Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Einrichtungen
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Oberhalb der schönen Altstadt von Tübingen liegt auf einem Bergkamm die Burg Hohentübingen. Sie wurde im 16. Jahrhundert zu einer Festung ausgebaut und begrüßt den Besucher heute mit einem prachtvollen Barocktor. In der Anlage ist seit Jahrzehnten die Universität Tübingen untergebracht. Der Besucher hat die Möglichkeit die Burg von außerhalb der Gebäude vollständig zu erkunden. Es haben sich die Grabenanlage, die äußere Wehranlage und die Festung erhalten. Die innere Kernburg wurde teilweise zu Gunsten der Universitätsgebäude im 19. Jahrhundert überbaut. Die Anlage lädt heute zusammen mit der Altstadt zu einem Besuch ein.
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Burg & Festung Hohentübingen wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Stuttgart
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg & Festung Hohentübingen
72070 Tübingen
Parken: In der nahen Ortschaft zu Burg & Festung Hohentübingen gibt es zahlreiche, kostenpflichtige Parkplätze. Der Fußweg von hier beläuft sich circa auf 600 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Burg |
Burgtyp: | Kammburg |
Nutzung: | Museum |
Lage: | 370 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 06:59-19:41 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Burg Hohentübingen thront auf einem Bergrücken, direkt oberhalb des Neckars. Die Burg wurde auf den höchsten Punkt der Altstadt gesetzt und schützte diese nach Südwesten. Im Laufe der letzten Jahrhundert wuchs die Stadt und umrahmt heute die Burg zu beiden Seiten. Im Osten schließt die Altstadt am unteren Burgtor an und im Westen wird das Gelände zum größten Teil durch neuere Bauten abgeschlossen.
Durch die Situation auf dem Bergrücken und den stark abfallenden Hängen benötigte die Anlage nur Schutz nach Osten und Westen. Nach Westen errichtete man einen tiefen Halsgraben, zwei Abwehrplattformen und einen Turm, der den kleinen, gut zu verteidigenden Eingang flankierte. Geschützt durch eine nicht mehr existente Zugbrücke, ein Fallgitter und einen Pecherker wurde beim Umbau zur Festung ein westlicher Eingang geschaffen, der durch zwei schmale Tunnel direkt in der Kernburg endet.
Im Osten ist die Anlage zur Stadt hin durch das untere Burgtor mit vorliegendem Halsgraben geschützt. Große Wappen am Eingang weisen darauf hin, dass es sich um den alten Haupteingang zur Burg handelt. Über eine Rampe, bzw. den Zwinger geht es direkt vor den Eingang der Kernburg, zu dessen Rechter sich der alte Obstgarten mit einem Brunnen befindet, der gleichzeitig zur Verteidigung des Zwingers diente. Die Renaissancefassade der Kernburg eröffnet den Blick auf den davor liegenden Halsgraben, sowie den nördlichen Rundturm und den südlichen Fünfeckturm, die unter anderem das Tor flankierten.
Die Kernburg von Hohentübingen ist heute ein viereckiger Gebäudekomplex mit einem großen, leeren Burghof in seiner Mitte, der neben wenigen Bäumen einen Brunnen aufzuweisen hat. Aufgeteilt ist der Schlossbau in vier Flügel, die sich an den Himmelsrichtungen orientieren. Es gibt dementsprechend den Nord-, Süd-, Ost- und Westflügel. Heute sind die Flügel hauptsächlich von den Instituten der Universität Tübingen belegt. Der einzige Zugang in die Gebäude erfolgt für den Besucher über das Museum, dessen Eingang im Osten vom Südflügel liegt. Vom Hof aus lassen sich die zahlreichen Zugänge zu den Instituten, sowie der rekonstruierte Galeriegang am Südflügel erkennen, der einst die komplette Innenfassade des Hofes zierte und einen Rundgang bildete. Am Nordflügel sind noch die Bogenfenster der Schlosskirche zu sehen.
Schloss Tübingen ist von den äußeren Wehranlagen eindrucksvoll, doch verliert es im Kern stark an Ausstrahlung. Der Kontrast zwischen den rekonstruierten und umgebauten Flügeln des Schlosses und den äußeren, Jahrhunderte alten Wehranlagen ist hoch und trennt beide stark voneinander. Durch den vollständigen Abbruch der einstigen Burg, die vor der Entstehung der Festung hier stand, ging auch der Bezug zum Mittelalter verloren, so dass man auf Hohentübingen nach-, bzw. spätmittelalterliche Festungsbaukunst zu sehen bekommt.
