Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Sonstige Bemerkungen
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Burg Ehrenberg liegt südlich von Reutte auf einem Berg oberhalb einer mittelalterlichen Fernpassstraße. Die Anlage war aufgrund der Zolleinnahmen ein strategisch sehr wichtiger Ort, sodass man im Laufe der Jahrhunderte sie zu einem Festungskomplex erweiterte, der einzigartig ist und zu den bedeutendsten Anlagen Europas gehört.
Der Festungskomplex besteht aus Burg Ehrenberg, der Festung Schlosskopf, der Ehrenberger Klause und dem Fort Claudia. Burg Ehrenberg ist das älteste Element der Anlage. Sie wurde vor 1290 als bescheidene Burg begonnen und durch eine Zollstation an der Stelle der heutigen Ehrenberger Klause finanziell unterhalten. Durch die steigenden Einnahmen aufgrund des Warenverkehrs baute man Burg Ehrenberg im Laufe der Jahrhunderte zu einer Festung aus. Eroberungen und Belagerungen sorgten dafür, dass man an strategisch wichtigen Punkten, von denen die Burg sturmreif geschossen werden konnte, das Fort Claudia und die Festung Schlosskopf errichtete. Seit 2014 führt eine der längsten Hängeseilbrücke Europas von der Burg Ehrenberg zum Fort Claudia.
Zu ihrer Blütezeit galt Burg Ehrenberg zusammen mit der Zollstation als uneinnehmbar. Sie ist eine der ältesten und wichtigsten Festungsanlagen des Tiroler Voralpenlandes. Die Burg steht auf teilweise unbehandeltem Felsen. Der Ringmauerverlauf passt sich der Topographie an. Der Weg zu Burg Ehrenberg führt über ein Hornwerk und zwei Torzwinger auf einen ehemals unterteilten Burghof. Dieser war von allen Seiten von Gebäuden umgeben, die an der Ringmauer der Kernburg anlehnten. In späterer Zeit wurden mehrere Zwinger um die Burg gelegt, sodass sie in der letzten Ausbauphase ein Ausmaß von 120 m auf 40 m einnahm.
Heute wird die Ruine sehr gerne von Touristen besucht. Ohne Kenntnisse über den Baubestand lassen sich viele Bereiche aufgrund des unebenen Bodens nur schwer nachvollziehen. Zusammen mit der Ehrenberger Klause, dem Schlosskopf und Fort Claudia lädt sie zu einem ausgiebigen Ausflug und zum Entdecken und Verweilen ein. Es eröffnen sich eindrucksvolle Aussichten in alle Richtungen. Ein Besuch lohnt sich!
Best-of-Listen
Burg Ehrenberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen im Allgäu
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Ehrenberg
Klause
6600 Gemeinde Reutte
Parken: Es gibt für Burg Ehrenberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 1300 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 1100 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 08:51-17:23 Uhr Info |
Historie
Die Geschichte der Burg Ehrenberg beginnt im Jahr 1290, als die Tiroler ihre Burg Falkenstein an den Bischof von Augsburg übergeben und vermutlich die Burg Ehrenberg als Neubau errichten. Im Jahr 1293 wird Heinrich von Starkenburg als erster Burghauptmann genannt. Während des 13. Jahrhunderts gehört die Burg Ehrenberg zur staufischen Herrschaft und geht gegen Ende des Jahrhunderts durch die Heirat der Witwe von Konrad IV. an Graf Meinhard II. von Görz-Tirol.
Nach einer vermuteten Fehde im Jahr 1296 wird die Burg ausgebaut. Im Jahr 1314 verpfändet Herzog Heinrich von Kärnten, der Sohn von Graf Meinhard II. von Görz-Tirol, die Burg Ehrenberg an Graf Konrad von Kirchberg, löst sie aber im Jahr 1317 wieder aus und übergibt sie erneut an Heinrich von Starkenburg. In den folgenden Jahren finden zahlreiche weitere Verpfändungen der Burg und der Region statt, so z.B. 1352 an Herzog Konrad IV. von Teck für 14.000 Mark Berner, 1354 an Herzog Albrecht II. von Österreich und 1362 an Konrad von Freyberg. 1365 wird das Pfand von den Tirolern wieder vollständig eingelöst.
Vor 1482 geht die Burg Ehrenberg durch Verpfändung an den Augsburger Kaufmann Georg Gossembrot, der Reutte zum Markt macht. Allerdings stirbt er im Jahr 1502 durch einen Vergiftungsmord. Im Jahr 1523 gelangt die Anlage durch die Augsburger Familie Paumgartner an Gabriel Salamanca, einen Spanier, der als besonders grausam gegenüber der Bevölkerung gilt. Auf Drängen der Einwohner löst der Herzog von Tirol den Pfand zwei Jahre später ein und bringt die Burg wieder in seinen Besitz.
Während des Schmalkaldischen Bundes im Jahr 1546 versuchen Truppen Tirol zu überfallen. Zur Verteidigung wurden über 200 Untertanen gerufen, von denen nur 29 erschienen. Somit lag die Verteidigung bei 60 Mann.
Aufgrund der geringen Verteidigung wird die Burg kampflos am 12. Juli 1546 übergeben, nachdem der Schmalkaldische Bund einen Tag zuvor die Klause eingenommen hatte.
