Burg Nideggen

Burg Nideggen
Deutschland / Nordrhein-Westfalen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Inmitten einer schroffen Felskante thront auf einem Sporn die eindrucksvolle Burg Nideggen. Genau wie die Burg Sparrenburg in Bielefeld zählt auch sie zu den Rekordhaltern des Landes. Im ehemaligen Saalbau befand sich Europas größter Raum des 14. Jahrhunderts. Bis heute haben sich einige Reste dieser gigantischen Halle erhalten.
Zusammen mit dem imposanten Bergfried laden Saalbau und Burg Nideggen zu einem ausgiebigen Besuch ein. Bei einer Reise durch die Nordeifel sollte die Anlage auf dem Programm stehen.

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Burg Nideggen wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen der Eifel
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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Nideggen
Kirchgasse 10
52385 Nideggen

Parken: Es gibt für Burg Nideggen einen kostenpflichtigen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Museum, Gastronomie
Lage: 320 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:38-20:28 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Nideggen

Burg Nideggen thront nahezu uneinnehmbar auf einem Sporn am Rande des Ortes. Die Anlage wurde durch zahlreiche Kriege stark in Mitleidenschaft gezogen, lässt aber noch deutlich ihre Wehrhaftigkeit und ihre eindrucksvolle Architektur erkennen. Sehenswert ist der riesige, majestätische Saalbau, der den größten mittelalterlichen Raum des 14. Jahrhunderts beherbergte. Mit 61 m Länge und 16 m Breite bietet er heute noch trotz fehlender Mauern einen imposanten Anblick. Der wuchtige Bergfried, der zur Hauptangriffsseite ausgerichtet war, wurden im Zuge der Restaurationen wieder aufgebaut und ist heute das Zuhause des Burgmuseums.
Zusammen mit der schönen Altstadt und der Pfarrkirche ist die Burg ein Muss auf der Reise durch die Nordeifel!

Historie

Wilhelm II. von Jülich lässt 1177 den Bergfried der Burg Nideggen errichten. Die Anlage entsteht an einem strategisch wichtigen Punkt im Grenzgebiet zur Herrschaft Monschau und dient zur Sicherung gegen den Erzbischof von Köln. Ob sie erst 1177 zusammen mit dem Bergfried entstand oder vorher schon existent war, ist unbekannt.
Schon 1090 baut man die Reichsburg Berenstein drei Kilometer westlich von Burg Nideggen. Im Jahr 1200 wird Berenstein aber wieder komplett zerstört. Die Steine werden für Erweiterungen der Burg Nideggen verwendet. Den Ausbau führen Wilhelm III. und Wilhelm IV. von Jülich fort, die im Streit mit dem Kölner Erzbistum stehen und so die Grenze gegen kriegerische Akte verstärken wollen.
In der Folge des Ausbaus erweist sich Burg Nideggen als gute Möglichkeit Gefangene unterzubringen. So kommt es, dass 1214 der Herzog Ludwig von Bayern im Verlies des Bergfrieds eingekerkert wird.
Eine Schlacht zwischen derer von Jülich und dem Erzbischof Konrad von Hochstaden erfolgt schließlich 1242. Der Erzbischof verliert und landet für neun Monate im Verlies des Bergfrieds der Burg Nideggen. Von 1267 bis 1271 sitzt Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg für mehr als drei Jahre im Bergfried ein.
Im 14. Jahrhundert kommt es zu zahlreichen Erweiterungen von Burg und Ort. Die unter Gerhard von Jülich angelegte Siedlung Nydeckin bekommt 1313 Stadtrechte. Wilhelm V. von Jülich lässt 1340 den Palas mit einem der größten Saalbauten im Rheinland errichten. Nur der Kaisersaal im Rathaus von Aachen und der Gürzenich in Köln sind ähnlich groß.
Nachdem Wilhelm V. von Jülich 1356 Herzog wird (dann bekannt als Herzog Wilhelm I. von Jülich), bestimmt er Burg Nideggen zum Hauptsitz des Geschlechts. Das Geschlecht derer von Jülich erlischt aber schon kurze Zeit später mit dem Tod von Rainhald von Jülich 1423. Die Burg Nideggen wird von der Familie von Berg übernommen, die sich fortan Herzöge von Jülich und Berg nennt.
Das Geschlecht von Jülich-Berg endet bereits 1511 und das Herzogtum Kleve übernimmt die Burg Nideggen. Im Jahr 1542 führen Erbstreitigkeiten zwischen derer von Kleve und Kaiser Karl V. von Habsburg im Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg (Jülicher Fehde) zur Zerstörung von Burg und Stadt durch kaiserliche Artillerie.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Burg Nideggen 1689 von Truppen Ludwigs XIV. von Frankreich abermals geplündert und niedergebrannt. Weitere Teile der Ruine werden durch Erdbeben in den Jahren 1755 und 1878 zerstört. 1794 ist die Burg derart ruinös, dass sie auf Abbruch verkauft und als Steinbruch genutzt wird.
Die Bürger von Nideggen kaufen 1888 schließlich ihre Burg und schützen sie vor weiterem Abbau. Der Kreis Düren erhält die Burg 1905 als Geschenk und ist bis heute ihr Besitzer.
1901 beginnt eine erstmalige Restauration, inklusive Wiederaufbau. Es erfolgt die Nutzung als Heimatmuseum. Während der Jahre 1939 bis 1945 erleidet die Bausubstanz durch den Krieg aber wieder Beschädigungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg werden Ort und Burg Nideggen teilweise wieder aufgebaut. Schwerpunkt der Restauration sind der Wohnturm und die romanische Pfarrkirche.
1979 setzt man dem Bergfried der Burg Nideggen wieder ein Dach auf. Darin entsteht das erste Burgenmuseum in Nordrhein-Westfalen.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: ganzjährig
Burg: offen
Museum:
Di-So, Ft:
10.00-17.00Uhr
Letzter Einlass: 16.30Uhr
Eintrittspreise: Außenanlage: frei
Museum: kostenpflichtig
Museum:
Erwachsene: 3,50€
Ermäßigt: 2,50€
Kinder(>6J): 1,50€
Familie: 6,00€
Kinder(<6J): frei
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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Nideggen erwähnt:

Burg Monschau

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 08.06.2018


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