebäude aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die später in die Kempenicher Häuser integriert wurden.
Zwischen 1604 und 1661 werden die Gebäude durch weitere Stockwerke, größtenteils aus Fachwerk, erhöht. Zeitgleich wurde der mächtige Treppenturm umgebaut. Über dem Eingang prangt das Wappen der Familie.
Rodendorfer Häuser
Die Rodendorfer Häuser nehmen den gesamten nördlichen Bereich der Kernburg ein (links vom Hofzugang). Die Häuser wurden zwischen 1470 und 1520 errichtet. Der älteste Part steht an der nördlichsten Stelle des Felsens der Kernburg und beherbergt den Fahnensaal. Das Gebäude ist höher als die anderen Rodendorfer Häuser und besitzt vier Stockwerke.
Führung
Sowohl Außenanlage, wie auch der Hof der Kernburg lassen sich kostenlos besuchen. Das Innere der Gebäude ist nur im Zusammenhang mit einer kostenpflichtigen Führung zu besichtigen.
Die Führung befasst sich mit allen Gebieten, die eine Burg zu bieten hat. Man begutachtet beispielsweise die Waffenkammer mit seltenen asiatischen und eurasischen Waffen, Schlafgemächer, den Fahnensaal, den Rittersaal, den Kapellenerker und zahlreiche Möbelstücke, die aus den unterschiedlichsten Epochen stammen. Hierbei werden viele originale Exponate in ihrer ursprünglichen Umgebung und Räumlichkeiten vorgestellt, so dass ein fabelhaftes und angenehmes Ambiente entsteht. Es wird zudem auf zahlreiche Sprichwörter und deren Herkunft, sowie auf mittelalterliche Sitten eingegangen.
Fazit
Burg Eltz gehört zu den bekanntesten Burgen der Welt. Von der Atmosphäre her ist die Burg sehr angenehm und nur selten überfüllt. Durch gute Koordination und Organisation sorgt man für einen gleichmäßigen Besucherstrom. Die Anlage ist somit nur selten überlaufen. Durch die ruhige, wunderschöne und abgeschiedene Lage und durch die wunderbaren Aussichten, die sich von Vorburg und Weg auftun, lädt Burg Eltz regelrecht zum Verweilen ein und eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug. Ein Besuch lohnt sich!
Historie
Der Ursprung von Burg Eltz liegt anscheinend in einer kleinen Holzburg aus dem 9. oder 10. Jahrhundert. Vermutet wird sogar ein römischer oder keltischer Ursprung. Im 11. bis 13. Jahrhundert wuchs eine typische Steinburg heran. Mit ihrer Lage an einer wichtigen Handelsstraße zwischen der Eifel, der Mosel und dem fruchtbaren Maifeld sorgte die Burg für kontinuierliche Einnahmen, die in Um- und Ausbau reinvestiert wurden.
Im Jahre 1157 taucht in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa ein Rudolf von Eltz auf. Vor 1268 ereignete sich zwischen den Brüdern Elias, Wilhelm und Theodorich von Eltz eine Erbteilung, die sowohl die Ländereien, wie auch die Burg betraf. Fortan diente Burg Eltz als Ganerbenburg und war zwischen den drei Linien aufgeteilt. Richard von der Linie des Silbernen Löwen erwirbt 1277 die Vogtei Rübenach. Einer der Wohtürme wird danach benannt. Theodorich erbaute, so vermutet man, zwischen 1290 und 1300 den Klein Rudendorf Wohnturm. Der Sohn von Wilhelm, genannt Johann von Eltz, errichtet ca. 1326 die unteren fünf Stockwerke des Rübenacher Hauses.
Zwischen den Jahren 1331 bis 1336 ereignete sich die Eltzer Fehde. Balduin von Luxemburg, damalige Erzbischof von Trier, versuchte seine Ländereien zu vergrößern. Derer von Eltz widersetzten sich, woraufhin 1331 eine jahrelange Belagerung der Burg Eltz folgte. Balduin von Luxemburg ließ die Burg Trutzeltz oberhalb von Eltz errichten. Bis 1336 wurde die Burg belagert. Schließlich gaben die Herren von Eltz 1336 auf nachdem ihre Nahrungsmittel ausgingen. Sie mussten die äußeren Verteidigungsanlagen vollständig abbrechen.
Im 15. Jahrhundert kam es zu zahlreichen Ausbauten, so wurde zum Beispiel 1472 der Rübenacher Gebäudekomplex um zwei Stockwerke erhöht. Zwischen 1470 und 1520 errichtete man das Große Rodendorfer Haus.
In den Jahren 1604 bis 1661 wurde der alte romanischen Palas und seine Nebengebäude um drei Stockwerke erhöht. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg nicht zerstört. Dies kann unter anderem der Verdienst von Hans Jakob zu Eltz gewesen sein, der am 15. Juli 1624 vom Kurfürsten mit dem Amt des Erbmarschalls belehnt wurde.
