Wasserburg Friedewald

Burg Friedewald
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Gegen Ende des 13. Jahrhundert entstand in Friedewald eine kleine Wasserburg, die 1470 durch Landgraf Heinrich III . von Hessen zu einer Festung umgebaut wurde. Die Anlage wurde 1762 durch die Franzosen zerstört und anschließend als Ruine belassen, da seit 1580 ein zweiflügeliger Schlossbau an der Stelle der Vorburg steht.
Die Burgruine liegt heute im Garten dieses Schlosses und kann besichtigt werden. Es haben sich zahlreiche Gebäudereste, die Ringmauer und die vier Rundtürme an den Ecken erhalten. Heute lädt sie zusammen mit der Schlossanlage und dem Schlossgarten zu einem Besuch ein.

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Burg Friedewald wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen in Deutschland

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Friedewald
Schlosstr.
36289 Friedewald

Parken: Es gibt für Burg Friedewald einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Schloss, Ruine
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: Museum
Lage: 389 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:05-19:44 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Friedewald liegt am südlichen Ende des gleichnamigen Ortes im Schlossgarten einer zweiflügeligen Schlossanlage, die in Form einer Vorburg im Jahre 1580 entstanden ist. Im Osten des Hofes befindet sich die ehemalige Wasserburg, die heute noch durch dicke Wehrtürme und einen intakten und vollständig erhaltenen Graben einen imposanten und wehrhaften Eindruck liefert.
Die Vorburg wurde aus repräsentativen Gründen in Form eines Schlosses erbaut. Ein hufeisenförmiger Komplex rundet die Kernburg ab und gibt dem vor der Kernburg entstandenen Platz eine Art Hofcharakter. Die beiden Schlossflügel sind fast spiegelverkehrt identisch und beherbergen heute ein Museum. Oktogonale Treppentürme führen in beide Schlossflügel. Tore geben die Möglichkeit die Burg von der Stadt zu betreten und durch die Vorburg hindurch in den Schlossgarten zu gelangen.
Die mittelalterliche Burg Friedewald ist eine typische überregionale Wasserburg. Die Anlage ist viereckig und beherbergt an jeder Ecke einen dicken und soliden Wehrturm, die alle in unterschiedlichen Stadien des Erhalts erhalten geblieben sind. Die Burg wird fast vollständig von einem tiefen Wassergraben umgeben, der zum Teil zu Gunsten des Schlossgartens verschmälert wurde. Ein Rundweg gibt die Möglichkeit über den Schlossgarten die Burg zu Zweidrittel zu umrunden.
Der Zugang zur Burg Friedewald erfolgt heute wie damals über ein Tor an der Westseite, das durch den so genannten Dicken Turm flankiert wurde. Schon beim Herantreten über die Holzbrücke, die eine Zugbrücke als Vorgängerin hatte, fällt der Detailreichtum auf, der bei Friedewald an den Tag gelegt wird. Das Tor weist unter anderem eine separate Torpforte, einen Gusserker und ein Wappen von 1480, sowie zahlreiche Verzierungen auf. Hinter dem Tor eröffnet sich der Blick auf den Burghof, der durch fehlende Gebäude wesentlich größer wirkt, als er einst war. Fehlende Gebäude wurden zum Teil durch Rasenflächen ersetzt, die darauf hindeuten, welche Dimensionen der Hof zur Blütezeit der Burg gehabt haben muss. Erhalten sind der alte Palas an der Ostseite von 1484, der Gefängnisturm an der Südostseite von 1482, der Brauhausturm an der Südwestseite von 1482, der neue Palas von 1570, die Wachstube im Tor, der Brunnen, sowie Teile der brusthohen, äußeren Wehrmauer.
Der alte Palas ist heute nur noch vom Erdgeschoss her existent. Er wurde mit einem Giebeldach versehen und beherbergt im Inneren eine Ausstellung über Funde auf der Burg. Ein Zugang vom Hof erlaubt es Kellergewölbe unterhalb des Palas zu besichtigen, die zum Teil aus der Erbauungszeit der Burg stammen sollen. Der neue Palas schließt an der Nordseite des alten Palas an. Seine Hoffassade ist bis in das erste Obergeschoss existent und lässt anhand zahlreicher Verzierungen, wie zum Beispiel ein Eingangstor mit Pilastern, auf den Gebrauch eines repräsentativen Baus aus dem Barock schlussfolgern. Im Erdgeschoss beherbergte der Palas einen Rittersaal und eine Herrenkammer, im Obergschoss lagen die Kemenaten und die Frauengemächer. Zudem sind alle Außenfassaden sowie der Stumpf einer Säule existent, die sich in der Mitte des Rittersaals befand. Über den Dicken Turm gibt es die Möglichkeit in Bereiche des oberen Stockwerks des alten Palas zu gelangen und sich die Grundmauern dessen von oben anzusehen.
Der Dicke Turm befindet sich direkt neben dem Zugangstor und flankierte dieses. Er besaß einen Zugang zur Wachstube sowie zum Gusserker über dem Tor und diente als Erschließung der oberen Stockwerke des neuen Palas. Der Dicke Turm war der dickste der vier Türme und besaß zum Teil 3,5m dicke Außenmauern. Drei Schießkammern befinden sich in seinem Inneren. Als einziges noch vollständig erhaltenes Gebäude bietet er von seiner Spitze eine Aussicht über die vollständige Kern- und Vorburg.
Der Nordoststurm war ebenfalls nur über den neuen Palas betretbar gewesen. In seinem Inneren stößt man heute auf einen leeren Raum mit Kuppel und im ersten Obergeschoss auf die Überreste eines Kamins, einen Erker, einen zentralen Säulenstumpf und auf einige Türöffnungen. Von oben lassen sich die Außenfassaden beider Palas erkennen.
Der Brauhausturm und der Gefängnisturm sind nur noch als Stümpfe existent. Der Brauhausturm weist heute noch eine überdachte Kammer auf, die sich besuchen lässt. Der Gefängnisturm beherbergt unter anderem ein altes Verlies mit Zellen. Die oberen Stockwerke fehlen und sind einer Plattform gewichen, die wie bei allen anderen Türmen die Möglichkeit liefert, den Blick über Burg und Umgebung schweifen zu lassen.
Von der Atmosphäre her ist Burg Friedewald sehr angenehm. Durch einen großartigen Detailreichtum lädt die Burg zum Entdecken und Umherwandern ein. Zahlreiche Wege führen in die unterschiedlichsten Bereiche. Durch den speziellen Erhalt und die Restauration vieler Details wirkt Friedewald urig und teilweise imposant. Ein Besuch lohnt sich!