Im September 1546 gelingt es den Tirolern Burg Ehrenberg zurückzuerobern. Man positionierte sieben Geschütze auf dem Falkenberg und schoss die Burg sturmreif. Die Besatzung flieht zurück ins Allgäu. Die Schäden von der Belagerung beseitigt man bis 1551 endgültig.
Moritz von Sachsen erobert 1552 Füssen und dringt in die Tiroler Herrschaft ein. Er scheitert an der Eroberung der Burg Ehrenberg. Die Soldaten von Moritz von Sachsen umgehen die Burg und die Klause über den Falkenberg (später die Stelle von Fort Claudia) und fallen der Besatzung in den Rücken. Die Klause wird beschädigt und geplündert.
Aus der Sicht der Regierung verliert Burg Ehrenberg ab 1566 stark an Bedeutung. Sie ist in jenem Jahr nur noch mit fünf Mann und einem Stallburschen besetzt. 1601 verlegt man aufgrund von Baufälligkeit den Sitz des Pflegers der Region nach Reutte.
Unter Erzherzog Maximilian erkennt man den strategischen Wert der Grenzburg wieder und repariert die Passburg von 1607 bis 1609. Die Anlage wird großzügig wieder instandgesetzt.
Im Jahr 1632, während des Dreißigjährigen Kriegs, versuchen Protestanten in Tirol einzufallen. Die Burg Ehrenberg verstärkt man jedoch im letzten Moment noch mit Vorwerken. 6000 Soldaten greifen unter dem Oberbefehl von Herzog Bernhard von Weimar die Klause an, werden aber von den Tirolern zurückgeschlagen.
Da die Waffen sich weiterentwickelten, wird die gegenübergelegene Bergseite, die schon zwei Mal missbraucht wurde um die Burg zu umgehen langsam zur ernsten Gefahr. Claudia von Medici, die Witwe von Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol, lässt deswegen hier 1639 das Fort Claudia auf dem Falkenberg errichten. Baumeister der Anlage war Elias Gumpp.
Im Spanischen Erbfolgekrieg von 1703 erobert der Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern die Burg Ehrenberg. Noch im selben Jahr holen die Österreicher sich ihre Anlage zurück.
Aus den Eroberungskämpfen mit dem Bayern hat man gelernt. Es wurden 1703 Geschütze auf den Schlosskopf gezogen und von dort die Burg sturmreif geschossen. In der Zeit von 1726-1741 wird aus diesem Grund der Schlosskopf mit einer großen Festung bebaut. Ab diesem Zeitpunkt galt Burg Ehrenberg endgültig als uneinnehmbar. Es kam aber nie wieder zu einer Belagerung oder kriegerischen Auseinandersetzungen.
Die Festungslandschaft um Ehrenberg wird ab 1782 überflüssig. Bis auf die Festung Kufstein geben die Tiroler alle ihre großen Wehranlagen auf und verkaufen sie als Steinbrüche zum Abbau und zur Ausschlachtung.
Im 19. Jahrhundert kauft der Reuttener Industrielle Heinrich Schoener die Ruine und schützt sie vor weiterer Zerstörung.
Im 20. Jahrhundert gründet sich ein Verein mit dem Namen “Rettet Ehrenberg“ und beginnt mit Genehmigung des Eigentümers die Burg zu erhalten und zu restaurieren. Auf den Verein kam viel Arbeit zu. Das unwegsame Gelände war eine Herausforderung. Es gelingt ihnen aber den Verfall aufzuhalten.
Im Jahr 2014 wird die Hängebrücke highline179 fertiggestellt. Heute steht die Ruine nach dem Willen von Schoener-Tschurtschenthaler der Bevölkerung und den Gästen als attraktives Ausflugsziel zur Verfügung.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Website: | ehrenberg.at |
Buchtipp: Burgen in Baden-Württemberg Das heutige Baden-Württemberg weist eine der höchsten Burgendichten Europas auf. Wie haben sich die Burgen in Baden-Württemberg ausgebreitet? Mehr dazu in diesem Buch. |
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Burgenarchiv.de VER Verlag |
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Ehrenberg erwähnt:- Ehrenberg - Fort Claudia, - Ehrenberg - Klause, - Ehrenberg - Festung Schlosskopf, Burg Hohenfreyberg
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 13.01.2019
Burgen in der Umgebung
- Ehrenberg - Klause |
Ruine 6600 Gemeinde Reutte Entfernung: 0.21 km |
- Ehrenberg - Festung Schlosskopf |
Ruine 6600 Gemeinde Reutte Entfernung: 0.58 km |
- Ehrenberg - Fort Claudia |
Ruine 6600 Gemeinde Reutte Entfernung: 0.56 km |
Schloss Hohenschwangau |
Schloss 87645 Schwangau Entfernung: 10.12 km |
Schloss Neuschwanstein |
Schloss 87645 Schwangau Entfernung: 10.5 km |
Burg Vilsegg |
Ruine 6682 Vils Entfernung: 12.24 km |
Burg Hopfen am See |
Ruine 87629 Füssen Entfernung: 16.52 km |
Burg Eisenberg |
Ruine 87637 Eisenberg Entfernung: 18.97 km |
- Hohes Schloss Füssen |
Burg, Schloss 87622 Füssen Entfernung: 11.4 km |
Burg Falkenstein |
Ruine 87459 Pfronten Entfernung: 14.95 km |
Schloss Hopferau |
Schloss 87659 Hopferau Entfernung: 17.66 km |
Burg Hohenfreyberg |
Ruine 87637 Eisenberg Entfernung: 19.16 km |
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