Inhaltsverzeichnis
Kurz & gut
Burg Schöneck liegt auf einem Felskamm inmitten tiefer Wälder nahe der deutschen Grenze. Sie ist eine kaiserliche Burg aus dem 12. Jahrhundert, die in der darauf folgenden Zeit immer weiter ausgebaut wurde. Ursprünglich bestand sie, wie zahlreiche andere Burgen in der Region auch, aus einer Nordburg und einer Südburg. Nach einer Zerstörung von 1545 wurde sie mit Wehranlagen aus dem Festungsbaustil erneuert und beherbergt heute zahlreiche eindrucksvolle Rondelle, Bastionen und Teile der Ringmauer. Schöneck lädt heute zum Erkunden und Verweilen ein, sollte aber aufgrund der über 20 Meter tiefen, ungesicherten Abgründe mit Vorsicht genossen werden.
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Adresse, Karte & Parken
Burg Schöneck
F 671 Dambach-Wineckerthal
Parken: Im näheren Umfeld von Burg Schöneck gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 800 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Ruine, Festung |
Burgtyp: | Spornburg, Felsturmburg |
Nutzung: | - |
Lage: | 358 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 07:45-18:47 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
Burg Schöneck ist teilweise sehr gefährlich. Es gibt zahlreiche ungesicherte Abhänge von über 20 m Tiefe.
Die recht schmale Festung Schöneck befindet sich auf zwei Felsköpfen, die auf einem lang gezogenen Ende eines Bergrückens tief im Wald liegen. Der Ursprung der Burg liegt in einer Nord-Süd-orientierten Doppelburganlage, die eine gemeinsame Unterburg, beziehungsweise Vorburg besaß. Zum restlichen Bergrücken hin ist Schöneck bis heute durch einen mächtigen Halsgraben getrennt. Die beiden Anlagen werden unterteilt in Südburg und Nordburg und weisen in ihrer Mitte einen Graben auf, der im Laufe der Jahrhunderte verbaut wurde und heute die Unterburg trägt. Mit dem Ausbau zur Festung erhielt die schmale Doppelburg auf beiden Seiten jeweils einen Zwinger und eine gemeinsame Eingangssituation von Süden her.
Der Zugang zur Anlage erfolgt heute wie damals über ein Tor im Süden. Die Stümpfe zweier Bastionen liegen links und rechts neben dem Tor und flankieren dieses. Vor dem Tor stößt man heute auf einen Graben aus dem 16. Jahrhundert, der wahrscheinlich mit einer Zugbrücke überspannt war. Daneben trifft man auf die Fundamente und niederen Mauern der Wachstube. Hinter der Eingangssituation eröffnet sich der Blick auf den Zwinger, der Burg Schöneck nach Westen hin schützte. Zu erkennen sind die Südburg im Osten und eine dicke äußere Wehrmauer im Westen. Die nördliche Mauer des Zwingers weist darauf hin, dass sich Gebäude im Zwinger befanden und anscheinend ein Wehrgang an der Außenmauer entlang führte.
Die Doppelburganlage von Schöneck war, beziehungsweise ist heute noch durch drei Tore geschützt. Das erste, bereits erwähnte Tor führte in den westlichen Zwinger. Von hier ging es über einen Tunnel, der durch den Felsen der Südburg führt in den Zwinger auf der Ostseite. Über ein drittes Tor gelangt man in die Unterburg. Das dritte Tor wurde zum Teil wieder aufgebaut und im Jahre 2006 großzügig restauriert. Man stößt auf ein relativ eng gehaltenes Tor, das heute noch die Angeln der Tore und den Laufkasten des Fallgitters beherbergt. Dahinter führt der Weg über den östlichen Zwinger in die gemeinsame Unterburg, die sich im ehemaligen Graben zwischen Südburg und Nordburg befindet. Unter anderem stößt man hier auf Fundamente von Wirtschaftsgebäuden und alte Gewölbekeller. An der Westseite lassen sich gut erhaltene Elemente einer Ringmauer erkennen, die Südburg, Unterburg und Kernburg einschloss. Von der Unterburg führen jeweils ein Weg zur Südburg und zur Nordburg. Größtes erhaltenes und imposantestes Gebäude der Unterburg ist der westliche Batterieturm, der fast vollständig erhalten geblieben ist. Mit zahlreichen Schießscharten, einigen Verzierungen und einer imposanten Außenmauer von 2 m Dicke gehört er zu den besterhaltenen, restaurierten Gebäuden der Burg.
Bei Burg Schöneck handelt es sich um eine regional typische Doppelburg. Die Anlage besteht aus einer Südburg und einer Nordburg, die auf verschiedenen Felsköpfen liegen und mit einem Graben voneinander getrennt sind. Die Nordburg liegt höher als die Südburg und ist von der Grundfläche her größer. Bei der Südburg hingegen wurde der Felsen unter anderem ausgehöhlt und weist Gewölbekeller auf. Von den Gebäuden, die sich auf dem Felsplateau der Südburg befanden, stehen heute nur noch an der Nordwestecke knapp dreieinhalb Meter hohe Mauerreste. Grundmauern weisen auf eine vollständige Bebauung hin. Das Plateau hingegen lässt sich noch sehr deutlich erkennen und gibt einen Hinweis auf die Dimensionen, die die Südburg einst hatte.
