Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Burg Beutelsbach oder auch Kappelberg genannt, liegt auf einem Bergsporn inmitten von Weinreben oberhalb der Ortschaft Beutelsbach. Von der Anlage haben sich das Erdgeschoss eines quadratischen Gebäudes und die Reste eines Anbaus erhalten. Die Anlage stammt aus dem 11. Jahrhundert und war der Sitz derer von Beutelsbach, aus denen später das Geschlecht Württemberg hervorging. Die schlichte Anlage spielt folglich für Baden-Württemberg eine kulturhistorische Bedeutung. Sie ist die Wiege der Grafschaft Württemberg.
Bis heute haben sich nur wenige Reste erhalten, die schnell besichtigt sind. Eine schöne Aussicht lädt zum Verweilen ein.
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Burg Beutelsbach, Kappelberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Stuttgart
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Beutelsbach, Kappelberg
Schönbühlstr.
71384 Beutelsbach
Parken: Es gibt für Burg Beutelsbach, Kappelberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 250 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 310 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 06:57-19:40 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Auf einem Berg in einem Seitental der Rems thront hoch über der Ortschaft Beutelsbach die Burg Beutelsbach, auch Kappelberg genannt. Sie gilt als die Wiege und Geburtsstätte des Geschlechts der Württemberger und ist daher eine der kulturhistorisch wichtigsten Adelssitze des Landes. Ursprünglich wurde sie zum Schutz der Kaiserstraße errichtet, die vom Schurwald ins Filstal geführt haben soll.
Von der Anlage haben sich nur wenige Reste erhalten, die bei einer Flurbereinigung 1968 unverhofft gefunden wurden. Die Ruine hat man zum Teil ausgegraben. Sie steht heute der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Bei Burg Beutelsbach handelt es sich um eine Spornburg, die im Norden, Westen und Süden durch recht steile Hänge geschützt wird. Im Osten lassen sich die Reste eines Halsgrabens erahnen.
Von der Anlage haben sich das quadratische Erdgeschoss eines Gebäudes und die Überreste eines Anbaus erhalten. Ob es sich hierbei um einen Wohnturm oder einen Palas handelt, ist unbekannt, auch wenn in der allgemeinen Literatur immer von einem Wohnturm die Rede ist.
Der Zugang zum Erdgeschoss erfolgt über ein rekonstruiertes Tor. An der Rückseite wurde ein rundbogiges Doppelfenster eingelassen. Neben dem Gebäude lassen sich die Überreste eines weiteren Baus erkennen. Ursprünglich befand sich im Südosten noch ein weiteres Bauwerk, das darauf hindeutet, dass die Burg größer war. Die Reste des Gebäudes sind in alten Grundrissen vermerkt. Sie sind im Laufe der Neuzeit vollständig verschwunden.
Ursprünglich war Beutelsbach von einer Wehrmauer umgeben, die zur Mitte des 13. Jahrhunderts durch Ulrich von Württemberg errichtet wurde. Von ihr haben sich bis heute kaum Reste erhalten. Wahrscheinlich besaß die Anlage im Westen (zum Ort hin) noch weitere Gebäude, die von innen an die Ringmauer anlehnten. Vor dem rekonstruierten Eingang des erhaltenen Baus gab es wahrscheinlich einen Burghof.
Burg Beutelsbach ist schnell besichtigt. Der Baubestand leidet unter nächtlichen Partygästen, die sich an den Wänden verewigen und ihren Müll auf dem Grundstück liegen lassen. Die wenigen Reste, die kulturhistorisch sehr bedeutend sind, hat man schnell besichtigt. Die schöne Aussicht lädt zum kurzen Verweilen ein.
Historie
Burg Beutelsbach entstand vermutlich im Laufe des 10. oder 11. Jahrhundert. Um 1080 kamen die Vorfahren der Herren von Württemberg in die Region. Konrad von Wirtinisberk heiratete damals Luitgard von Beutelsbach, verwandt mit derer von Calw und erbte die Herrschaft mitsamt der Burg Beutelsbach. Die Familie nahm den Namen Beutelsbach an und benannte sich somit nach der Burg.
Erstmals wird die Adelsfamilie mit Konrad I. von Württemberg 1081 genannt. Konrad ist 1083 bis 1110 Herr von Württemberg und errichtet in dem Zeitraum die Burg Wirtemberg, späterer Stammsitz der Familie. Er war der Sohn eines edelfreien Herren von Beutelsbach und damit direkter Nachfrage der Beutelsbacher. Ob er seine Jugend auf der Burg Beutelsbach verbracht hat, ist unbekannt.
In der Folgezeit entstand die Kirche zum Heiligen Kreuz. Sie diente als Grablege der Beutelsbacher bzw. der Württemberger. Zwischen 1105 und 1120 wird mehrmals ein Bruno von Beutelsbach als Abt des Klosters Hirsau genannt. Bruno war ein Bruder von Konrad I. von Württemberg.
1252 erwähnt man erstmals Burg Beutelsbach urkundlich. Zur Mitte des 13. Jahrhunderts soll Ulrich von Württemberg eine Umfassungsmauer um Burg Beutelsbach errichtet haben. Die Ministerialenfamilie wird zwischen 1238 und 1433 immer wieder in unterschiedlichen Posten und Ständen genannt.
1312 kommt es zum Städtekrieg, in dem viele Burgen um Stuttgart zerstört werden. So hat es auch Burg Beutelsbach getroffen. Selbst vor den Gräbern der Familie in der Stiftskirche unterhalb der Burg wurde nicht Halt gemacht und so zerstörte man sogar die Grabsteine. Dieses Ereignis nahm die Familie zum Anlass Papst Johann XXII. persönlich um eine Verlegung des Stifts nach Stuttgart zu bitten. 1321 gewährte er den Umzug.
1514 appellierte der Tagelöhner Peter Geyser bei den Bürgern gegen den Armen Konrad vorzugehen, da die Fleischpreise um 30 % erhöht wurden. In der Folge verschanzten sich ca. 1000 Aufständische auf Burg Beutelsbach. Das Aufbegehren gegen den Adel wurde blutig niedergeschlagen. Heute zählt dieses Ereignis zu den Beginnen der Bauernkriege.
Da die Anlage im Laufe des 16. Jahrhunderts stark verfallen war, wurden die letzten Reste 1538 abgerissen und für den Bau der Festung in Schorndorf verwendet. Erst 1968 entdeckte man Burg Beutelsbach bei einer Flurbereinigung wieder.
2014 kam die stark umstrittene und als lächerlich bezeichnete Idee auf eine Attrappe oder einen Aussichtsturm auf den Resten der Burg zu errichten. Ein bis heute umstrittenes Projekt, das von vielen als Verschandlung und Zerstörung der letzten Reste der Wiege Württembergs gesehen wird.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Ort und Burg Beutelsbach liegen an der B29 östlich von Stuttgart. Von Stuttgart über die B14 bis nach Waiblingen fahren und auf die B29 wechseln. Bei Weinstadt die Bundesstraße verlassen und Richtung Beutelsbach fahren. In Beutelsbach von der Stuttgarter Straße auf die Marktstraße wechseln und dieser geradeaus bis in die Schönbühlstraße folgen. In der Schönbühlstraße parken und zu Fuß zur Burg laufen. Die Anlage ist ausgeschildert.
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Beutelsbach, Kappelberg erwähnt:Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Diverse, Herausgeber: Karl Seith, Max Miller, „Historische Stätten VI- Baden-Württemberg- 6. Band“, Alfred Kröner Verlag, 1965, Stuttgart
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 11.08.2015
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