Schloss Bürresheim

Schloss Bürresheim
Deutschland / Rheinland-Pfalz

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Schloss Bürresheim steht auf einer leichten Erhöhung in einer Schleife des kleinen Flüsschen Nette. Die malerische Anlage bestand ursprünglich aus zwei Burgen, die im 15. Jahrhundert ausgebaut wurden. Während die Kernburg sich zu einer Mischung aus Schloss und Burg wandelte, behielt die äußere Struktur ihre Wehrhaftigkeit bei. Auf diese Weise entstand ein einzigartiger Mix aus mittelalterlicher Burg und neuzeitlichen Schloss mit Fachwerkelementen.
Heute stößt man auf eine wunderschöne Anlage, die nie zerstört wurde. Ihr Baubestand ist fast ausschließlich original und zeigt ein typisches Burgschloss aus der frühen Neuzeit. Mit den barocken Gärten und der inhaltlich sehr guten und kindgerechten Führung ist Schloss Bürresheim ein absolutes Muss. Wer Zeit mitbringt, sollte auch einen Blick hinter die Anlage werfen. Hier stößt man beispielsweise im Nordwesten auf ein eindrucksvolles Portal. Zudem laden die Wanderwege um Schloss Bürresheim zu einem langen Spaziergang ein.

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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Schloss Bürresheim
L83
56727 Mayen

Parken: Es gibt für Schloss Bürresheim einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 150 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Schloss, Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Museum
Lage: 280 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:36-20:25 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Unweit von Mayen liegt in einem kleinen Seitental das märchenhafte Schloss Bürresheim. Die Anlage geht auf eine Doppelburg zurück, die im Zuge des Mittelalters entstand. Heute beherbergt das Schloss ein Museum, das sich nur in Form einer Führung besuchen lässt.
Schloss Bürresheim geht auf einen großen originalen Baubestand zurück. Die Anlage wurde nie zerstört und auch nicht in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Ihre heutige Gestalt hat sie zum größten Teil aus dem 15. Jahrhundert. Von der äußeren Wehranlage, die die Doppelburg in alle Richtungen stark schützte, ist nahezu nichts mehr erhalten. Von den beiden Kernburgen lässt sich noch viel erkennen.
Schloss Bürresheim unterteilt sich in die Kölner und die Trierer Burg. Die Kölner Anlage wurde durch den Erzbischof von Köln Philipp I. von Heinsberg 1339 errichtet. Die Trierer Burg entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch die Vögte von Leutesdorf. Während die Trierer Burg über die Jahrhunderte weiter ausgebaut wurde und heute einzigartigen Baubestand beherbergt, ist die Kölner Burg nach 1659 langsam verfallen und nur noch ruinös vorhanden. Leider steht sie der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung.
Schloss Bürresheim gehört mit den barocken Gärten und der bunten Gebäudekulisse aus Fachwerk und festen Mauern zu den Perlen der Region. Die Führung ist sehr lehrreich und für Kinder geeignet. Ein Besuch lohnt sich!

Historie

Vermutlich wird die Burg, die der Grundbausubstanz des heutigen Schloss Bürresheim bildet, in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. Urkundlich wird die Burg 1157 im Zusammenhang mit den Edelfreien Eberhard und Mettfried von Burgenesem erwähnt.
Eberhards Sohn Philipp verkauft 1189 Anteile der Burg Bürresheim an den Erzbischof von Köln, Philipp I. von Heinsberg. Er erhält die Anlage als Lehen zurück. Kurze Zeit später erwirbt der Erzbischof von Trier, Heinrich II. von Finstingen, die andere Hälfte.
Das Kölner Lehen geht 1359 an die Vögte von Leutesdorf, da das Geschlecht von Bürresheim nahezu ausgestorben ist. Der Trierer Anteil wird den Herren von Schöneck zugesprochen. Schloss Bürresheim wird zur Ganerbenburg.
Kuno von Schöneck und sein Sohn verkaufen 1473 ihre Anteile von Burg und Herrschaft Bürresheim an Gerlach von Breidbach. Der Sohn von Gerlach, genannt Johann von Breidbach, erwirbt 1477 Teile des Leutesdorfer Lehens.
Im 16. Jahrhundert gehört die Burg bzw. Schloss Bürresheim derer von Breidbach und Emmerich von Lahnstein. Es kommt 1572 zum Streit um den Besitz derer von Lahnstein. Das Reichskammergericht scheitert bei einer Schlichtung. 1659 wird der Streit schließlich doch geschlichtet. Derer von Breidbach werden alleinige Besitzer der Burganlage. Die Familie benennt sich um in derer von Breidbach-Bürresheim.
Die Herren von Breidbach-Bürresheim werden 1691 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Zwischen 1763 und 1774 ist Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim Kurfürst und Erzbischof von Mainz. Die Herrschaft umfasst die Dörfer Sankt Johann, Rieden und Waldesch, den Weiler Nitz sowie die Mühlen um Bürresheim.
Mit Franz Ludwig Anselm Freiherr von Breidbach-Bürresheim stirbt das Geschlecht 1796 aus. Er war Oberamtmann zu Koblenz und Ehrenbreitstein und verstarb auf der Flucht vor den Franzosen. Schloss Bürresheim wird vererbt an den Enkel der Schwester, Graf Klemens Wenzeslaus von Renesse. Seine Nachkommen wohnen ebenfalls auf dem Schloss.
Die letzte Bewohnerin stirbt 1921 im Alter von 32 Jahren elf Tage nach ihrer Hochzeit bei einem Autounfall. Die Grafen von Westerholt erben die Burg. Die von Westerholt müssen 1938 das Schloss Bürresheim an den Provinzialverband der Preußischen Rheinprovinz verkaufen. Schloss Bürresheim geht 1948 schließlich über in die Staatliche Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz.
1998 wird das Schloss an die Nachfolge-Organisation „Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ übergeben.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Saisonal
Burg: Führungen
Feb-14. Mrz:
Sa, So, Ft:
10.00-17.00Uhr
15. Mrz-Okt:
täglich:
10.00-18.00Uhr
Nov:
Sa, So, Ft:
10.00-17.00Uhr
Dez-Jan:
geschlossen
Eintrittspreise: Außenanlage, Burghof: frei
Burg: Führung
Erwachsene: 5,00€
Ermäßigt: 4,00€
Kinder: 3,00€
Familie(1E,K): 5,00€
Familie(2E,K): 10,00€

Gruppen (>10P.):
Erwachsene: 4,50€ p.P.
Kinder, Jugendliche: 2,00€ p.P.
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Sonstige Einrichtungen

Die Besichtigung ist nur mit einer Führung möglich. Für den Aufenthalt sollte man ca. 2 Stunden einplanen.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 18.02.2021, 13.06.2018


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