Große Burg Monreal, Burg Löwenburg

Große Burg Monreal, Löwenburg
Deutschland / Rheinland-Pfalz

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Weit sichtbar thront über dem malerischen Ort Monreal die eindrucksvolle Große Burg Monreal, auch Burg Löwenburg genannt. Die Anlage besteht aus einem mächtigen Bergfried, einer Schildmauer und den Ruinen unzähliger Gebäude, die sich am Fuße des Turms an die Ringmauer anschmiegen. Die Anlage wurde hier von Hermann III. von Virneburg auf dem Grundstück seines Bruders Philipp errichtet, der das nur zähneknirrschend hinnahm. Als Zeichen des Protestes und der Macht baute er keinen Steinwurf entfernt seine Burg Philippsburg. Später kam es aufgrund dieser Unstimmigkeiten noch zu einer Fehde. Heute laden beide Burgen zu einem ausgiebigen Besuch ein. Es lohnt sich!

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Die schönsten Schlösser und Burgen der Eifel

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Adresse, Karte & Parken


Große Burg Monreal, Löwenburg
Philippsburg
56729 Monreal

Parken: Im angrenzenden Ort zu Große Burg Monreal, Löwenburg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 400 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: -
Lage: 420 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 08:35-17:54 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Große Burg Monreal, Löwenburg

Burg Monreal, auch Burg Löwenburg genannt, thront malerisch über der Ortschaft Monreal auf einem auslaufenden Sporn im Nordosten der Stadt. Die Anlage bildet zusammen mit Burg Philippsburg eine Burgengruppe, die von den Brüdern Philipp und Hermann III. von Virneburg um 1200 errichtet wurde. Hermann ließ auf dem Territorium seines Bruders die Burg Löwenburg bauen, was Philipp zähneknirschend akzeptierte. Später entbrannte aus der Burggründung eine Fehde, die in einem Vergleich endete. Vermutlich ließ Philipp, die nach ihm benannte, benachbarte Burg Philippsburg als Gegenburg bauen um Präsenz auf dem Gebiet zu zeigen. Heute tragen sie auch die Beinamen Große Burg Monreal und Kleine Burg Monreal.
Die Burg Monreal bzw. Burg Löwenburg ist deutlich besser erhalten als Burg Philippsburg. Sie besteht aus einer sehr engen Kernburg, die anscheinend irgendwann erweitert wurde. Der Anfang der Anlage liegt in einem runden, 25m hohen Bergfried, der auf dem höchsten Punkt des Felsens steht. Er ähnelt dem Turm der Burg Mayen und besitzt 3,5 m dicke Mauern. Mit einem Durchmesser von 10 m und einem Eingang in 5 m Höhe stellt er das einzige intakte Gebäude da.
Zum Tal hin liegt zu seinen Füßen ein Plateau, das die erste, enge Kernburg trug. Zum Bergrücken stößt man auf einen Teil der Ringmauer, die das kleine Plateau umgab. Sie wurde hier zur Schildmauer verstärkt und schützte die untere Hälfte des Bergfrieds vor einschlagenden Geschossen. Die Schildmauer weist einen spitzen Knick zur Angriffsseite hin auf, was auf eine Errichtung im 15. Jahrhundert schlussfolgern lässt. Als Feuerwaffen in Belagerungen modern wurden, wurde die Schildmauer zum Schutz des Turmes erbaut. Am westlichen Ende der Mauer sind die Ansätze des Tores der oberen Kernburg erkennbar.
Schon recht früh errichtete man 8 m unterhalb der Kernburg einen weiteren Ring von Gebäuden, die die alte Kernburg vollständig umgaben. Hier haben sich die Reste mehrere Gebäude erhalten, die alle an der äußeren Ringmauer anlehnten. Ein sechseckiger Bau neben dem Nordtor beherbergte eine Kapelle, die ihre Grundzüge im 14. Jahrhundert hat. Die Kernburg wurde folglich recht schnell erweitert. Zusammen mit der Schildmauer wurden auch die Mauern der Kapelle verstärkt, sodass auch sie vor einschlagenden Geschossen besser geschützt wurde.
Bis heute lassen sich deutlich die spitzbogigen Fenster bzw. Gewölbereste der Kapelle erkennen. An der nördlichen Außenmauer zum Halsgraben hin befinden sich die Reste eines Aborts, was auf einen bewohntes Obergeschoss schlussfolgern lässt.
Der obere Part der Kapelle, wie auch alle anderen Gebäude der Kernburgerweiterung werden von Forschern heute ins 15. Jahrhundert datiert. Wahrscheinlich entstanden sie unter Graf Robert IV. von Virneburg. Einige andere Gebäudeelemente sind Barock und sind aus dem 17. Jahrhundert. Viele Bauwerke lassen sich noch deutlich mit Balkenlöchern, Fenstern, Schießscharten, Giebelwänden und Mauern genau zuordnen.
Neben der erwähnten Kapelle befindet sich ein Tor, das einen Zugang aus Richtung Burg Philippsburg gewährte. Ein weiterer Zugang befand sich im Osten. Hier sind die Reste der Vorburg erkennbar, die auf einem Sporn zwischen zwei Gräben lag. Die Kernburg der Burg Monreal bzw. Burg Löwenburg wird durch einen mächtigen 19 m tiefen Halsgraben geschützt, der sie im Norden und Osten vom Berg trennte. Die später entstandene Vorburg war über eine Brücke mit ihr verbunden. Die Brücke endete in einem Torbau und von dort in der äußeren Kernburg. Auch die Vorburg weist im Osten die Reste eines Torturms und einen weiteren Graben mit ehemaliger Zugbrücke auf. Halbrunde Schalentürme und die Ruinen von Wirtschaftsgebäuden haben sich in der Vorburg erhalten.
Im Süden war Burg Monreal bzw. Burg Löwenburg mit der Stadtmauer des Ortes verbunden. Hier wurden abgehende Mauerelemente restauriert und können am Hang bewundert werden.
Heute laden die beiden Burgen zusammen mit dem schönen Ort zu einem ausgiebigen Besuch ein. Vor allem die Burg Löwenburg bzw. Burg Monreal ist mit ihrem eindrucksvollen Auftreten eine Besichtigung wert.

