Burg Holsterburg

Burg Holsterburg
Deutschland / Nordrhein-Westfalen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Holsterburg liegt südöstlich von Warburg in einer Talsenke des Diemeltals direkt am Fließbach. Die Anlage besitzt einen achteckigen Grundriss und ist damit eine absolute Rarität in Europa. Bis 2010 befand versteckte sie sich unter einem großen Hügel, bei dem man davon ausging, dass er als Motte für eine Turmburg diente. Die Überraschung war groß, als unter dem Hügel plötzlich die achteckige Burg Holsterburg zum Vorschein kam.
Die Anlage stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert und ist für ihre Zeit hochmodern. Sie war keine 200 Jahre in Benutzung. Durch ihre Lage im Morast brach sie nach ihrer Zerstörung 1245 vermutlich schnell auseinander.
Heute ist das Grundstück umzäunt und unterliegt noch einer archäologischen Ausgrabung. Von außen eröffnen sich einige Einblicke auf das Grundstück.

Best-of-Listen

Burg Holsterburg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Paderborn
Die Schlösser und Burgen um Kassel

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Holsterburg
Holsterburg
34414 Warburg

Parken: Im näheren Umfeld von Burg Holsterburg gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 1200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Niederungsburg, Wasserburg
Nutzung: -
Lage: 180 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:12-19:19 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Holsterburg

Die Holsterburg, auch Holthusen genannt, ist die nördlichste, achteckige Burg Europas. Sie liegt im Diemeltal direkt am Fließbach. Ursprünglich ging man bei dem völlig verwitterten Burghügel von einer Motte aus, auf der eine kleine Turmburg stand. Erst mit der im Sommer 2010 beginnenden Ausgrabung fand man ganz überraschend diese einzigartige, achteckige Wehranlage. Die achteckige Bauform ist in ihrer Art unter den europäischen Burgen eine absolute Seltenheit. Burg Holsterburg gilt daher in Fachkreisen als Rarität.
Bei der Holsterburg handelt es sich um eine klassische Randhausburg, bei der alle Gebäude an der äußeren Ringmauer anlehnen. In der Mitte eröffnet sich auf diese Weise ein kleiner Burghof. Bei den Ausgrabungen stieß man auf ein Leitungssystem, das an der Ringmauer entlanglief und alle Gebäude mit warmer Luft versorgte. Zahlreiche Funde belegen, dass die Herren von Berkule recht wohlhabend gewesen sein mussten.
Die schöne Anlage aus der Stauferzeit existierte nachweislich keine 200 Jahre (ca. 1170-1294). Anschließend verschwand sie vermutlich recht schnell in dem sumpfigen Morast des Tals. Risse in den Mauern zeigen, dass das Fundament einsank und die Mauern auseinandergingen. Zurück blieb ein großer Hügel, der von 2010 bis 2017 ergraben wurde.
Heute liegen die Fundamente der Holsterburg offen auf einem großen Feld, direkt an einem kleinen Fluss. Trotz der direkten Nähe zum Wasser und dem Standort am tiefsten Punkt des Tals geht man davon aus, dass Burg Holsterburg keine Wasserburg war.
Das Grundstück der Holsterburg ist für die Öffentlichkeit geschlossen. Der Besucher hat aber die Möglichkeit die Burg in Sichtweite vollständig zu umrunden. Die achteckige Form wird aber erst aus der Luft deutlich und gut nachvollziehbar. Vom Boden eröffnen sich zahlreiche Blicke auf die Mauern, in denen teilweise eindrucksvolle Quader mit Gesamtlängen von über einem Meter verbaut sind. Da die Holsterburg in ihrer Art einzigartig ist, lohnt sich ein kurzer Blick über den Zaun.

Historie

1170
Erstmalige Nennung des Dorfes Holthusen. Die Errichtung der Burg fällt in diesem Zeitraum.

1191
Errichtung der Burg Holthusen durch die Brüder Hermann und Bernhard Berkule.

1224
Mainzer Fürstbischof Siegfried II. von Eppstein erhebt Anspruch auf die Burg. Ausgangspunkt für die Forderung war die Vergabe der Burg als Lehen durch die Herren von Berkule an den Kölner Fürstbischof Philipp von Heinsberg.

1240
Viele Bauern fliehen aus dem Umland der Holsterburg in die neu gegründete Stadt Warburg aufgrund von Unterdrückung. Altstadt Warburg verpflichtet sich Bauern von Hermann von Berkule nur mit dessen Zustimmung aufzunehmen.

1245
Die Herren von Berkule greifen Warburg an und lassen Pfeile in die Altstadt regnen.

1250
Durch den Bau der Burg Calenberg gewinnen die Herren von Berkule an Macht in der Region.

6. November 1294
Der Paderborner Bischof Otto von Rietberg erwirkt ein Bündnis mit verschiedenen Städten um den Landfrieden zu sichern. Anschließend geht er geschlossen gegen Burgherren vor, die Städte angreifen. Da die Herren von Berkule die Stadt Warburg 1245 angegriffen haben, erobern und zerstören Streitkräfte aus Warburg, Marsberg, Höxter, Fritzlar, Hofgeismar, Wolfhagen und Naumburg die Holsterburg. Im Zuge des Vorgehens gegen Burgherren wurden mehrere Ritter gefangengenommen und hingerichtet. Johann Berkule unterwarf sich dem Bischof. Dieser ernannte ihn zum Burgmann in Warburg.

1300
Die Burg Calenberg, die ebenfalls zur Machtsicherung der Herren von Berkule diente, geht in den Besitz des Paderborner Bischofs Otto von Rietberg über.

2010-2017
Ausgrabung der Burg Holsterburg.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: geschlossen
Eintrittspreise: nicht zugänglich
Diese Burg auf dem Navi:
Diese Burg finden Sie in unserem Produkt "Burgenführer". Direkte Navigation zu über 1.000 Burgen und deren Parkplätze.
Pocketnavigation.de
Deutschlands-Burgen.de
Diese Burg auf dem Navi:
Diese Burg finden Sie in unserem Produkt "Burgenführer". Direkte Navigation zu über 1.000 Burgen und deren Parkplätze.
Pocketnavigation.de
Deutschlands-Burgen.de

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 15.06.2018


Burgen in der Umgebung

Burg Desenberg

Ruine
34414 Daseburg
Entfernung: 3.23 km

Burg Wolfhagen

Ruine, Schloss
34466 Wolfhagen
Entfernung: 17.1 km

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar verfassen