Burg Waldeck

Burg Waldeck
Deutschland / Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Gegenüber der Mündung des Baiersbachs in den Fluss Nagold liegt in einer Flussschleife die Burg Waldeck. Die Anlage war mehr als 200 Meter lang und zog sich über mehrere Felskämme. Es handelte sich um eine Hauptburg, die heute noch gut erhalten ist, sowie zahlreiche kleinere Anlagen, von denen kaum noch Reste erkennbar sind. Die Hauptburg wurde nach den Zerstörungen 1248 und 1310 wieder aufgebaut, die anderen blieben Ruine. Von der Hauptburg haben sich bis heute der Stumpf des Bergfrieds, zahlreiche Mauern, Teile der Schildmauer, die Zwingeranlagen, ein Turm und der Graben erhalten. Die wieder aufgebauten Reste laden zu einem Besuch und zum Verweilen ein.

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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Waldeck
75365 Calw

Parken: Es gibt für Burg Waldeck einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 600 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: -
Lage: 410 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:30-18:58 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Auf einem auslaufenden Sporn hoch oberhalb des Nagoldtals liegt die Burg Waldeck. Ursprünglich handelte es sich um eine Burgengruppe, die aus der heutigen Ruine Waldeck und mindestens drei weiteren Burgen auf einem 180 m langen Felskamm westlich der Burg bestand. Die Burgen auf den Felskämmen existieren heute nicht mehr. Nur die Ruine der großen Burg Waldeck hat sich erhalten. Die anderen Anlagen dienten der heutigen Ruine als Vorburgen und schützten sie zur Hauptangriffsseite hin. Inwieweit es sich um einzelne, bewohnte Turmburgen handelte, ist unbekannt.
Von der Burg Waldeck haben sich zahlreiche Reste erhalten. Die Anlage bestand ursprünglich aus einer sehr kleinen und kompakten Kernburg, die auf dem höchsten Punkt des Bergsporns lag. Sie bildet das älteste Element der Anlage und setzte sich aus einem Palas, einem Bergfried und einer Schildmauer zusammen. Bergfried und Schildmauer haben eine Wandstärke von 1,7 m und sind teilweise gut erhalten. Durch ihre erhöhten Lage auf dem Plateau der Kernburg wirken sie bis heute sehr eindrucksvoll. Der Bergfried besaß ursprünglich eine Grundfläche von 5,2 auf 5,2 m und war nicht sonderlich groß. Er war mit der Schildmauer verbunden und schützte mit ihr zusammen den Palas vor einschlagenen Geschossen. In den Mauern der beiden Gebäude lassen sich große, sauber gearbeitete Buckelquader und verstärkte Eckquader erkennen. Von dem Palas haben sich nur Balkenauflager und ein Fenster in der Schildmauer erhalten. Eine abgehende Mauer in der Schildmauer deutet auf seine ehemalige Größe hin.
Da das Geschlecht im Laufe der Zeit an Bedeutung gewann, begann man mit dem Ausbau der Burg. Es entstanden unterhalb der Kernburg mehrere Zwingeranlagen und Tore, von denen sich eines erhalten hat. Die Wehrmauern der Zwingeranlage lassen noch heute Stufen und Aufgänge auf die ehemaligen Wehrgänge erkennen. Sie weisen Schießscharten in alle Richtungen auf, so dass man die Burg zu allen Seiten verteidigen konnte. Mit der Erfindung der Feuerwaffen wurden die Schießscharten, die ursprünglich für Bogenschützen konzipiert waren, mit Stegen versehen, damit man beispielsweise Hakebusen (ein Gewehr, das einen Haken zum einhaken hat, damit der Schütze durch den Rückschlag nicht umgeworfen wird) einsetzen konnte. Mit dem Aufkommen von Artillerie und schweren Geschützen war die Burg mit ihren gewölbten, bzw. konvexen Wehrmauern und den großen Schießscharten völlig veraltet und konnte wahrscheinlich einer modernen Belagerung nicht mehr standhalten.
Zum Bergrücken hin entstand eine ausgeprägte Zwingeranlage, die im Nordwesten in einem großen Rundturm mündet. Von diesem ließ sich sowohl der Graben, wie auch die gesamte Nordseite flankieren. Vor dem Turm befand sich wahrscheinlich der Eingang zur Burg. Auf dem Wanderweg, der hier Richtung Tal führt, lässt sich noch der mittelalterliche Straßenbelag der Zugangstraße erkennen.
Die Spornspitze, ganz im Osten, beherbergt heute einen öffentlichen Grillplatz. Es lassen sich noch eine ehemalige Wehrmauer und das unterste Stockwerk eines Flankierungsturm begutachten, der die Burg zu dieser Seite hin verteidigte.
Burg Waldeck liegt auf einem spitz zulaufenden Sporn, den man zu allen Seiten mit einer Graben-Wall-Konstruktion gesichert hatte. Zum Bergrücken eröffnet sich ein tiefer Halsgraben, über den man heute die Burg betritt. Vor dem Halsgraben standen erhöht ein Wehrturm und ein Abschnittsgraben, die die Anlage zusätzlich sicherten. Der Abschnittsgraben lässt sich noch gut erkennen. Von dem Wehrturm haben sich nur noch die Fundamente erhalten. Der Wehrturm war die erste Vorburg der Anlage. Vor dieser befand sich weiter westlich auf einem kleinen Felsplateau ein weiterer Wehrturm, von dem heute nur noch das Plateau zeugt. In direkter Verlängerung lagen zwei weitere Anlagen, die durch Halsgräben voneinander getrennt waren. Sie dienten alle zur Verteidigung des Felsgrats , da sich von hier die Burg perfekt angreifen ließ.
Von der Atmosphäre her ist Burg Waldeck sehr angenehm. Von der Anlage haben sich viele Elemente erhalten, die zum Teil recht unschlüssig zueinander liegen und viele Spekulationen ermöglichen. Die erhaltenen Mauern sind teilweise sehr hoch und eindrucksvoll. Sie laden zusammen mit dem Grillplatz zum Entdecken und Verweilen ein.

