Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Der Ödenturm ist ein markanter Wachtturm, der auf einem Felssporn hoch über Geislingen thront und durch sein Aussehen der nebenliegenden Burg Helfenstein eine Konkurrenz in der Aussicht darstellt. Er ist alleinstehend und kein Teil einer größeren Wehranlage. Im Laufe der Zeit schlugen zahlreiche Blitze in das Gebäude ein und brannten ihn ab. Die heutige Form entstand durch zahlreiche Wiederaufbauten, so dass er heute im unteren Bereich quadratisch und oben rund ist. Vom Fuße des Turms eröffnet sich eine hervorragende Aussicht über die Umgebung. Vor allem im Zusammenhang mit der Burg Helfenstein lohnt sich ein Besuch.
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Ödenturm
73312 Geislingen an der Steige
Parken: Im näheren Umfeld von Burg Ödenturm gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 600 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 630 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 06:56-19:38 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Der Ödenturm ist ein ehemaliger Wachturm auf einem Felssporn unweit der Burg Helfenstein. Er entstand um 1420 zum Schutz der nahegelegenen Burg und wurde im Laufe der Zeit mehrmals verändert.
Beim Ödenturm handelt es sich um eine kleine Turmburg. Die Anlage bestand anscheinend aus nicht mehr als dem Turm selber und einer Mauer, die das kleine Plateau nach Osten hin abtrennte und schützte. Gräben oder Wehrmauern sind keine mehr erkennbar. Existent sind der Turm und eine zum Tal hin ausgerichtete Aussichtsplattform. Auf ihr stand bis 1558 eine Alarmkanone, die im Falle eines Stadtbrands oder eines Angriffes abgeschossen werden sollte. Umgeben war das kleine längliche Plateau nach Norden, Westen und Süden von einem 10m steilen Abhang, der einen Angriff unmöglich machte. Nach Osten hin sorgt bis heute ein 3,8m hoher Felsen für eine natürliche Schildmauer, die den Zugang auf einen kleinen Part beschränkte. Diese Part war ursprünglich wahrscheinlich durch eine Palisade mit Tor aus Holz oder ähnlichem verschlossen.
Der Turm wurde mehrmals umgebaut. Zahlreiche Blitze schlugen in das Gebäude ein und zerstörten es. Die heutige Form entstand durch die zahlreichen Wiederaufbauten im Laufe der Zeit. Ursprünglich war der Turm bis zur Hälfe quadratisch und ging dann in eine runde Form über, die wie heute auf den äußeren quadratischen Mauern weiterlief. Die Form stammt von den Festungsbaumeistern von Straßburg, Nürnberg und Ulm, die den Turm 1420 zum Schutz der Burg Helfenstein errichteten. Deutlich zu erkennen sind Buckelquader, die in der Stauferzeit große Beliebtheit fanden.
Von der Atmosphäre her ist der Ödenturm sehr angenehm. Die kleine Anlage liegt hoch und bietet eine hervorragende Aussicht. Der imposante Turm mit der langen Geschichte lädt zwar nicht unbedingt zum Entdecken aber dafür zum längeren Verweilen ein, auch wenn die nahegelegene Burg Helfenstein dem Ödenturm die meisten Besucher entzieht.
Historie
Der Ödenturm ist 1420 unter den Festungsbaumeistern von Straßburg, Nürnberg und Ulm zum Schutz von Helfenstein entstanden. Er besteht zum Teil aus Buckelquadern und ist somit staufischen Ursprungs. 1552 wird Helfenstein eingenommen. Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach ist neuer Eigentümer. Damit keine Verschanzung in dem nun als Wachturm verwendeten Turm möglich ist, entsteht ebenerdig ein Zugang. 1553 wird der Turm zum Wachturm. Zwei Wachen sollen die Stadt im Auge behalten und mit einem Geschütz von der Alarmplatte Alarm schlagen wenn Feuer in der Stadt ausbricht. Ab 1558 ist in dem Turm eine Alarmglocke installiert. 1647 nährt sich eine Truppe der Stadt, die Turmwächter (Hans Meyer) versäumen Alarm zu schlagen. Von 1656 bis 1665 ist der Turm verlassen. Im Jahre 1669 kommt es zu einem Brand. Die Wächter schlagen keinen Alarm. Die Bürger fordern die Aufhebung der Wächter. Im gleichen Jahr schlägt der Blitz ein.
Der Wachturm brannte 1715 ein weiteres Mal nach einem Blitzschlag aus. 1802 soll er versteigert und abgebrochen werden. Die Bürger legen ein Gesuch ein. Der Turm wird nicht abgerissen. Geislingen geht 1810 an Württemberg. 1822 geht der Turm an die Stadt. Sie bekommt die Auflage ihn zu erhalten. Der letzte Blitzeinschlag und somit die Zerstörung des Turmes erfolgte am 18. Januar 1921.
Geschichte der Stadt Geislingen: Die Stadt wurde um 1200 gegründet. Gründer waren die Grafen von Helfenstein. Ursprung war das Dorf Altenstadt in der Nähe einer Zollstation. Der damalige Name der neuen Stadt war “Giselingen“. Anfangs war die Stadt nach staufischem Vorbild quadratisch und wurde im 14. Jahrhundert nach Norden und Süden durch ein Dreieck vergrößert. Aufgrund zu hoher Verschuldungen gingen Stadt und Burg 1396 an die Reichsstadt Ulm. Unter der reichen Stadt Ulm begann ein reger Baubetrieb. Es kamen zahlreiche Fachwerkbauten hinzu. 1422 entstand das alte Rathaus, 1424-28 die Stadtkirche, 1445 der Alte Bau und 1463 der Alte Zoll. 1803 gingen Stadt und Burg an Bayern. 1810 an Württemberg. Ab 1850 entstand der Industriezweig “Geislinger Steige“, der besonders in Metall- und Textilverarbeitung seinen Schwerpunkt fand.
Eintritt und Öffnungszeiten
Stand: 2023Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: | Saisonal Burghof: offen Turm: Mai-Okt.: So, Ft: 10.00-17.00 Uhr |
Eintrittspreise: | Burg: frei Turm: frei |
Anfahrt
Der Ödenturm liegt oberhalb von Geislingen. Über die A8 Ausfahrt “Gosbach“ auf die B466 oder über die Ausfahrt “Ulm West“ auf die B10. Innerorts der Ausweisung nach Weiler ob Helfenstein oder der Ausschilderung zur Burg Helfenstein folgen. In Weiler ob Helfenstein in die Straße Richtung Hofstett am Steig abbiegen. Kurz nach der langgezogenen Rechtskurve in Weiler beginnt rechts ein Weg Richtung Wald. Hier parken und zu Fuß dem Weg folgen. Er endet direkt am Turm.
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Ödenturm erwähnt:Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Günter Schmitt, „Burgenführer Schwäbische Alb- Band 1- Nordost-Alb“, Biberacher Verlagsdruckerei, 1988, Biberach, ISBN: 3-924489-39-4
- Diverse, Herausgeber: Dt. Burgenvereinigung, „Burgen in Mitteleuropa- Ein Handbuch“, Band 2, Konrad Theiss Verlag GmbH, 1999, Stuttgart, ISBN: Bestellnummer 14464-3
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 17.01.2014, 01.01.2007
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