Historie

Die erstmalige Erwähnung der Burg Friedewald war im Jahre 1302, folglich wurde sie vorher erbaut. 1306 erhielt das Geschlecht das Geleitrecht der hessischen Landgrafen. Das Marktrecht, sowie die Gerichtsbarkeit und ein Amt namens Friedewald wurden 1392 erstmals urkundlich genannt. Die Burg diente zu dieser Zeit als hessischer Verwaltungssitz und Jagdschloss des Landgrafen.
Große Umbauarbeiten fanden 1476 bis 1489 statt. Ein Hans Jakob von Ettlingen war zu dieser Zeit landgräflicher Baumeister und war für die Umstrukturierung der Burg zuständig. 2. November 1489 wurde durch den Weihbischof von Würzburg der Altar der Burg neu eingeweiht. Auf Friedewald fand 1551 eine Fürstenversammlung statt. Es wurde die Befreiung des Landgrafs Phillip diskutiert, der zu dieser Zeit Gefangener des deutschen Kaisers war. Die Vorburg von Friedewald entstand 1580 durch Landgraf Wilhelm IV. Im Dreißigjährigen Krieg wechselten häufig die Besitzer. 1762 kam es zur Zerstörung durch die Franzosen unter dem Befehl von General Stainville.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Saisonal
März-Okt:
Di-So:
9.30-17.00 Uhr
Mo: geschlossen
Eintrittspreise: Rundweg: frei
Burg: kostenpflichtig
Erwachsene: 0,70€
Kinder: 0,40€

Anfahrt

Von der A4 Ausfahrt “Friedewald“ auf die B62 und direkt in den Ort Friedewald. Innerorts der Ausweisung zum Schloss folgen. Die Burg liegt auf dem Hof des Schlosses in der Schlosstr.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Friedewald erwähnt:

Burg Buchenau, Burg Sayn

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 12.09.2007


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