Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Auf einem hohen Sporn oberhalb von Neckargemünd lag die Burg Reichenstein. Sie wurde vermutlich um 1220 als Reichsburg gebaut und das letzte Mal 1355 erwähnt. Der frühere Verfall sorgt heute für einen schlechten Erhalt. Die Überreste wurden in einer schönen Parklandschaft integriert und können frei besucht werden. Es lassen sich noch die Ringmauer, die Zwingeranlagen, die Fundamente eines Gebäudes und der Halsgraben erkennen. Zusammen mit der Parklandschaft lohnt sich ein Besuch.
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Burg Reichenstein (Neckar) wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Reichenstein (Neckar)
69151 Neckargemünd
Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Reichenstein (Neckar) gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 100 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 170 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:30-18:57 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Burg Reichenstein liegt auf einem Sporn oberhalb der Mündung des Flusses Elsenz in den Neckar. Im Zuge der Neuzeit wurde sie in eine Parkanlage integriert und dient heute der Stadt Neckargemünd als Stadtpark. Seit dem 15. Jahrhundert gilt Reichenstein als verfallen und wurde über die Jahrhunderte als Gartenanlage genutzt. Vor allem der Westhang wurde terrassiert und für den Anbau von verschiedenen Pflanzenarten verwendet. Knochenfunde deuten auf Tierhaltung hin. Im Laufe der letzten 500 Jahre kamen dadurch zahlreiche Mauern hinzu, die keinen mittelalterlichen Ursprung haben und die Burg größer erscheinen lassen als sie war.
Ursprünglich bestand Reichenstein aus einer rechteckigen, länglichen Kernburg. Im Süden wurde sie zum Bergrücken hin durch einen großen Halsgraben geschützt, der heute noch existent ist und sich begehen lässt. Von der Anlage hat sich nur die Ringmauer der Kernburg erhalten, die im Süden, zum Bergrücken hin, in eine Schildmauer übergeht. Das Tor befand sich an der Westseite und ist heute durch einen rekonstruierten Torbogen gekennzeichnet. Neben dem Torbogen lassen sich im Mauerwerk noch Buckelquader erkennen. Der Weg zum Tor lag 6 m unterhalb der Ringmauer und war vermutlich durch einen Zwinger gesichert. Die Kernburg flankierte den Zugang.
Von Gebäuden oder einer Vorburg fehlt heute jede Spur. Die recht kleine Kernburg weist im Süden an der Schildmauer Fundamente auf, die nach einem Plan der Gemeinde von 1986 einem Gebäude zugeteilt werden. Das Plateau weist nach Norden und nach Westen größere Ebenen auf. Hier können sich weitere Zwingeranlagen und eine Vorburg befunden haben. Da Burg Reichenstein eine Reichsburg war, liegen diese Vermutungen nahe. Die Kernburg war mit einer Größe von 20 auf ca. 60 m relativ klein und wahrscheinlich kompakt gebaut. Ob es einen Bergfried gab, ist unbekannt. Teile der Anlage wurden 1987 gesprengt und anschließend teilweise wieder rekonstruiert.
Heute stehen die Überreste der Burg Reichenstein in einer kleinen Parkanlage und können frei besucht werden. Die Reste gehen in einem Labyrinth von Mauern unter, die erst in der Neuzeit entstanden sind. Die gesamte Komposition sorgt bis heute für zahlreiche Spekulationen.
Historie
Burg Reichenstein entstand wahrscheinlich um 1220 unter den Grafen von Lauffen als Reichsburg. Über die Anlage ist nur recht wenig bekannt. Zahlreiche Spekulationen bezüglich nicht eindeutiger Urkunden werden oftmals der Burg zugeordnet. In Bezug auf diese Urkunden vermutet man, dass die Anlage als Lehen an die Herren von Mauer, später Nessel, vergeben wurde. Schon 1286 entzieht König Rudolf seinem Lehensmann Dieter Nessel von Mauer die Burg mit umliegendem Eigentum aufgrund von Untreue und übergibt sie dem Pfalzgrafen Ludwig von Heidelberg.
Reichenstein wird erstmals 1292 beurkundet. König Adolf von Nassau verpfändet Burg Reichenstein mitsamt allem Besitz in Neckargemünd und Eberbach an Eberhard I. von Katzenelnbogen. Sein Nachfolger Albrecht widerspricht dieser Verpfändung, so dass sie an derer von Weinsberg geht. 1325 stirbt Konrad IV. von Weinsberg und überlässt die Anlage Engelhardt VI. von Weinsberg. Es folgt 1330 die Eingliederung in das pfälzische Territorium. Kaiser Ludwig der Bayer genehmigte 1329 die Einlösung der Pfändung durch die Pfalzgrafen Rudolf II. und Rupprecht I., wodurch die Anlage in kurpfälzischen Besitz kam.
1353 und 1355 erscheint Burg Reichenstein das letzte Mal in Urkunden. Sie wurde wahrscheinlich aufgegeben und verfiel. Grund war unter anderem die Entstehung der strategisch sehr gut gelegenen Burg Dilsberg, die nur wenige Kilometer östlich liegt. Schon 1494 dient das Grundstück Neckargmünder Bürgern als Garten. In einem Grundstücksbuch von 1494 ist der Bereich der Anlage in Parzellen eingeteilt. Wahrscheinlich war sie zu diesem Zeitpunkt schon größtenteils abgebrochen und die Steine für den wachsenden Ort verbraucht worden.
Die Ortschaft wurde nicht im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Auch 1689 entging Neckargemünd einer Verwüstung, da die französische Besatzung, die sich in Dilsberg verschanzt hatte, aufgeben musste. Man kann folglich davon ausgehen, dass die Anlage durch Abriss verschwunden ist und nicht zerstört wurde.
Im 19. Jahrhundert und im Zuge der Romantik war Burg Reichenstein ein gern besuchter Ort. Die Anlage wurde somit 1926 zum öffentlichen Stadtpark umfunktioniert. Während des 18., 19. und des 20. Jahrhunderts errichtete man zahlreiche Mauern und Abgrenzungen, die unter anderem das Bild der Burg stark verfälschen. 1934 kommen zahlreiche terrassierte Flächen hinzu. Archäologische Ausgrabungen, die bis 1937 stattfanden, deuten auf keinerlei Hinweise über den ehemaligen Mauerverlauf hin. 1934 wurden Funde an die Universität Heidelberg übergeben, die auf das 13. und das 14. Jahrhundert datiert wurden.
1967 und 1978 wurde die Parkanlage erneuert. 1984 gehen die Reste der Burg Reichenstein in den Besitz der Stadt Neckargemünd über. Diese veranlasst 1987 eine Sprengung der nordwestlichen Mauer, um einen Wasserspeicher anzulegen, der 1989 fertig gestellt wurde. Während der Bauarbeiten fand man zahlreiche Gegenstände aus dem 13. und dem 14. Jahrhundert. Seit 1995 wird die Anlage durch einen Kulturverein instand gehalten.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Die Burg liegt nahe der Ortschaft Neckargemünd. Von der A5 Ausfahrt “Heidelberg“ über die B37 nach Neckargemünd. Innerorts bei der Gabelung zwischen der B37 und der B45 geradeaus in die Bahnhofsstraße fahren und der Hauptstraße folgen. Hinter der Eisenbahnbrücke rechts in die Hollmuthstr. abbiegen und der ersten Straße rechts (Reichensteinstr.) folgen. Am Ende der Reichensteinstraße parken und zu Fuß zur Burg gehen.
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Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 05.03.2014, 22.02.2004
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