Burg Kaltenburg, Kaltenberg

Burg Kaltenburg, Kaltenberg
Deutschland / Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Vor 1180 entstand an einer Talkreuzung auf einem ausgedehnten Sporn die Burg Kaltenburg bzw. Kaltenberg. Von der Burg haben sich nur partiell Reste erhalten. Kaltenburg wurde im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut und war sehr großflächig. Die Elemente sind heute größtenteils im Wald verstreut und laden zum Entdecken ein. Während die Vorburg und die Zwingeranlage recht gut nachvollziehbar sind, haben sich von der Kernburg nur spärliche Reste erhalten.

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Burg Kaltenburg, Kaltenberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Nördlingen

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Kaltenburg, Kaltenberg
Sankt-Ulrich-Str.
89537 Giengen-Hürben

Parken: Im näheren Umfeld von Burg Kaltenburg, Kaltenberg gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 300 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Eckburg, Spornburg
Nutzung: -
Lage: 500 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:29-20:08 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Kaltenburg, Kaltenberg

Burg Kaltenburg liegt südlich von Hürben auf einem Sporn, oberhalb des Tals, in dem die Lone in den Fluss Hürbe mündet. Die strategisch gute Lage oberhalb der beiden Flüsse sorgte für einen ständigen Ausbau, so dass die Burg über vier Jahrhunderte recht großflächig wurde.
Den Ursprung von Kaltenburg bildet eine kleine Kernburg aus dem 12. Jahrhundert. Sie nimmt den höchsten Punkt der Anlage ein und bestand aus einem Turmhaus, das mit integrierter Schildmauer auf einem Burgfelsen stand. Im 13. und im 14. Jahrhundert erweiterte man die Anlage auf ihre heutige Größe. Zwischen 1450 und 1560 wurde sie mehrmals ausgebaut und erhielt weitere Verteidigungselemente. Topographisch gesehen befindet sich Kaltenburg in einer Hanglage, die dafür sorgte, dass man nach Süden und nach Westen hin einen Halsgraben in den Berg trieb, der die Burg vom Bergrücken trennte.
Der Zugang erfolgt heute wie damals von Süden. Der mittlerweile zum Teil aufgeschüttete Halsgraben war vor dem Tor wahrscheinlich mit einer Brücke überspannt. Flankiert wird der Eingang heute durch den südlichen Viereckturm, der aber erst in der Barockzeit 1677 entstand. Das einst daneben stehende Torhaus ist heute nur noch von den Grundmauern her existent, lässt sich aber in den Grundzügen noch gut erkennen. Hinter dem Tor eröffnet sich der Blick auf den nördlichen Viereckturm, der auch aus der Barockzeit stammt. An ihn wurde zur gleichen Zeit ein weiteres Gebäude angebaut, das an der Westseite an einen Turmstumpf anschließt, der zur äußeren Ringmauer gehört.
Der westliche Part von Kaltenburg, also zum Berg hin, besteht aus zwei Gebäudekomplexen, die von einer Ringmauer umgeben sind. Die allgemeine Literatur geht davon aus, dass Kaltenburg aus zwei Burgen bestand. Die nördliche Burg ist dabei die ältere und nimmt den gesamten Burgfelsen ein. Sie ist zu der südlichen Burg durch einen alten Halsgraben getrennt. Von der nördlichen Burg ist nur noch die Schildmauer mit 4 m Dicke und 13 m Höhe erhalten. Vereinzelte schwer zu erkennende Grundmauern deuten auf einen viereckigen Bau hin, der einst ein Wohnturm gewesen sein kann. Im Zuge der Ausbauten entstand nach Osten hin ein Palas, von dem nichts mehr erhalten geblieben ist.
Die südliche Burg lag genau wie die nördliche auf einem Berg, der 1,5 m höher als der nördliche Felsen ist. Die ursprüngliche Burg war von der Grundfläche her in etwa genauso groß wie die nördliche Burg. Auch sie weist nach Westen hin eine Schildmauer mit 2,3 m Dicke und 10 m Höhe auf. Im Zuge der Ausbauten entstand genau wie bei der nördlichen Burg ein tiefer gelegene Bau, genannt Südwestbau. Von der südlichen Burg steht heute nur noch die Schildmauer sowie die eindrucksvolle Außenmauer des Südwestbaus.
Umgeben sind die beiden Burghügel von einer Ringmauer, die im Zuge der barocken Umbauten nach Osten hin vergrößert wurde. Zu erkennen sind bei einem Rundgang an der Mauer entlang vier runde Türme, die alle aus der Mauerflucht stehen und wahrscheinlich zum Teil als Schalentürme errichtet wurden. Sie stammen aus dem 15. und dem 16. Jahrhundert. Genau wie die Ringmauer sind die Türme nur von den Fundamenten her erhalten und wurden im Zuge der Restaurationen größtenteils wieder aufgebaut. Gut zu erkennen ist der tiefe Halsgraben, der auf der Feldseite der Ringmauer liegt. An der Südwestecke bildete man zwischen der südlichen Burg und der äußeren Ringmauer einen Zwinger aus, der heute noch gut zu erkennen ist.
Burg Kaltenburg ist heute sehr verwachsen. Die Reste der Ruinen variieren von der Höhe her zwischen ebenerdig und 13 m Höhe.