Historie
In einem Schriftstück über eine Belagerung von König Heinrich IV wird Schloss Tübingen als “castrum Tuibingensis“ als belagertes Objekt erwähnt. Besitzer zu jener Zeit waren die Grafen von Tübingen. 1342 wird Hohentübingen von Pfalzgraf Götz von Tübingen mitsamt Stadt an die Grafen von Württemberg verkauft. Der Gründer der Tübinger Universität Graf Eberhard im Bart wohnt auf der Anlage. Er wurde 1495 Herzog und starb 1496 auf Hohentübingen. Von 1507 bis 1606 kam es zu zahlreichen Umbauten. Die Anlage erhielt ihr heutiges vierflügeliges Aussehen im Renaissancestil. 1507 bis 1519 ließ Herzog Ulrich um die Burg etappenweise eine Befestigungsanlage mit Gräben und den vier Ecktürmen errichten. Von 1519 bis 1534 beginnt unter den Österreichern, nach erfolgreicher Vertreibung Ulrichs der Ausbau des Südflügels. Herzog Ulrich erobert 1534 die Burg zurück und baut bis 1550 die Vierflügelanlage zu ende. Die alte Burg wird dabei vollständig abgerissen. 1548 wird zur Aufnahme von genug Nahrungsmittelreserven für Belagerungen ein großes Fass errichtet, das 840.000 Liter fassen konnte. Von 1550 bis 1568 kommt es zu zahlreichen Innenausbauten unter Herzog Christoph. Von 1593 bis 1606 lässt Herzog Friedrich im Westen die große Bastion errichten, die ihren Namen als “Schänzle“ findet. Das untere Schlosstor entsteht 1606.
Im 17. Jahrhundert geht es auf der Burganlage hoch her. Es kommt zu wechselhaften Belegungen und Belagerungen des Schlosses. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wird 1647 der südöstliche Eckturm gesprengt. 20 Jahre später errichtet man den Fünfeckturm. Im 18. Jahrhundert verliert die Anlage stark an Bedeutung. Sie ist militärisch nicht der Technologie angepasst und dem fürstlichen Hof nicht repräsentativ genug. Man errichtet 1762 ein astronomisches Observatorium im Nordost-Turm. 1816 wird die komplette Anlage der Tübinger Universität überlassen. Es kommt zu zahlreichen Umbauten, wie z.B. die Entfernung der hofseitigen Laubengänge oder kleinere Umbauten an dem Südflügel und dessen Galerie. 1817 entsteht in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium. 1818 kommt zur Sternwarte die württembergische Landesvermessung, die hier ihren Mittelpunkt findet. Im Rittersaal entsteht 1821 die Universitätsbibliothek und zahlreiche Belegungen von Universitätsinstituten. 1912 wird der Platz für die Bibliothek zu klein, so dass diese wieder auszieht.
1979 beginnt man mit den Restaurierungen der Burg. Bis 1985 kommt es zum Umbau des Süd- und des Westflügels, sowie der Schlosskirche. Die Institute für Urgeschichte, Vor- und Frühgeschichte, Völkerkunde, sowie die evangelische Predigeranstalt finden hier ein neues Zuhause. Ab 1988 werden Nord- und Ostflügel umgebaut. Institute für Archäologie, Ägyptologie, Altorientalistik, sowie eine gemeinsame Schausammlung lassen sich in den beiden Flügeln nieder.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | Ganzjährig täglich: 7.00-20.00 Uhr Museum: Mai-Sept: Mi-So: 10.00-18.00 Uhr Okt-Apr: Mi-So: 10.00-17.00Uhr |
Eintrittspreise: | Burg: frei Museum: kostenpflichtig Erwachsene: 4,00€ Ermäßigt: 3,00€ |
Anfahrt
Das Schloss Hohentübingen befindet sich direkt im Süden der Altstadt Tübingens. Über die A81 Ausfahrt “Herrenberg“ auf die B28 Richtung Tübingen. Innerorts sollte man am Parkplatz Haagtor parken und dem Weg bergauf zum Schloss folgen (teilweise ausgeschildert). Über den hinteren Eingang gelangt man in die Anlage. Andere Möglichkeit ist der Zugang vom Marktplatz aus, an dem das berühmte Rathaus steht.
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Pocketnavigation.de Deutschlands-Burgen.de |
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Sonstige Einrichtungen
Das Museum beherbergt eine Ausstellung über die ägyptologischen Sammlungen der Universität Tübingen. Bei dem Rundgang stößt man dabei auf zahlreiche Räume, die noch heute Elemente aus dem Umbau als Schloss aufzuweisen haben.
1869 entdeckte Friedrich Miescher aus Basel in der zum Chemielabor umgebauten Schlossküche den menschlichen Zellkern und somit die Grundlage der DNS.
Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
- Diverse, Herausgeber: Dt. Burgenvereinigung, „Burgen in Mitteleuropa- Ein Handbuch“, Band 2, Konrad Theiss Verlag GmbH, 1999, Stuttgart, ISBN: Bestellnummer 14464-3
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 13.01.2012
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