Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Burg Neipperg ist seit der Gründung im 12. Jahrhundert im Besitz der Familie von Neipperg. Die Burg wurde über die Zeit von der Familie unterhalten. Heute ist sie teilweise ruinös, teilweise bewohnt. Hauptaugenmerk sind die beiden eindrucksvollen Türme, die sich erhalten haben. Viele Elemente der Burg sind wieder aufgebaut, die meiste Substanz ist original. Die Eigentümer dulden einen Besuch des Grundstücks. Die Kernburg ist aber privat und kann nicht besucht werden. Die Anlage wirkt auf ihre Weise sehr eindrucksvoll.
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Neipperg
74336 Brackenheim - Neipperg
Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Neipperg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 300 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Halbruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | privat |
Lage: | 300 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 09:10-18:00 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Auf einem abgesonderten Bergsporn oberhalb des Kiesbachs und des Ortes Neipperg thront seit dem 12. Jahrhundert die Burg Neipperg. Die Anlage ist seit ihrer Entstehung im Besitz des Adelsgeschlechts der Burg und wird seit über 800 Jahren durch diese verwaltet. Heute beherbergt sie einen landwirtschaftlichen Hof und ist privat. Besucher werden dennoch geduldet und dürfen das Grundstück zum Teil betreten.
Burg Neipperg ist in ihrer Form einzigartig und gibt den Bauhistorikern zahlreiche Rätsel auf. Die Anlage besitzt zwei Bergfriede, die ca. 50 m auseinander liegen. Man vermutet, dass Neipperg ursprünglich aus zwei Burgen bestand, die aufgrund einer Erbteilung oder ähnlichem entstanden sein könnten. Urkundliche Erwähnungen oder archäologische Hinweise dazu gibt es keine.
Burg Neipperg bestand wahrscheinlich aus einer Vorderen und einer Hinteren Burg. Die Straße zwischen den Türmen deutet auf einen Graben hin, der die beiden Anlagen voneinander trennte. Neben den beiden Bergfrieden haben sich zahlreiche Gebäude erhalten, die vor allem nach dem Mittelalter entstanden sind. Zum Bergrücken hin wird Neipperg noch heute durch einen Halsgraben geschützt, über den eine Brücke führt. Hinter der Brücke befand sich ursprünglich ein Torhaus mit Zugbrücke.
Von der vermuteten Vorderen Burg hat sich nur der Bergfried erhalten. Er steht auf einer Erhöhung zur Talseite hin auf dem spitz zulaufenden Ende des Sporns und ist das älteste Gebäude der Burg. Der Turm hat eine Grundfläche von 9 auf 8 m und ist 20 m hoch. Seine Mauern sind 2,5 m dick. Der Zugang befindet sich an der Südseite in 10 m Höhe. Unterhalb des rundbogigen Eingangs lassen sich Balkenauflager und Balkenlöcher erkennen, die auf eine hölzerne Wehrplattform, bzw. einen Balkon hindeuten. Oberhalb des Zugangs befindet sich eine Schießscharte. An der Ostseite lässt sich noch ein aufwendig gestalteter Aborterker erkennen. Der Turm besteht zum größten Teil aus Buckelquadern.
Hinter dem Turm beginnt ein Erdwall Richtung Westen. Die Fläche und die Ausrichtung des Turms deuten darauf hin, dass sich an der Westseite ein Gebäude befunden haben kann, über dessen oberstes Stockwerk der Zugang zum Turm mithilfe einer Holzbrücke erschlossen wurde. Der Bergfried hätte in diesem Fall auch als Schildmauer für das Gebäude gedient. Der Aborterker an der Ostseite wäre somit zum Graben hin gewesen. Ein Hinweis auf eine einzeln stehende Burg.[1]
Die Hintere Burg und der Graben, der zwischen der Hinteren und der Vorderen Burg liegt, dienen heute als private Wohnresidenz und landwirtschaftlicher Hof. Größtes Gebäude der Hinteren Burg ist der Bergfried, der ca. 100 Jahre nach dem Bergfried der Vorderen Burg entstanden ist. Er wurde 1220 als Wohnturm mit vier Geschossen errichtet und 1330 um ein fünftes Obergeschoss erweitert. Seine Innenmaße sind 6 × 6 m. Die Außenmaße betragen 10 × 10 m. Der Turm ist 26 m hoch und besitzt einen Eingang auf 10 m Höhe. Das Untergeschoss nimmt ein Verlies ein. Die oberen Geschosse dienten zu Wohnzwecken und beherbergen neben einer Kemenate mit kunstvoll gestaltetem Kammin einen Rittersaal, der sich von außen anhand des spitzbogigen Doppelfenster erkennen lässt. Zahlreiche Einschnitte an der Süd- und der Westseite deuten auf anlehnende Gebäude hin, die heute nicht mehr existent sind. Der Turm weist ebenfalls Buckelquader auf und deutet auf seine staufische Herkunft hin.
