Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Geschichten und Legenden
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Hoch über dem Neckartal thront die Minneburg aus dem 12. Jahrhundert. Die Anlage wuchs in den Jahrhunderten zu einer stattlichen Höhenburg heran. Erst im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und aufgegeben. Sehenswert sind vor allem der Palas, die Überreste des Bergfrieds und die schöne Aussicht über das Neckartal. Es haben sich alle Elemente der Anlage erhalten, wenn auch teilweise nur von den Fundamenten her.
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Minneburg
69437 Neckargerach - Guttenbach
Parken: Es gibt für Burg Minneburg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 600 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 245 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 09:11-17:59 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Burg Minneburg liegt auf einem Sporn oberhalb des Neckars direkt gegenüber von Neckargerach. Die Anlage ist ein sehr gutes Beispiel für eine mittelalterliche Kernburg, die in der frühen Neuzeit mit Festungsbauelementen erweitert wurde. Trotz des sehr guten Erhalts ist sie eher unbekannt und wird aufgrund der schlechten Erschließung von den Besucherströmen des Neckars größtenteils gemieden.
Die Anlage bestand ursprünglich aus einer Kernburg, die von einem Festungsring umgeben ist. Im Osten schließt eine Vorburg an. Die gesamte Anlage wird durch eine ausgedehnte Graben-Wall-Konstruktion nach Süden und nach Westen hin geschützt. Im Norden und Osten sorgen Steilhängen zum Neckar hin für einen natürlichen Schutz.
Der Zugang zur Anlage erfolgt heute wie damals durch ein Tor in der Vorburg. Eine Brücke führt über den Graben, dessen Außenwände teilweise gemauert waren. An der Stelle der heutigen Brücke befand sich ursprünglich eine Zugbrücke, die durch einen erhaltenen Rundturm auf der rechten Seite flankiert wurde. Von dem dahinterliegenden Torbau ist nur noch die Frontfassade erhalten. Der Durchgang mündete direkt in die Vorburg, die nur noch von den Fundamenten her erhalten ist. Sie beherbergte ursprünglich zahlreiche kleine Wirtschaftsgebäude, die alle an der äußeren Wehrmauer anlehnten. Von der Vorburg führt ein rampenähnlicher Weg hoch zum Tor der Kernburg.
Ursprünglich bestand die Minneburg nur aus einer Kernburg. Sie wurde bis in die Renaissance kontinuierlich ausgebaut und wies einen Palas, einen Bergfried, einen Küchenbau und ein weiteres Gebäude auf. Alle Gebäude lehnten an der Ringmauer an. In ihrer Mitte eröffnet sich ein L-förmiger Hof.
Der Bergfried ist vermutlich der älteste Bau der Burg. Er steht inmitten der Schildmauer und schützte die Anlage zum Bergrücken hin. Gegenüber des Bergfrieds befand sich der Küchenbau, von dem heute nur noch die Außenmauern stehen. Die genaue Funktion des Baus ist nicht bekannt. Man vermutet, dass er eine Küche beherbergte.
Der größte Bau der Burg ist der Palas. Er nimmt ein Drittel der Kernburg ein und hat sich sehr gut erhalten. Die östliche Giebelseite weist einen Erker auf, der über drei Stockwerke führt und in seiner Form einzigartig ist. Die Hofseite besitzt einen Treppenturm, der aus großen Quadern errichtet wurde. Im Zuge der Restaurationen wurde der Treppenturm wieder mit einer Treppe versehen und dient heute wie damals zur Erschließung der einzelnen Stockwerke, in die Holz- und Betondecken eingezogen wurden.
Im Inneren des Palas findet man neben Balkenauflager, Balkenlöcher, zugemauerte Kaminen und zahlreichen Fensteröffnungen auch Türdurchgänge. Aus dem obersten Stockwerk eröffnet sich eine schöne Aussicht über die Vorburg, das Neckartal und die äußere Wehranlage.
Im 15. Jahrhundert entstand um die Kernburg ein Zwinger, der drei halbrunde Schalentürme aufwies, die sowohl die Mauer, wie auch die Grabenanlage flankierten. Die Zwingeranlage weist den typischen Stil der Festungsbaukunst des 15. Jahrhunderts auf. Vor der Mauer findet man einen tiefen Graben, der die Anlage nach Westen und nach Süden hin schützte. Heute beherbergt der Graben eine Forststraße und gibt die Möglichkeit die Anlage zum Teil zu umrunden.