Historie

Über den Ursprung der Burg Waldeck ist heute nichts bekannt. 1140 wird ein Ortwin von Waldeck genannt. Man geht davon aus, dass an der Stelle der heutigen Burg eine Vorgängerburg lag. Die ältesten Elemente der heutigen Burg stammen erst von nach 1200. Der Bergrücken vor der Burg wird durch einen felsigen Kamm gebildet, der vermutlich drei weitere Einzelburgen trug. Diese zogen sich auf einer Länge von 180 m Richtung Westen. Auf der anderen Talseite befand sich eine weitere Burg des Geschlechts, die Burg Dicke genannt wurde.
Die Hauptburg, also die heutige Burg Waldeck, war bis in das 16. Jahrhundert bewohnt. Sie war ursprünglich im Besitz der Herren von Waldeck, die im Zuge ihrer Herrschaft ihr Territorium stetig vergrößerten. Vor allem durch Silberminen in der Region erlangten sie einen begünstigten Reichtum. Die Grafen von Hohenberg, die die Lehnsherren von derer von Waldeck waren, belagerten die Burg 1279 und 1284. Die zweite Belagerung fand unter König Rudolf von Habsburg statt und dauerte zwei Monate. Es folgte die Zerstörung aller Burgen auf dem Felskamm.
Nach der Zerstörung wurde Albrecht von Hohenberg Besitzer und baute die Burg wieder auf. Er setzte derer von Waldeck als Vögte ein, die sich heimlich mit den Herren von Baden zusammenschlossen und 1287 derer von Hohenberg besiegten. Durch ihren Sieg wurden sie edelfrei. Mit dem Aussterben der Linien derer von Waldeck 1417 und 1553 ging die Burg an Württemberg.
Um 1600 wird Burg Waldeck als bereits stark verfallen erwähnt. 1688 (nach Timm Radt), bzw. 1692 (nach Krahe) wurde die Burg endgültig zerstört und verfiel. 1896 folgte teilweise eine Restaurierung durch den Schwarzwaldverein als Denkmal an den Baurat Reinhard.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Waldeck liegt nahe der Ortschaft Bad Teinach. Um zur Burg zu gelangen, sollte man von Calw aus der B463 Richtung Süden, also Richtung Wildberg folgen. Kurz hinter dem Ort “Banhof Bad Teinach“ geht die Straße nach der Abfahrt nach Bad Teinach in eine lang gezogene Rechtskurve über. In der Kurve biegt man rechts in die Ortschaft “Hof Waldeck“ ein und fährt bis hoch zum Grillplatz. Von dort muss man zu Fuß weiter. Die Ruine fängt schon mit einigen Vorposten nach kurzer Zeit an.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Waldeck erwähnt:

Burg Wolfartsweier

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 04.04.2014, 12.12.2007


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