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Kurz & gut
Direkt oberhalb des Schlosses Sayn steht das Steinsche Burghaus Sayn. Die Anlage war ursprünglich eine eigene Burg und bestand aus einem Wohnturm, einem Gebäude und einer Ringmauer mit einem Wehrturm. Das Steinsche Burghaus Sayn lag auf einem Ausläufer des Bergsporns circa 80 m unterhalb der Kernburg der Burg Sayn zwischen dem Mittleren Burghaus und dem Vorgängerbau des heutigen Schlosses.
Eindrucksvollstes Gebäude der Burg ist der Wohnturm, der vermutlich mehrmals umgebaut wurde. Er besaß drei Stockwerke und war recht schmucklos. Der Zugang erfolgte über eine Wendeltreppe im zweiten Obergeschoss. Ihm gegenüber stand in der Nordostecke des Burghofs ein Wohnbau mit Renaissancegiebel.
Das Steinsche Burghaus Sayn wurde wahrscheinlich 1633 nicht durch die Schweden zerstört und verfiel erst im 19. Jahrhundert zur Ruine. Eine Zeichnung von 1668 zeigt den großen Wohnturm noch mit spätgotischem, steilem Walmdach.
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Burg Steinsches Schloss Sayn, Burg Stein wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die schönsten Schlösser und Burgen der Eifel
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Steinsches Schloss Sayn, Burg Stein
Abteistr. 1
56710 Bendorf-Sayn
Parken: Es gibt für Burg Steinsches Schloss Sayn, Burg Stein einen kostenpflichtigen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 150 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine |
Burgtyp: | Spornburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 105 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 08:33-17:52 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
An den Talhängen des Burgbergs der Burg Sayn liegt knapp oberhalb des heutigen Schlosses das Steinsche Burghaus Sayn. Ursprünglich lag die Burg am unteren Drittel des Zugangsweges hoch zur Burg der Herren von Sayn. Zusammen mit dem Mittleren Burghaus Sayn bildete das Steinsche Burghaus Sayn das erste Hinderniss, das im Falle eines Angriffs zu überwinden war. Die beiden Burghäuser waren quasi zwei Vorburgen, die den Weg zur Burg der Herren von Sayn flankierten bzw. beim Aufstieg durchquert werden mussten.
Bis heute ist das Steinsche Burghaus Sayn nicht vollständig untersucht und wirft einige Fragen auf. Es handelt sich um eine Ringmauer mit 30 m auf 40 m umfriedeter Fläche, in der sich ein Wohnturm, ein Wohnbau, ein Wehrturm und eventuell ein weiteres Gebäude befanden. Das Tor in der Ringmauer ist rundbogig und somit vor der Gotik entstanden. Zur Talseite hin gab es einen Zwinger, der abgerutscht ist. In der Nordostecke steht ein rechteckiger Wohnbau von 12 m auf 8 m mit einem Giebel aus der Renaissance. An der Westseite schützte ein dreigeschossiger Turm die Burg zur Talseite hin. Es ist ein nahezu halbrunder Turm mit unregelmäßigen Grundriss.
Die Südseite der Burg wird durch den mächtigen Wohnturm dominiert. Dieser besitzt drei Stockwerke und hat eine Grundfläche von 9,7 m auf 9,1 m. Er ist das Steinsche Burghaus, das der Burg ihren Namen gab. Auf alten Zeichnungen aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert besitzt er noch ein Dach, sodass man heute davon ausgeht, dass er als einziges Gebäude der gesamten Burgengruppe nicht im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
Der Wohnturm beherbergt einen gewölbten Keller und ist recht schmucklos. Alle Obergeschosse sind mit Kaminen ausgestattet und über eine Wendeltreppe miteinander verbunden. Der Eingang in den Wohnturm verlief ursprünglich über das zweite Obergeschoss. Im dritten Obergeschoss sind Spuren eiens hölzernen Wehrgangs erkennbar. Eine Zeichnung von 1668 zeigt das Steinsche Burghaus mit einem spätgotischen, steilen Walmdach.
Heute liegt die Ruine am Fußweg, der das Schloss mit der Burg Sayn verbindet. Dieser orientiert sich zum Teil am mittelalterlichen Weg und führt am Steinschen Burghaus wie auch am Mittleren Burghaus vorbei. Vor allem im Winter, wenn die Bäume keine Blätter tragen, eröffnen sich zahlreiche Blicke auf das umfriedete Grundstück des Steinschen Burghauses.
Historie
1389 wird das Steinsche Burghaus in den schriftlichen Aufzeichnungen erstmals genannt. Es ist wahrscheinlich, dass es von den Voß von Diebach erbaut wurde.
1422 übernehmen die Herren vom und zum Stein das Anwesen, nachdem die Voß von Diebach es an sie verkauft hatten.
1633 zeigt eine alte Ansicht das Steinsche Burghaus noch mit intaktem Dach, was darauf hinweist, dass es von den Zerstörungen der Burg Sayn im Dreißigjährigen Krieg verschont blieb.
