Burg Lichtenberg

Burg Lichtenberg
Deutschland / Niedersachsen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Die aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammende Burg Lichtenberg liegt auf einem Gipfel hoch über dem gleichnamigen Ort. Sie war unter anderem Aufenthaltsort von Kaiser Otto IV . von Braunschweig und weiteren wichtigen Persönlichkeiten, so dass eine weitläufige, schöne Burganlage entstand. 1552 wurde sie zerstört und in der Neuzeit ausgegraben. Es haben sich die Fundamente des Torturm, einiger Gebäude, des Palas und der äußeren Zwingermauer erhalten. Die Zwingermauer weist mehr als zehn halbrunde Türme auf. Die Überreste sind trotz des schlechten Erhalts sehr interessant. Man stößt unter anderem auf originales Straßenpflaster. In die Mitte wurde auf den vermuteten Bergfried ein Aussichtsturm zur besseren Übersicht der Anlage errichtet. Ein Besuch lohnt sich!

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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Lichtenberg
38228 Salzgitter-Lichtenberg

Parken: Es gibt für Burg Lichtenberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 300 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Gipfelburg
Nutzung: Gastronomie
Lage: 375 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:07-19:40 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Lichtenberg

Burg Lichtenberg befindet sich auf einem Sporn eines langgezogenen Bergrückens, oberhalb der gleichnamigen Ortschaft. Die großflächige Anlage wurde im Laufe der Jahre großzügig freigelegt, archiviert, gesichert und teilweise wieder restauriert, bzw. rekonstruiert. Heute ist sie ein Anziehungspunkt vieler Menschen und wird von Besuchern, die sich nicht an die Absperrungen halten langsam wieder zerlegt.
Burg Lichtenberg ist nur noch bedingt erhalten. Neben der äußeren Zwingermauer mit den zehn Halbtürmen, die nur noch als Stümpfe vorhanden sind, stößt man auf das Tor der Vorburg (heute Zufahrtsstraße) und die Vorburg selber. Der ursprüngliche Zugang erfolgt über die heutige Zufahrtstraße. Das alte Tor weist heute noch Reste der einstigen Wachstube auf und ist einzig erhaltenes Element der Vorburg.
In der Kernburg fanden großräumige Ausgrabungen statt, die zahlreiche Fundamente an den Tag legten. Zudem gibt es den wieder aufgebauten Bergfried und eine Belagerungsmaschine. Die Kernburg besteht heute aus den ausgegrabenen Bereichen und dem Bergfried. Bei den Ausgrabungen legte man sehr interessante Bereiche frei. So stößt man zum Beispiel auf die ehemaligen Halterungsfundamente der Zugbrücke, direkt dahinter auf den alten Straßenbelag mit Fahrrinnen, die Fundamente des großen Torturmes, die Reste der umliegenden Gebäude, sowie auf Teile der alten Wehrmauer. Neben dem Tor befinden sich die Grundmauern der Kapelle und zweier Wirtschaftsgebäude. Besonders beim Tor kann man noch Verzierungen und Teile von Säulen entdecken, sowie den mittelalterlichen Straßenbelag. Der Bereich der Ausgrabung ist mit einem Zaun umgeben und so vor Fremdeinwirkung geschützt.
In direkter Verlängerung zur Ausgrabung befindet sich der Bergfried und dahinter die Caminata, das erste Wohngebäude auf Burg Lichtenberg und somit der älteste Bereich. Die Grundmauern der Caminata erinnern an einen kleinen Wohnturm mit Anbau.
Der Bergfried wurde wieder vollständig aufgebaut und kann heute besichtigt werden. Auf seinem Haupt erhielt er eine Erhöhung durch ein Gerüst, was die Möglichkeit liefern soll Burg und Umgebung zu begutachten und zu genießen.
Nach Norden hin stößt man heute auf den ehemaligen Burghof mit Brunnen und dahinter auf die Reste des ehemaligen Palas. Auch hier fanden Ausgrabungen statt, wodurch sich das ehemalige Kellergewölbe begutachten lässt. Direkt neben dem Palas befindet sich noch ein Turm mit Schießscharte. Er zeugt von der einstigen Dicke der Mauern und ist das einzige erhaltene Gebäude neben dem Bergfried. Zu seinen Füßen, also im Zwinger, wurde ein Burggarten angelegt, der heute gut gepflegt die Heimat von über 50 Pflanzenarten ist, die sich vor allem im Sommer bewundern lassen.
Burg Lichtenberg ist von der Atmosphäre her sehr angenehm. Die vielen Details und die Größe der Anlage laden zum Entdecken ein.

Historie

Begonnen wurde die Burg Lichtenberg in der Mitte des 12. Jahrhunderts von Heinrich dem Löwen. 1180 wurde die Anlage durch Kaiser Barbarossa zerstört und nach der Eroberung wieder aufgebaut. 1194 ging sie an das Geschlecht der Welfen. 1203 verweilt Kaiser Otto IV. von Braunschweig auf der Burg. Zwei Jahre nach seinem Besuch (1205) wird die Anlage eingenommen und 1208 gewaltsam von Kaiser Otto IV. zurückerobert. Sie wird Amtssitz von 23 Dörfern. 1552 zerstört Graf Volrad von Mansfeld die Burg. Die Zwingeranlage, bzw. die Vorburg sind mit den zehn Halbtürmen im 15. Jahrhundert entstanden.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Lichtenberg liegt nahe der A39 Ausfahrt “Salzgitter-Lichtenberg“. Von der Ausfahrt durch den Ort fahren und der K1 folgen. Hinter der Serpentinenkurve auf dem großen Waldparkplatz parken. Gegenüber vom Waldparkplatz befindet sich der Weg hoch zur Burg.

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Sonstige Einrichtungen

In der Burg steht eine Blide. Die Blide befindet sich auf einem Holzplateau in direkter Verlängerung zum ehemaligen Tor. Sie ist eine Anfertigung einer ehemals größeren Version. Bliden basierten auf dem Prinzip der Schleudern mit Gegengewicht und sind mit Tribocken zu vergleichen. Die größte je eingesetzte Blide war im abgeschossenen Zustand 30m hoch und schoss über 600m 400kg schwere Steine. Keine Mauer konnte diesem Gewicht und der damit verbundenen Aufprallwucht standhalten. Wurde eine Waffe dieser Art vor einer Burg aufgebaut, gaben die Burgherren meistens auf.

Sonstige Bemerkungen

Bitte betreten Sie nicht den Bereich hinter der Absperrung. Es handelt sich um eine Ausgrabung, die kulturell sehr wertvoll ist. Jeder Schaden, der von Besuchern erzeugt wird, ist nahezu irreparabel. Respektieren Sie bitte die Arbeit der Archäologen, die hier getätigt wurde!

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 16.09.2006


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