Historie

Burg Monreal , auch bekannt als Burg Löwenburg, wird durch Graf Hermann III. von Virneburg vor 1229 in der Vogtei seines Bruders Philipp mit dessen Zustimmung errichtet. Sie heißt zu dieser Zeit “Monroial“. Der Name stammt von dem französischen Wort für Königsberg, Mont Royal, ab. Er wird häufig im Bereich des heutigen Rheinlandes benutzt. So trifft man auf Monschau, Montabaur, Montfort, Monreal usw. Anscheinend wurde die Idee aus den Kreuzzügen mitgenommen, die zusammen mit Frankreich und dessen Adel stattfanden.
Schon kurz nach der Gründung der Burg kommt es zu einer Fehde zwischen Graf Hermann III. von Virneburg und seinem Bruder Philipp. Man ist sich über die Territorialherrschaft im Bereich der Burgen uneins. Die Fehde endet in einem Vergleich und Philipp von Virneburg tritt den Bereich an seinen Bruder ab.
Ähnlich wie bei den Burgen Katz und Maus am Rhein, bilden sich hier schnell im Volksmund die Namen Löwe und Reh, also Löwenburg und Burg Rech.
Heinrich II. von Virneburg kommt 1244 oder 1246 vermutlich auf Burg Löwenburg bzw. Burg Monreal zur Welt und wird später Dompropst zu Köln. 1306 steigt Heinrich II. von Virneburg sogar zum Erzbischof von Köln auf.
Nach mehreren Überfällen auf die Stadt Mayen durch Heinrich II. von Virneburg und seinen Sohn Robert III. im Jahr 1334 entbrennen gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den Burgherren und dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg. Letztlich erlangt der Bischof die Lehnshoheit über Burg und Herrschaft Monreal.
Die Herren von Virneburg gewinnen im 14. Jahrhundert erheblich an Macht und stellen beispielsweise in diesem Zeitraum sechs Mitglieder des Domkapitels. Burg Monreal erlebt zwischen 1384 und 1445 unter Graf Robert IV. einen Ausbau. Philipp II. von Virneburg überträgt 1484 Burg und Ort Monreal seiner Frau Walburga von Solms als Witwensitz, wobei ihr insbesondere die Niederburg zugeordnet wird.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird Burg Virneburg von Burg Monreal bzw. der Burg Löwenburg als Hauptresidenz abgelöst. Grund ist der modernere Wohnkomfort. Burg Virneburg besaß zu dieser Zeit nur 12 Räume und galt als baufällig.
Mit dem Tod von Kuno von Virneburg 1545 erlischt die Grafenlinie. Daraufhin belehnt der Trierer Kurfürst Johann von Baden Graf Heinrich von Leiningen und Dagsburg mit der Anlage und der Herrschaft Monreal.
1555 gibt es eine Rückgabe des Lehens, welches nicht erneut vergeben wird. Es folgt die Einrichtung eines Amtssitzes, welches von einem kurtrierischen Amtmann zu Mayen verwaltet wird. Anschließend schweigen die Quellen zu der Burg Löwenburg bzw. Burg Monreal.
Schwedische Truppen nehmen die Burg 1632 während des Dreißigjährigen Krieges ein. Die Franzosen zerstören 1689 die Anlage im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs. Die Ruine wird nicht wieder aufgebaut und geht 1815 in den Besitz des preußischen Staates über.
1970 wird die Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz Eigentümerin der Burg und sorgt im selben Jahr für die Sanierung und Sicherung der Anlage.

Eintritt und Öffnungszeiten

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Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei
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Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 12.07.2019


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