1802 endet die Besitzzeit der Herren vom und zum Stein, die die Anlage bis zu diesem Jahr in ihrem Eigentum hatten. Im 19. Jahrhundert wechselt das Steinsche Burghaus in den Besitz des fürstlichen Hauses Sayn-Wittgenstein-Sayn. Vermutet wird, dass die Anlage in dieser Zeit nicht mehr genutzt wurde und begann zu verfallen.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Anfahrt: Die Sayner Burgengruppe liegt bei Bendorf am Rhein, nördlich von Koblenz. Über die A48 Ausfahrt “Bendorf / Neuwied“ auf die B42 und direkt auf die B413 Richtung Norden wechseln. Anschließend in Sayn der Ausschilderung zum Schloss folgen und auf dem Schlossparkplatz im Stromberger Weg parken. Direkt gegenüber vom Parkplatz geht ein Weg hoch zu den drei Burgen. Der Weg zum Schloss führt an der Straße vom Parkplatz nach rechts entlang. Alternativ besteht die Möglichkeit die Burg Sayn auch über den Parkplatz an der L306 zu erreichen. Hierfür innerorts der Ausschilderung zur Burg Sayn folgen.
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Steinsches Schloss Sayn, Burg Stein erwähnt:Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 19.10.2018
Burgen in der Umgebung
Schloss Sayn |
Schloss 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.03 km |
Burg Sayn |
Ruine 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.18 km |
Mittleres Burghaus Sayn |
Ruine 56710 Bendorf-Sayn Entfernung: 0.07 km |
Burg Altwied |
Ruine 56567 Altwied Entfernung: 9.25 km |
Burg Sporkenburg |
Ruine 56337 Eitelborn Entfernung: 13.38 km |
Burg Marksburg |
Burg 56338 Braubach Entfernung: 19.2 km |
https://burgenarchiv.de/burg_steinsche-burghaus-sayn_in_Rheinland-Pfalz
Dieses Burghaus hat die Zerstörung von Burg Sayn im 30-jährigen Krieg offenbar heil überstanden:
Die Grafen von Sayn wurden nach der Reformation protestantisch – und damit auch die Sayner – mit allen negativen Konsequenzen für die Abtei…
Graf Heinrich IV. von Sayn hatte seine Ehefrau Jutta von Malinckrodt unter Bewachung eine Tagesreise von Sayn entfernt auf Schloss Friedewald interniert – und in Sayn mit einer Magd zwei Söhne gezeugt, unstandesgemäß. Als Heinrich 1606 in Sayn starb, nahm Kurtrier die willkommene Gelegenheit wahr und zog Sayn als „erledigtes Lehen“ ein. Sayn wurde wieder katholisch und Philipp Anton vom Stein, dessen Familie seit Generationen im Burghaus lebte, wurde Burghauptmann und Amtmann des Kurfürstlichen Amtes Ehrenbeitstein – bis 1627.
Nach einem Aufsatz von Ernst Helmrath aus den 1920ern warb vom Stein Potbakker=Kannenbäcker (der europäischen Spitzenklasse) in Raeren im heutigen Belgien an, „um der Sayner Bevölkerung Arbeit zu geben“.
Herausragend: die BALDEMS, die schon in erster, zweiter Generation auch Gerichtsschöffen in Sayn waren, wie eine schwere Grabplatte aus der Abtei belegt. Weitere Grabplatten und die exklusiven Begräbnisplätze in der Abtei sind Beweis für den Erfolg der Einwanderer. Nach Ernst Helmrath gab es in Sayn 4 Kannenöfen für salzglasiertes Steinzeug, davon einer gemäß Schilderungen von Herrn Udo Liessem beim Stein’schen Burghaus, wo er auch Scherben von Produktionsschrott gefunden hat
Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn konnte mir auch Scherben von der Burg zeigen.
Da dieser Bereich nach diesem Artikel noch nicht komplett erforscht ist, besteht Hoffnung, dass FACHLEUTE an Hand der Scherben den Materialmix der produzierten Ware beurteilen können. Die anderen Schauplätze der Kannenbäckerei sind wohl im Laufe der Jahrhunderte überbaut worden.
Ein BALDEMS der dritten Einwanderer-Generation war der 1639 in Sayn geborene Sayner Pfarrer Tilemann Baldems, der 1666 als letzter der 100 Sayner (von 300) an der Pest starb.
Letztendlich ist in dieser Familientradition auch die Madonna aus salzglasiertem Steinzeug zu sehen, die von 1737 bis in die 1990er nahezu ungeschützt außen in der Fassade der Abtei Wind und Wetter trotzte. Ihr Schöpfer Jacob Wingender, der wie sein Schwiegervater Servatius Baldems auf dem „Abteihof auf’m Stromberg“ lebte.
Die Kannenbäckerei verlor mit dem Bau der Sayner Hütte ihre Existenzgrundlage – Buchenholz UND Tagelöhner. Bei Interesse bitte ich um Rücksprache