Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Einrichtungen
- Sonstige Bemerkungen
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Inmitten des Stadtzentrums von Darmstadt steht das Residenzschloss Darmstadt. Die schöne Anlage wurde im Laufe der Zeit mehrmals zerstört und immer wieder auf- und umgebaut. Heute erstrahlt der Bau in neuem Glanz und gibt deutliche Einblicke in die einzelnen Epochen seiner Entstehung.
Das Residenzschloss Darmstadt geht auf eine alte Wasserburg zurück, die durch die Herren von Katzenelnbogen errichtet wurde. Es handelte sich um eine nahezu dreieckige Burg, die dem heutigen innersten Hof, dem Kirchenhof, entsprach. Die Außenmauern des Herrenbaus an der Nordwestseite des Hofs stammen teilweise noch aus der Zeit der Burg und gehören zum ehemaligen Palas. Der Bergfried, der einst am Palas angrenzte, existiert heute nicht mehr. Er wurde zugunsten des Weißen Saalbaus abgerissen. Die anderen Gebäude um den Kirchenhof beherbergen heute nicht sichtbar die alte Ringmauer der Burg in sich. Der Zugang erfolgte heute wie damals von Norden.
Im Laufe der Zeit wurde das Residenzschloss Darmstadt mehrmals umgebaut. So verlegte und verschüttete man auch Teile des Wassergrabens, an dessen Stelle heute Gebäude stehen. Durch den lockeren Untergrund gibt es immer wieder Probleme mit der Statik des Schlosses.
Das Schloss unterteilt sich in drei Bereiche: die äußere Wehranlage, das Renaissanceschloss und das Barockschloss. Zur Stadt hin stößt man auf den mächtigen Barockbau, der aus zwei Schlossflügeln besteht. Er ist recht symmetrisch gehalten und prägt das Bild der ehemaligen Burg nach Süden und Westen.
Der Norden wird durch einen Park eingenommen, der zur alten Wehranlage gehört. An seiner Stelle befand sich einst der tiefe Wassergraben, der das Residenzschloss Darmstadt vollständig umgab. Ebenfalls im Norden und Nordwesten erkennbar, sind die mächtigen Bastionen, die mit dem Aufkommen der Schusswaffen das Schloss in diese Richtung schützen sollten.
Im Südosten befindet sich der Glockenbau. Es handelt sich um einen hohen Bau mit einem 39 m hohen Glockenturm an seiner Hofseite. Der Turm wird leider oft für den alten Bergfried gehalten.
Kernstück des Residenzschloss Darmstadt ist das alte Renaissanceschloss. Es besitzt heute noch die nahezu dreieckige Form der alten Kernburg und setzt sich aus den Schlossflügeln Herrenbau, Weißer Saalbau, Kaisersaalbau, Kirchenbau und dem Kirchenhof zusammen. Der Zugang zu dem Hof erfolgt heute wie damals von Norden her. Hier wurde ein Portalbau vorgesetzt, vor dem sich ursprünglich eine Zugbrücke befand. Von der Stadt aus führt ein weniger bewehrtes Tor direkt durch das Barockschloss in den südlichen Hof.
Das Residenzschloss Darmstadt ist heute Wahrzeichen der Stadt Darmstadt. Der schöne Bau lädt zu einem Besuch ein.
Best-of-Listen
Residenzschloss Darmstadt wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Worms
Die 50 schönsten Schlösser und Burgen um Frankfurt am Main
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Residenzschloss Darmstadt
Marktplatz 15
64283 Darmstadt
Parken: In der nahen Ortschaft zu Residenzschloss Darmstadt gibt es zahlreiche, kostenpflichtige Parkplätze.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Schloss |
Burgtyp: | Wasserburg |
Nutzung: | Museum, Universität |
Lage: | 140 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:22-19:10 Uhr Info |
Historie
Anfang 13. Jahrhundert
An der Stelle eines frühmittelalterlichen Wohnsitzes entsteht eine Wasserburg durch die Grafen von Katzenelnbogen.
1330
Der Ort Darmstadt, in dem die Burg liegt, erhält Stadtrechte.
1331
Die Wasserburg wird das erste Mal urkundlich erwähnt.
1386
Die Wasserburg verliert an Bedeutung und wird Witwensitz und Nebenresidenz.
14. und 15. Jahrhundert
Durch die Grafen von Katzenelnbogen kommt es immer wieder zu Um- und Ausbauten
1479
Mit dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen geht die Wasserburg in den Besitz des Landgrafen Heinrich III. von Hessen. Unter ihm und seinen Nachfahren wird die Burg stark vernachlässigt.
1518
Mit der Machtübernahme durch Philipp den Großmütigen kommt es zum Eklat mit Franz von Sickingen. Er lässt in jenem Jahr die Wasserburg Darmstadt zerstören.
1546
Nach einem Wiederaufbau greifen im Schmalkaldischen Krieg kaiserliche Truppen die Stadt an. Die Burg brennt komplett aus. Unter Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg kommt es zum Wiederaufbau. Die Fachwerkgeschosse des ehemaligen Palas und des Saalbaus werden aus Stein neu errichtet. Die Gebäude erhalten neue Dächer.
1567
Landgraf Georg I. Der Fromme von Hessen-Darmstadt erhebt Darmstadt zur Residenzstadt. Die alte Wasserburg wird von Christoph Müller, Jakob Wust und ab 1580 unter Jakob Kesselhuth zum Residenzschloss ausgebaut. Die Wallmauern und Bastionen werden verstärkt. Der Wassergraben vertieft und der Herrenbau erweitert.
Nach 1589
Es entstehen die Kanzlei, der Marstall und das Zeughaus, die heute nicht mehr existent sind.