Die Nordburg ist im Gegensatz zu der Südburg wesentlich besser erhalten. Eine kleine steile Treppe führt von dem Batterieturm hoch in die Anlage, die den höchsten Punkt von Schöneck darstellt. Zwei sehr hohe Mauerreste weisen auf eine enge Bebauung hin, die anscheinend das komplette Plateau einnahm. Im Eingangsbereich lässt sich unter anderem ein Spitzbogenfenster erkennen. An der Ostmauer stößt man zudem auf Steinmetzzeichen und weitere Details wie z.B. Balkenlöcher und Fensteröffnungen. Zudem lassen sich Unterteilungen in einzelne Abschnitte des Gebäudes erkennen. Nach Norden hin ist das Plateau der Nordburg leicht ansteigend. Auf dem höchsten Punkt befand sich zur Blütezeit der Bergfried, der mittlerweile spurlos verschwunden ist. Von seiner ehemaligen Position aus eröffnet sich eine weite und wunderbare Aussicht über die Burg und das umliegende Land. Hinter dem Bergfried beginnt der ehemalige Halsgraben, der 20 m unterhalb der Burg liegt und durch eine Steilwand von dieser getrennt ist.
Von der Atmosphäre ist Burg Schöneck sehr angenehm und teilweise sehr urig. Die Anlage weist die meiste Zeit des Jahres nur wenige Besucher auf. Sie lädt mit dem Erhaltenem und den restaurierten Elementen zum Verweilen und Entdecken ein.
Historie
Burg Schoeneck stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Ihre Gründung erfolgte anscheinend als kaiserliche Burg. 1287 wird die Anlage erstmals in einer Urkunde erwähnt und gehörte zu diesem Zeitpunkt dem Bistum Straßburg, war aber verpfändet. Bischof Konrad von Lichtenberg erhob in der Kirche Steuern, um Burg Schöneck vom Pfand befreien zu können. Sein Nachfolger Bischof Friedrich von Lichtenberg belehnt 1301 seinen Neffen Johann von Lichtenberg mit der Burg.
Zwischen 1375 und 1390 bekommt Bischof Friedrich von Blankenheim vom Domkapitel Johann IV. von Lichtenberg die Genehmigung die Anlage ausgiebig zu restaurieren. Im Jahre 1440 kommt es zur Vererbung der Anlage an Jakob von Lichtenberg. Sein jüngerer Bruder geht dabei leer aus. Mit der Behauptung, dass die Interessen Jakobs nicht denen der Familie von Lichtenberg entspricht, übernimmt 1464 der Pfalz Graf Friedrich Schöneck. 1480 stirbt die Linie Lichtenberg aus und das Erbe geht an die Grafen von Hanau und die Grafen von Zweibrücken-Bitsch.
Ein Nachfolger der Linie, genannt Graf Reinhard von Zielbrücken-Bitsch, vergibt die Burg als Lehen an den Ritter Wolf Eckbrecht von Dürkheim, der zu dieser Zeit in seinen Diensten steht. Burg Schöneck ist zu diesem Zeitpunkt stark baufällig und soll von dem Ritter Dürkheim wieder instandgesetzt werden. Von 1545 bis 1547 erfolgte der Ausbau und die Anpassung an das Artilleriewesen.
Um das Jahr 1570 erlischt die Linie der Grafen Zweibrücken-Bitsch und die Grafen von Hanau-Lichtenberg werden alleinige Erben der Festung. Im Dreißigjährigen Krieg dient Schöneck als Zufluchtsort für die Bewohner der umliegenden Dörfer. Nach 1648 bis 1670 bewachen nur vier Mann die Festung. Während der Zeit kommt es 1663 zur großflächigen Zerstörung durch einen Waldbrand. Die Herren von Dürkheim beginnen mit einem Wiederaufbau. 1675 besetzten pfälzische Truppen die Anlage und plündern umliegende Dörfer. Im darauf folgenden Jahren versuchen Franzosen im Holländischen Krieg die Anlage zurück zu erobern, scheitern aber. Erst 1680 gelingt es unter dem General Melac Festung Schöneck zu erobern. Dabei wird die Anlage zerstört.
Laut Krahe wurde die Burg im 13. Jahrhundert durch Kaiser Rudolf I. zerstört und 1301 wieder aufgebaut. Es ist die Rede von zwei Felsenburgen, die durch eine Unterburg verbunden waren. 1545 kam es zur Zerstörung und anschließendem Wiederaufbau, 1677 zur endgültigen Zerstörung.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | offen |
Eintrittspreise: | frei |
Anfahrt
Burg Schöneck liegt nordwestlich der Ortschaft Windstein bei Dambach. Zu erreichen ist die Burg am schnellsten von Deutschland her über die A65 Ausfahrt “Kandel“. Von hier fährt man über Kandel, Schaidt nach Wissemburg. In Wissemburg folgt man der Straße nach Lembach und von dort weiter nach Obersteinbach. In Obersteinbach biegt man Richtung Windstein ab. Nach drei Kilometern kommt auf der rechten Seite ein Parkplatz, von dem ein Weg hoch zur Burg führt. Der Parkplatz weist eine Ausschilderung zur Burg auf.
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Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 18.01.2008
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