Inhaltsverzeichnis
Kurz & gut
Auf einem Sporn oberhalb des Zusammenflusses des Brex- und des Saynbachs liegt die Burg Sayn. Die Anlage wurde als Nachfolgerburg der Alten Burg bzw. Eselsburg errichtet und existiert ungefähr seit dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut oder erweitert.
Heute ist Burg Sayn im Besitz des Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Mit einer Größe von circa 40 m auf 110 m ist sie recht groß und nimmt nahezu den gesamten Sporn ein. Die Burg unterteilt sich in zwei Burghöfe, die durch eine Mauer voneinander getrennt waren. Zum Bergrücken wird die Anlage durch eine mächtige Schildmauer geschützt. Der zentral gelegene Bergfried liegt in der Trennmauer der beiden Burghöfe und ist circa 20 m hoch. Westlich davon befindet sich ein Treppenturm, der zum ehemaligen Palas gehört. Direkt daneben stößt man auf die überdachten Grundmauern der alten Burgkapelle. Der Zugang erfolgte über einen Zwinger an der Südwestflanke der Kernburg.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg bergab Richtung Ort immer wieder erweitert. Es entstanden das Mittlere Burghaus im 15. Jahrhundert und der Steinsche Sitz, auch das Steinsche Burghaus oder Burg Stein genannt, im 14. Jahrhundert. Zuletzt wurde das Schloss Sayn auf den Grundmauern eines Burghauses der Herren von Reiffenberg am Fuße des Berges errichtet.
Die erhaltenen Reste der Burg Sayn geben einen guten Eindruck wie die Burg einst aufgebaut war, auch wenn die Anlage partiell vollständig verschwunden ist. Die wuchtigen Wehrelemente zeugen von einem gut zu verteidigenden Stammsitz eines alten Geschlechtes. Ein Besuch der vier Sayner Anlagen lohnt sich!
Best-of-Listen
Burg Sayn wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen der Eifel
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Sayn
Am Burgberg
56710 Bendorf-Sayn
Parken: Es gibt für Burg Sayn einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 500 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | Gastronomie |
Lage: | 140 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 08:35-17:51 Uhr Info |
Historie
Im 10. Jahrhundert werden die Grafen von Sayn erstmals im Zusammenhang mit den Pfalzgrafen im Auelgau urkundlich erwähnt. 1139 werden die Brüder Heinrich I. und Eberhard I. von Sayn schriftlich genannt. Sie leben auf der Alten Burg / Eselsburg.
Zwischen 1139 und 1150 wird die Grafschaft Bonn durch Heirat einverleibt und es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Köln. 1152 wird die Alte Burg bzw. Eselsburg teilweise oder vollständig bei den Streitigkeiten zerstört. Die Grafen von Sayn ziehen auf die Burg Blankenberg und beginnen direkt mit dem Bau der heutigen Burg Sayn.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bewohnt Graf Heinrich III. von Sayn, verheiratet mit Mechthild von Meißen-Landsberg, die neue Burg. Sie regieren über eine Herrschaft von der Lahn bis in den heutigen Raum Bonn und Köln. Besitzungen an der Mosel und im Westerwald gehören ebenfalls zur Grafschaft.
1247 stirbt Heinrich III. kinderlos. Die Burg Sayn und die Grafschaft gehen an Graf Johann I. von Sponheim, Neffen von Heinrich III. von Sayn. Mit dem Antritt des Erbes nennt er sich Graf Johann I. von Sayn. Beliebte Aufenthaltsorte sind Burg Sayn, Hachenburg, Altenkirchen und Friedewald.
1345 gelangt die Grafschaft Wittgenstein durch taktische Verheiratung an derer zu Sayn. 1361 teilt sich die Linie und nennt sich fortan Sayn-Wittgenstein und Sayn-Sayn. In der Folge regieren mehrere Generationen über die Grafschaft.
1606 stirbt mit Heinrich IV. von Sayn der letzte männliche Nachfolger der Hauptlinie. 1633 zerstören die Schweden die Burg Sayn während des Dreißigjährigen Krieges. 1652 geht die unbewohnbare Ruine zusammen mit dem Ort an das Kurfürstentum Trier und bleibt bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in dessen Besitz.
1803 gelangt Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg, verheiratet mit Gräfin Luise Isabella von Sayn-Harenburg, in den Eigentum der Burgruine. 1815 muss aber durch den Beschluss des Wiener Kongresses vob Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg Burg Sayn als Teil der Rheinprovinz an Preußen abgetreten werden.
1848 schenkt Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Burgruine und das dazugehörige Schloss an Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der mit hohen Auszeichnungen aus Russland zurückkehrt. Er lässt das Schloss neogotisch umbauen, zieht ein und verändert die Ruine nicht. Er nennt sich fortan Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Zwischen 1981 und 1987 lässt Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn die Ruine der Burg sichern und teilweise wieder ausbauen.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Sayn erwähnt:Burg Hayn, Mittleres Burghaus Sayn, Schloss Sayn, Steinsches Schloss Sayn
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 05.10.2018
Burgen in der Umgebung
Mittleres Burghaus Sayn |
Ruine 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.11 km |
Schloss Sayn |
Schloss 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.2 km |
Steinsches Schloss Sayn |
Ruine 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.18 km |
Burg Altwied |
Ruine 56567 Altwied Entfernung: 9.38 km |
Burg Sporkenburg |
Ruine 56337 Eitelborn Entfernung: 13.27 km |
Burg Marksburg |
Burg 56338 Braubach Entfernung: 19.2 km |
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