Von der Atmosphäre her ist Burg Minneburg sehr angenehm. Die Anlage liegt in einem lichten Wald und wirkt zum Teil so, als habe man sie gerade erst verlassen hat. Obwohl einige Elemente, wie zum Beispiel die Vorburg, nur noch von den Fundamenten her erhalten sind, lässt sich noch sehr deutlich das ehemalige Aussehen erkennen. Die Burg ist nur bedingt besucht und ein relativ ruhiger Ort, der zum Verweilen und Entdecken einlädt. Vor allem der charakteristisch geprägte Palas ist mit den eingezogenen Decken eine Seltenheit und verdeutlicht, wie die Burg einst ausgesehen haben mag. Ein Besuch lohnt sich!
Historie
Begonnen wurde die Burg um 1200, Bergfried und Schildmauer stammen aus dem 13 Jahrhundert, der Palas wurde 1521 neu erbaut. Zerstört wurde die Minneburg wohl im Dreißigjährigen Krieg. Burg Minneburg war einst eine große Anlage mit Graben, großem Palas und drei mächtigen Geschütztürmen. Laut Informationstafel wurde die Burg gegen Ende der Stauferzeit um 1250 gebaut. Die alte Burganlage entspricht der Kernburg.
1349 erwarb die Kurpfalz die Burg und verpfändete sie zunächst an mehrere adlige Familien unter anderem auch an die Familie von Gemmingen. 1518 wurde die Burg als Lehen Wilhelm von Habern übergeben, damals Vogt von Heidelberg und seit 1524 kurpfälzerischer Marschall. Er baute die kleine Burg zu einem vornehmen Herrensitz mit eher modernen Befestigungsanlage aus. Zudem wurde eine Zwingermauer um die Burg gelegt, die noch im Bau zur soliden Wehrmauer umgebaut wurde. Auf der Talseite entstand zeitgleich die Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden, Zugbrücke und Burgtor. Der Treppenturm und die Aufstockung des Gebäudes kam in den Jahren darauf. Der Südgiebel wurde mit einem dreigeschossigen Erker geschmückt.
Am 20. März 1622 wurde Minneburg an die Belagerer unter Tilly übergeben. Nach dem Krieg diente die Burg als Steinbruch und wurde zum großen Teil von der Bevölkerung zum Häuserbau abgetragen. Im frühen 19. Jahrhundert wohnte Andreas Hilberle bis zu seinem Tod 1819 ganz alleine auf der Anlage und schützte sie vor weiterem Steinraub. Er stellte hölzerne Uhrwerke her.
Seit 1898 wurden immer wieder Restaurationsmaßnahmen unternommen um den Baubestand zu erhalten. Die Burg ist heute im Besitz des staatlichen Forstamts Schwarzach.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Die Minneburg liegt direkt auf der anderen Seite des Neckars, gegenüber der B37 bei Neckargerach. Man sollte die B37 Richtung Guttenbach verlassen und über die Brücke den Neckar überqueren. Auf der anderen Seite muss man sich in der Abfahrt links halten und der Straße nach rechts folgen. Hier sollte man direkt am Fluss bei der Wanderkarte parken. Vom Parkplatz aus führt ein steiler kurzer, mit Geröll gespickter Weg hoch zur Burg. Ein anderer Pfad führt über die Straße nach links, statt nach rechts, doch ist der Fußweg um 10Min länger, dafür besser zu erklimmen. Die Burg ist auf allen Wanderwegen ausgeschildert. Eine Wanderkarte wurde am Parkplatz aufgestellt.
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Geschichten & Legenden
Einer Sage nach sollte eine Minna von Horneck einen Grafen von Schwarzenberg heiraten. Sie war aber in einen Ritter namens Edelmut von Ehrenberg verliebt. Dieser war auf den Kreuzzügen. Sie beschloss zu fliehen und versteckte sich in einer Höhle bei der heutigen Minneburg. Als der Ritter von den Kreuzzügen zurückkam, fand er Minna von Horneck sterbend vor. Er versprach ihr, dass er in Gedenken an sie eine Burg errichten würde. Die Burg nannte er Minneburg. Minne ist grob übersetzt das alte Wort für Liebe.
Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
- Diverse, Herausgeber: Dt. Burgenvereinigung, „Burgen in Mitteleuropa- Ein Handbuch“, Band 2, Konrad Theiss Verlag GmbH, 1999, Stuttgart, ISBN: Bestellnummer 14464-3
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 21.02.2014, 12.10.2003
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