Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Einrichtungen
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Auf einem weitläufigen Sporn oberhalb des Gaisbachs liegt die Ruine der Burg Schauenburg. Ihr Baubeginn war 1010. Sie wurde bis in das 18. Jahrhundert kaum verändert, so dass sich ihre mittelalterliche Schönheit bis heute erkennen lässt. Die eindrucksvolle Anlage ist gut erhalten. Es sind Ringmauer, Schildmauer, Kapelle, mehrere imposanter Wohntürme und Teile der äußeren Wehranlage existent. Heute ist die Burg privat, kann aber besichtigt werden. Ein Besuch lohnt sich!
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Burg Schauenburg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Die schönsten Schlösser und Burgen im Schwarzwald
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Schauenburg
77704 Oberkirch
Parken: Es gibt für Burg Schauenburg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 300 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 360 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:03-19:45 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Burg Schauenburg liegt auf einem Sporn, oberhalb der Rheinebene. Erhalten sind die sehr hohen und eindrucksvollen Außenmauern einiger Wohntürme, umgeben von einer stark ausgeprägten Ringmauer. Unterhalb der Burg flossen im Mittelalter Reichenbächle und Rench zusammen und mündeten in die Rheinebene. Südlich der Burg liegt der Eingang in das Renchtal.
Die Burg besteht aus einer Kernburg mit umliegendem Ringgraben und einem vorgelegtem Torzwinger Richtung Tal. Der Zugang erfolgte über den Zwinger, dessen Torbereich heute noch existent ist. Dem Torzwinger war eine kleine Brücke mit Graben vorgelegt, die das Anbringen eines Rammbocks behinderte. Hinter dem Tor führte ein zweiter, steiler und enger Torzwinger zum Torturm der Kernburg.
Heute wie damals gelangt man über diesen Weg in die Kernburg. Die Außenanlage, bestehend aus Ringgraben und Zwinger, beherbergt einen Rundweg und gibt die Möglichkeit Burg Schauenburg einmal vollständig zu umrunden. Hierbei fallen vor allem Eckquader, Fenster, ehemalige Wehrgänge, Grabenanlagen und Überreste von Gebäuden (im Zwinger) auf. Eine Schießscharte aus der Festungsbaukunst deutet auf einen Ausbau im Spätmittelalter hin.
Die Kernburg liegt auf dem höchsten Punkt des Berges und wirkt trotz der sehr unterschiedlichen Stadien des Erhalts kompakt bebaut. Ähnlich wie bei Burg Eltz bestand die Burg aus zahlreichen Wohntürmen. Der Zugang erfolgt über einen Torturm, der nur noch vom Erdgeschoss her erhalten ist. Von den einst drei Wohntürmen sind zwei erhalten. Die beiden Türme weisen noch eine Höhe von über 10m auf und beherbergen zahlreiche, gut erhaltene Fenster, Kamine, Balkenlöcher und Balkenauflager im typisch gotischen Stil. Durch das fehlende Innenleben wirken die alten Gemäuer hoch und eindrucksvoll. Zugänglich wurden sie mit Hilfe von Löchern auf Bodenniveau gemacht. Die ursprünglichen Eingänge lagen weiter oben und waren mit abwerfbaren Treppen und Leitern zugänglich. Jeder Wohnturm bildete somit einen eigenen Bergfried. Ein dritter Turm soll ursprünglich links neben dem Eingang gestanden und diesen flankiert haben. Nur eine kleine Bodenerhebung und einige wenige Mauerreste erinnert an seine Existenz.
Im hinteren Teil der Kernburg (Nordosten) befindet sich eine steile Wendeltreppe, die Bestandteil einer unterkellerten Burgkapelle ist. Diese lehnt an der Schildmauer an. In der Burgkapelle hat sich heute noch unter anderem eine Altarnische erhalten. Neben der Kapelle stößt man auf alte Kellergewölbe und die Reste eines weiteren Gebäudes, das wahrscheinlich als Wirtschaftsgebäude diente. Schauenburg besaß keine Vorburg. Die Wirtschaftsgebäude waren unter anderem im Ringzwinger und in der Kernburg untergebracht. Direkt davor liegt ein Brunnen, der stark verlandet ist.