Die restlichen Gebäude der Burg sind bedeutend jünger als die beiden Bergfriede. Der heute noch partiell erhaltene Palas stammt aus dem 16. Jahrhundert und liegt an der Nordwestseite der Anlage. Er war direkt mit der Ringmauer verbunden, deren Überreste heute noch im Hof erkennbar sind. Ein dreifaches, spitzbogiges Fenster deutet auf den großen, gotischen Rittersaal hin, der sich im Inneren des Gebäudes befindet. Der Rittersaal besitzt eine Größe von 18,8 auf 6,6 m. Abseits des Palas befindet sich die ehemalige Burgkapelle, die ursprünglich außerhalb der Ringmauer gelegen haben soll. Die Kapelle ist dem Heiligen Georg geweiht und unterstand lange Zeit der Johanneskirche in Schwaigern.
Mit den Umbaumaßnahmen des 19. Jahrhunderts, die vor allem um 1850 durch Graf Alfred von Neipperg einherzogen, veränderte sich das Bild der Burg Neipperg stark. Gräben wurden gefüllt und neue Gebäude entstanden anstelle vieler Wehrelemente. Die Ringmauer ist nur noch bruchstückhaft erhalten und in zahlreiche Gebäude integriert.
Von der Atmosphäre her ist Burg Neipperg sehr angenehm. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und wird landwirtschaftlich genutzt, so dass öfters reger Betrieb auf dem Grundstück herrscht. Die beiden Türme, die zahlreichen Umbauarbeiten, die neuen Gebäude und die ruinösen Überreste sorgen für ein abwechslungsreiches Bild, das an vielen Stellen Rätsel aufgibt. Der Privatbereich ist klar definiert und gibt dem Besucher viel Bewegungsfreiheit - ein gutes Beispiel für eine private, halböffentliche Burganlage. Ein Besuch lohnt sich.
Historie
Burg Neipperg entstand im 12. und im 13. Jahrhundert. Sie liegt an der alten Heerstraße, die das Elsenztal durchläuft und nach Cannstatt führt. Ein staufisches Ministerialengeschlecht benannte sich kurz nach Entstehung der Anlage nach der Burg und baute sich von hier aus eine Herrschaft auf. Der Ursprung liegt in der vorderen Burg, deren Bergfried aus der Zeit von 1120 stammt. Der hintere Bergfried wurde 1220 als Wohnturm errichtet.
1306 werden erstmals die Brüder Konrad und Wilhelm von Neipperg erwähnt, als sie Lehen des Bistums Würzburg erhalten. Im 14. Jahrhundert folgen zahlreiche Verpfändungen und Teilverkäufe an unterschiedliche Adelsgeschlechter, wie zum Beispiel an die Grafen von Württemberg oder die Herren von Weinsberg. Die Linie derer von Neipperg schafft es aber die Burg in ihrer Gänze zurückzukaufen. Sie bleibt bis in das 16. Jahrhundert Hauptsitz der Familie von Neipperg. 1702 zieht diese in das Schloss Schwaigern. Der Verfall der Anlage beginnt.
Die meisten Gebäude zeigen vor allem gotische und Renaissanceformen. Ab ca. 1500 beginnt der Umbau zum Schloss. Einige Bauwerke stammen aus der Zeit von 1579 bis 1783. Ab 1831 gilt der Palas als unbewohnbar und ruinös. 1850 lässt Graf Alfred von Neipperg einen Wirtschaftshof mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in der Ruine entstehen. Die Anlage ist noch heute im Besitz der Grafen von Neipperg.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | privat, offen Burghof: offen Gebäude: geschlossen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Die Burg Neipperg liegt in Brackenheim-Neipperg. Über die A6 oder die A81 bis Heilbronn und anschließend über die B293 nach Schwaigern. In Schwaigern Richtung Neipperg fahren. Innerorts der Hauptstraße folgen und gleich links hinter der Linkskurve abbiegen in die Straße “Schlosshohle“. Diese führt direkt zur Burg. Das Auto unten stehen lassen und zu Fuß weitergehen da die Straße direkt auf dem Grundstück endet und dort keine Wendemöglichkeiten existieren.
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Neipperg erwähnt:Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
- Diverse, Herausgeber: Dt. Burgenvereinigung, „Burgen in Mitteleuropa- Ein Handbuch“, Band 2, Konrad Theiss Verlag GmbH, 1999, Stuttgart, ISBN: Bestellnummer 14464-3
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 11.03.2014, 03.02.2005
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