Aufgrund der Wirren setzten bis 1651 die Bauarbeiten auf der Burg aus. Erst 1651 begannen Hans Jakob zu Eltz und seine Gemahlin Anna Elisabeth von Metzenhausen mit Umbauten.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 bis 1689 herrschte in der Region ein verheerender Krieg, bei dem nahezu alle rheinischen Burgen zerstört wurden. Hans Anton zu Eltz-Üttingen war Offizier im französischen Heer und hatte die Möglichkeit die Burg Eltz von den Franzosen zu verschonen.
In den Türkenkriegen um Wien spielte die Linie Eltz vom Goldenen Löwen eine derart wichtige Rolle, dass Kaiser Karl VI. die Familie in den Reichsgrafenstand erhob.
1786 starb die Linie Eltz-Rudendorf aus, so dass derer von Eltz-Kempenicher ihren Anteil an der Burg erbten. Graf Hugo Philipp zu Eltz erwarb 1815 die Anteile von Eltz-Rübenach und wurde somit alleiniger Besitzer über die Burg.
Im 19. Jahrhundert waren große Teile der Burg recht stark verwahrlost. Graf Karl zu Eltz nahm sich seiner Stammburg an und begann 1845 mit der Restaurierung. Die Arbeiten dauerten bis 1888 und kosteten 184.000 Mark, was dem heutigen Wert von 15 Millionen Euro entspricht.
Zwischen 1976 und 1982 werden die stark verwahrlosten Wehrmauern der Außenanlage durch Graf Jakob zu Eltz und die Gräfin Ladislaja zu Eltz saniert und gesichert. Zwischen 2009 und 2012 fanden nochmals ausgiebige Sanierungen und Wiederherstellung der Dächer, des Fachwerks und der Haustechnik statt. Heutiger Besitzer ist Dr. Karl Graf von und zu Eltz-Kempenich, genannt Faust von Stromberg.
Eintritt und Öffnungszeiten
Stand: 2023Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: | Saisonal Burg: Führungen April - November: Täglich: 9.30-17.00 Uhr |
Eintrittspreise: | Burghof: frei Gebäude: Führung Erwachsene: 14,00€ Ermäßigt: 7,00 € Kinder unter 6 Jahre: frei Schüler (Klasse): 6,00 € Familienkarte (2 Erw. + Kinder unter 18 Jahre): 34,00 € Schüler, Studenten: 6,50€ Gruppe (>20Pers): 8,00€ p.P. Schulklassen: 6,00€ p.P. |
Kontakt: | Gräflich Eltzsche,
Kastellanei Burg Eltz
Angelika Nelius, Stefan Ritzenhofen,
Kastellane Burg-Eltz-Straße 1 56294 Münstermaifeld Tel: 02672 / 950 50-0 Fax: 02672 / 950 50-50 |
Website: | Burg-Eltz.de |
Anfahrt
Die Anfahrt zur Burg Eltz erfolgt am schnellsten über die B49. Von der A61 Ausfahrt “Koblenz-Dieblich“ abfahren. Weiter nach Linkemühle, bzw. Kobern-Gondorf und über die Brücke die Rheinseite wechseln. Über die B416 weiter Richtung Süden Lehmen. Ab hier ist die Burg ausgeschildert. Über Münstermaifeld nach Wierschem, von wo eine Straße auf den Parkplatz der Burg führt. Vom Parkplatz sind es entweder 10 Minuten Fußweg oder 3 Minuten mit dem Schuttlebus.
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Sonstige Einrichtungen
Im Pfortenhaus (Zugang zum Burghof) liegt der Eingang in die Schatzkammer. Hier werden über 500, teilweise 850 Jahre alte Exponate, bestehend aus Schmiedearbeiten aus Gold und Silber, Porzellan, Schmuck, Glas, Elfenbein, Münzen, Waffen ausgestellt.
Gastronomie
Auf der Burg gibt es eine Gastronomie.
Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Eltz erwähnt:Burg Ehrenburg, Kleine Burg Monreal, Burg Schauenburg, Burg Trutzeltz, Burg Wernerseck
Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse Autoren, Allianz, „Burgen und Schlösser in Deutschland“, Mairs Geographischer Verlag, 1982, Ostfildern, ISBN: 3-87504-966-7
- Diverse Autoren, „Deutsche Schlösser, Burgen, Residenzen\“,Orbis Verlag, 2001, Niedernhausen / Ts., ISBN: 3-572-01304-6
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 13.06.2013, 12.10.2006
Burg des Monats
Burg Eltz wurde bei Burgenarchiv.de von den Besuchern zur "Burg des Monats November 2016 & Dezember 2017" gewählt.
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