Die Schildmauer schützte die Burg zur Hauptangriffsseite hin. An ihren Enden im Norden und Süden lassen sich bastionsartige Anbauten in dreieckiger Form erkennen. Diese flankierten unter anderem den Graben, den Ringzwinger und das äußere Tor und gaben die Möglichkeit dem Angreifer in den Rücken zu schießen. Der Schildmauer war ein Zwinger vorgelegt, der noch gut erhalten ist.
Burg Schauenburg ist eine sehr interessante und eindrucksvolle Anlage. Die Burg ist eine eher untypische Wehranlage mit zahlreichen gut überlegten Abwehrmöglichkeiten. Typisch für die Region hingegen ist wiederum die Verwendung mehrere Wohntürme/Bergfriede (siehe Burg Alt-Windeck).
Historie
Die schöne Burg ist bis ins 18. Jahrhundert kaum verändert worden und weist daher noch viele Elemente einer frühen Burg auf. Der Name stammt vom althochdeutschen Wort “scouwa“, das “Wachturm“ bedeutet. Sie wurde von Herzog Berthold II. v. Zähringen 1010 begonnen. Um circa 1090 geht die Anlage durch die Heirat der Luitgarde von Zähringen (Tochter Bertholds) mit Gottfried Pfalzgraf von Calw an die Grafen von Calw und Eberstein. 1131 bringt Herzogin Uta von Schauenburg, die die Burg von Gottfried von Calw geerbt hat, in die Ehe mit Herzog Welf VI. einem Bruder von Heinrich dem Stolzen von Bayern. Welf gerät mit dem Vetter von Uta in einen Streit, der die Anlage belagert. Kaiser Lothar sorgt 1133 für das Ende der Belagerung. Um 1200 erbt der Vetter von Uta, Eberhard von Eberstein die Burg. Sie bleibt im Familienbesitz bis das Geschlecht um 1660 ausstirbt. Durch zahlreiche Erbteilungen treten verschiedene Herren ab 1250 auf. Vor allem derer von Schauenburg werden als Erbanteiler genannt. Die Burg wird zur Ganerbenburg. Die heutigen Bauten sind im 13. Jahrhundert entstanden, als es zu zahlreichen Erbteilungen kam. 1432 kommt es zur berühmten Schauenburger Fehde. 1460 wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Im Laufe der darauf folgenden Zeit wohnen nur noch wenige Menschen auf der Burg. Die meisten Besitzer ziehen in die Städte. Durch die Wirren der Kriege im 17. Jahrhundert wird die Anlage immer wieder beschädigt und nur bedingt wieder aufgebaut. 1650 wird der Autor von Simplicius Simplizissimus, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, bis 1661 Burggraf und verweilt in der Region. Ab 1659 streicht man der Anlage die Unterhaltspflicht, so dass der Verfall beginnt. Nach Krahe wurde Burg Schauenburg am Beginn des 18. Jahrhunderts endgültig zerstört. 1731 wird die Burg gänzlich als Ruine genannt.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Die Schauenburg erhebt sich über der Stadt Oberkirch. Diese liegt an der B28 nahe der Ausfahrt “Appenweier“ an der A5. Man folgt zuerst der Hauptstraße in den Ort bis der Abzweig zum Krankenhaus kommt. Die Anlage ist ab Oberkirch ausgeschildert.
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Sonstige Einrichtungen
Es kann vorkommen, dass die Burg gemietet wird und somit für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann gemietet werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns. Wir vermitteln Sie dann weiter. Aus Datenschutzgründen veröffentlichen wir keine privaten Kontaktdaten.
Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Schauenburg erwähnt:Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
- E. Batzer, A. Städele, „Burgen und Schlösser Mittelbadens“, Konkordia Verlag, 1937, Bühl
- Kurt Klein, „Burgen, Schlösser und Ruinen- Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis“, Schwarzwald-Verlag, 1997, Offenburg, ISBN: 3-922663-47-8
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 31.01.2012
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