Ab 1594
Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt lässt Waisenkinder im Schloss unterrichten.
1595 bis 1597
Es entstehen der Kaisersaalbau und der Kirchenbau. Auch wird der Paukergang errichtet, der den Herrenbau mit dem Kirchenbau verband.
17. Jahrhundert
Unter Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt und später unter Landgraf Ludwig VI. Von Hessen-Darmstadt werden unter Leitung der Baumeister Jakob Müller und Johann Wilhelm Pfannmüller zahlreiche Erweiterungen am Schloss vorgenommen.
1627
Unter Jakob Müller entstehen das Wallhäuschen und ein Torbau im Norden.
1627 und 1678
Der Glockenbau, der Holländische Bau, das Brückenhäuschen, die Kanzlei und der Prinz-Christian-Bau werden unter Johann Wilhelm Pfannmüller umgebaut. Es entsteht eine Dreiflügelanlage. Der alte Bergfried der Wasserburg wird abgebrochen.
1693
Darmstadt wird im Zuge des Pfälzer Erbfolgekrieges angegriffen. Das Residenzschloss Darmstadt brennt ab.
1715
Es kommt zu einem weiteren Schlossbrand. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt lässt unter Louis Remy de la Fosse das Schloss in barocker Form neu errichten. De la Fosse entwarf einen gewaltigen vierflügeligen Bau mit zentralem Turm. Er wollte das alte Schloss komplett abbrechen und durch einen Neubau ersetzen.
1716
Es wird mit dem Abriss und dem Neubau begonnen.
1726
Ein Viertel des neuen Residenzschloss Darmstadt ist nach den Plänen von De la Fosse fertig. Die Arbeit wird wegen fehlender Finanzierung eingestellt. Die Schlossflügel bleiben im Rohbau. Nach und nach werden Räume im Erdgeschoss fertiggestellt. Das Hessische Staatsarchiv, die Schlosswache und die Rentkammer ziehen ein.
1806
Die Herrschaft Hessen-Darmstadt tritt dem Rheinbund bei. Das Schloss wird Sitz der Großherzöge von Hessen-Darmstadt.
Anfang 19. Jahrhundert
Die Obergeschosse des neuen Schlosses werden eingerichtet und erhalten Fensterverglasung.
1842
Die Universitäts- und Landesbibliothek und die Großherzogliche Sammlung mit Naturalienkabinett ziehen ein. Das Schloss ist schon seit dem 18. Jahrhundert immer seltener von den Großherzögen bewohnt. Es werden immer mehr Institute untergebracht. Ein Teil bleibt Staatsgästen als Unterbringung vorbehalten.
1893
Unter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein werden wieder bauliche Maßnahmen vorgenommen. So entsteht der Anbau mit Teepavillon am Herrenbau.
1924
Im alten Bereich des Schlosses zieht das Schlossmuseum ein.
11. - 12. September 1944
Das Residenzschloss Darmstadt brennt bei der Darmstädter Brandnacht vollständig aus.
Nach 1945
Nach dem Ersten Weltkrieg geht das Schloss an Hessen.
1946 bis 1970er
Das Residenzschloss Darmstadt wird wieder vollständig aufgebaut. Dabei wird deutlich darauf geachtet, dass das äußerliche Erscheinungsbild nicht verändert wird.
2008
Eine Gesamtinstandsetzung wird vorgenommen, die für einen längeren Zeitraum geplant ist.
2016
Der Glockenbau wird fertiggestellt.
Heute
Das Residenzschloss Darmstast ist heute Sitz der Technischen Universität, des Deutschen Polen-Instituts und des Schlossmuseums. Es fließen zur Zeit 41 Millionen Euro in die Sanierung. Anschließend werden noch weitere Institutionen in dem Schloss untergebracht.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | Ganzjährig Schloss: offen Museum: ganzjährig Fr-So: 10.00-17.00 Uhr |
Eintrittspreise: | Außenanlage, Schlosshof: frei Museum: kostenpflichtig |
Website: | Schlossmuseum-Darmstadt.de |
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Sonstige Einrichtungen
Das Residenzschloss Darmstadt beherbergt heute Institute der Technischen Universität Darmstadt, das Schlossmuseum, das Deutsches Polen-Institut im Herrenbau, eine Studentenkneipe und einen Club. Zudem gibt es den öffentlichen Schlossgarten.
Die Ausstellung des Museums beschäftigt sich mit dem höfischen Leben und der Geschichte der Landgrafschaft und des Großherzogtums Hessen.
Sonstige Bemerkungen
Der Zugang zum Museum kann zur Zeit nur über den Karolinenplatz und die Wallbrücke, also von Norden her erfolgen.
Laut Internet ist das Residenzschloss Darmstadt für die Öffentlichkeit zugänglich. Als wir das Grundstück über die Wallbrücke betraten, wurden wir von einer leitenden Person der sich hier befindlichen Technischen Universität grundlos rüde und sehr unfreundlich des Grundstücks verwiesen. Aufgrund des unnötigen Platzverweises blieb uns auch ein Besuch des Schlossmuseums verwehrt. Anscheinend sind sich die Institutionen im Schloss nicht darüber einig, inwieweit das Grundstück der Öffentlichkeit und dem Tourismus zur Verfügung steht.
Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Darmstadt erwähnt:Burg Alzenau, Schloss Bad König, Burg Dieburg, Burg Frankenstein, Burg Katz, Burg Clingenburg, Burg Lemberg, Burg Lindenfels, Burg Lissberg, Landgrafenschloss Marburg, Burg Plesse, Festung und Burg Rheinfels, Schloss Romrod, Burg Staufenberg
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 05.04.2019
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