Historie

Burg Kaltenburg entstand wahrscheinlich zwischen 1150 und 1180. Gründer, so vermutet man, war Heinrich von Kalden (ursprünglich von Pappenheim). Er war Reichshofmarschall unter Friedrich I Barbarossa. Urkundlich wird das Geschlecht Kaltenburg 1240 durch Dietmar und 1265 durch Otto von Kaltenburg genannt. Ab 1332 ist die Burg im Besitz der Grafen von Helfenstein und wird von Heinz Vetzer verwaltet. Die Herren von Riedheim übernehmen 1357 die Anlage als Lehen vom Herzogtum Bayern. 1393 wird Kaltenburg als Feste und Behausung erwähnt.
1435 wird Kaltenburg durch die Reichsstadt Nürnberg belagert und beschädigt. Es folgt ein Wiederaufbau und die Errichtung des Südwestbaus im 15. Jahrhundert. Der Palast wird zwischen 1520 und 1560 umgebaut und teilweise erneuert. Im Jahre 1621 entsteht ein Stall für Nutztiere.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kaltenburg 1632 und 1634 durch die Schweden zerstört. Die Herren von Riedheim beginnen einen Wiederaufbau und errichten die beiden viereckigen Türme zum Tal hin. Aufgrund des fortlaufenden Verfalls stürzt 1764 der Südwestbau ein. Das angefallene Baumaterial wird in Reuendorf zur Errichtung anderer Gebäude abtransportiert. Im Jahre 1800 wird die Anlage schließlich als verfallen bezeichnet. Es folgt 1804 der Abbruch der Kapelle und 1806 die Instandsetzung der Brücke, des Brunnens und die Einrichtung von Räumen. 1820 übernehmen die Grafen von Maldeghem Kaltenburg. Zu dieser Zeit wohnen fünf Familien in den Resten der Anlage. 1836 werden 30 Personen genannt. Das Torhaus ist sogar bis 1897 bewohnt.
Mit den Sicherungsarbeiten der stark zerfallenden Ruine beginnt man 1938 und 1940. Zwischen 1980 und 1983 kommt es wiederum zu Sicherungen und Restaurationen. Die beiden Vierecktürme werden saniert und wieder aufgebaut.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Kaltenberg liegt bei Hürben, südlich von Giengen. Über die A7 Ausfahrt “Giengen, Herbrechtingen“ der B492 Richtung Hermaringen folgen und nach Hürben abbiegen. Durch Hürben Richtung Burgberg und vor Burgberg rechts Richtung Lontal, Stetten. Kurz hinter der Abfahrt befindet sich ein Wandererparkplatz, von dem ein Weg hoch zur Burg führt.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Kaltenburg, Kaltenberg erwähnt:

Burg Burgberg

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 18.01.2012


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