Burg Abenberg

Burg Abenberg
Deutschland / Bayern

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Abenberg thront weit sichtbar auf einem Bergrücken oberhalb der gleichnamigen Ortschaft. Die Anlage ist im Zusammenhang mit ihrem umfriedeten Turnierplatz eine Besonderheit in Bayern. Abenberg besteht aus mehreren Gebäuden und einer hohen Ringmauer mit integrierten Wehrtürmen. Die großen Freiflächen der Burg und der Turnierplatz werden das ganze Jahr für große Events genutzt. Außerhalb der Festlichkeiten lädt Burg Abenberg mit einem ruhigen Auftreten und viel Platz zum Verweilen ein.

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Burg Abenberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Abenberg
Burgstraße 16
91183 Abenberg

Parken: In unmittelbarer Nähe zu Burg Abenberg gibt es kostenlose Parkplätze. Der Fußweg zur Anlage beträgt 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Halbruine
Burgtyp: Gipfelburg
Nutzung: Museum, Gastronomie, Standesamt
Lage: 425 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:06-19:36 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Abenberg liegt auf einem Bergrücken oberhalb der gleichnamigen Stadt. Eine große Kernburg, ein hoher Wehrturm und Wiederaufbauten aus der Romantik prägen das Bild der Anlage und geben ihr eine imposante Silhouette, die sich schon aus weiter Entfernung von der Umgebung abhebt. Die recht große Burganlage erfuhr im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Aus- und Umbauten. Heute beherbergt sie das Klöppelmuseum, das Haus der fränkischen Geschichte, einige Hotelzimmer, ein Standesamt, sowie eine Gastronomie.

Burg Abenberg betritt man heute wie damals von Osten her. Der vorgelegte Halsgraben dient heute als Parkplatz und zur Erschließung der außerhalb liegenden Burgkapelle, die 1884 als erste evangelische Kirche des Ortes entstanden ist. Erschlossen war die Burg über eine Brücke, die über den Halsgraben zum Burgtor führte. Dem Tor war ein Platz vorgelegt, der in späterer Zeit als Wehrplattform diente. Seltenheit im Außenbereich der Burg ist ein Turnieranger an der Südseite, der im 12. Jahrhundert von den Grafen von Abenberg angelegt wurde. Erwähnt wird der Anger vom Dichter Wolfram von Eschenbach im Epos “Parzival“.
Burg Abenberg weist keine Vorburg auf. Die Anlage wurde im Laufe der Zeit vergrößert und erfuhr mehrere Ausbauten. Bis heute hat sich die dicke Ringmauer sehr gut erhalten, die die Kernburg vollständig umschließt. Zum Halsgraben hin wurde sie verbreitert und in eine Schildmauer mit leichtem Knick umfunktioniert. Erschlossen ist die Kernburg über ein zurückversetztes Tor in der Südostecke, das aufgrund der Lage besser zu verteidigen war.
Die Kernburg besteht heute aus mehreren Gebäuden, sowie zwei Türmen und einem großen Hof, der Grundmauern weiterer Gebäude beherbergt. Sehenswert ist der 33m hohe Wehrturm an der Südseite, der auf den Grundmauern eines Vorgängers aus dem 13. Jahrhundert 1875 neu errichtet wurde. Einzelne Autoren vermuten, dass es sich bei dem Turm um den Bergfried handelt. Nach Krahe ist der in der Ringmauer integrierte Bau ein normaler Wehrturm. Der hohe und filigran wirkende Turm prägt heute das Bild der Burg und stellt das höchste Gebäude dar. Vor dem Turm stößt man auf den alten, 30m tiefen Brunnen Abenbergs.
Der Westen und Nordwesten der Anlage werden durch die Scheune und den Schottenturm eingenommen, die im Inneren das Klöppelmuseum aufweisen. Die Scheune stammt aus dem 17. Jahrhundert und diente zwischenzeitlich als Vorratslager und Stallung. Seit 2001 ist sie das Zuhause des Museums. Der Schottenturm liegt im Norden an der Ringmauer. 1884 wurde der Turm durch Anton Schott ausgebaut und weist seit dieser Zeit einen Fachwerkaufsatz mit Eckerkern auf.
Zentral im Burghof stößt man auf die Fundamente eines Gebäudes. An der Ostseite wurde zum Halsgraben hin die Ringmauer zur Schildmauer ausgebaut. Vor diese setzte man an der Innenseite den Palas. Damit dieser nicht direkt neben dem Tor steht und beim plötzlichen Eindringen des Feindes keine Flucht mehr erlaubte, wurde das Tor weiter nach innen verlegt. Durch Umbauten in der Romantik weist der Palas von außen nur noch wenige Elemente aus dem Mittelalter auf. Der Bau beherbergt heute ein Museum zur fränkischen Geschichte, in einem Anbau befindet sich das Restaurant.
Von der Atmosphäre her ist Burg Abenberg sehr angenehm. Durch den großzügigen Wiederaufbau weist die Anlage eine romantische, imposante und idealisierte Ausstrahlung des 19. Jahrhunderts auf.

Historie

Derer von Abenberg tauchen im 11. Jahrhundert erstmals auf. Zwischen 1040 bis 1059 wird die Anlage in hölzerner Form unter Graf Adalbert II. erbaut. 1130 bis 1140 wird die Holzburg durch eine Steinburg von Graf Rapoto ersetzt. Das Geschlecht der Abenberger ist 1230 ausgestorben. 1236 gehen Burg und Stadt durch eine Hochzeit an derer von Nürnberg (Hohenzollern). 1230 bis 1250 ersetzen die Nürnberger den Bau aus der Salierzeit durch einen Neubau. Die Ringmauer wird teilweise abgerissen und die Kernburg auf die doppelte Größe erweitert. Nach Osten hin wurde die Ringmauer zu einer Schildmauer ausgebaut, direkt daneben entstand das Tor. 1296 wird die Burg an das Fürstentum Eichstätt verkauft. Es entsteht ein Viereckturm an der Nordwestseite. Ab 1496 wird die Ostfront mit Gebäuden bebaut. Wirtschaftsbauten entstehen im Hof. Ab dem 16. Jahrhundert kommt es zum Verfall. 1799 stürzt die St. Otmars Kapelle ein.
1806 kommt das Königreich Bayern in den Besitz der Burg und verkauft sie auf Abbruch. Bis 1875 wird sie abgebrochen, in jenem Jahr aber von einem Kunsthändler namens Zwerschina erworben. Sowohl er, wie auch sein Nachfolger Schott bauten bis 1913 die Burg größtenteils im Stil der Romantik wieder auf. Ab 1982 wurde die Anlage Eigentum der Gemeinde. Es entsteht am 8. März 1986 der Zweckverband Burg Abenberg. Durch diesen erfährt die Burg Wiederauf- und Ausbauten, die 2001 die Eröffnung des Klöppelmuseums zur Folge haben.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Ganzjährig
Burghof: offen
Museum:
Apr-Okt:
Di-So:
11.00-17.00 Uhr
Nov-März:
Do-So:
11.00-17.00 Uhr
Eintrittspreise: Burghof: frei
Museum: kostenpflichtig
Website: Burg-Abenberg.de
Museen-Abenberg.de

Anfahrt

Burg Abenberg liegt im gleichnamigen Ort, südlich von Nürnberg. Zu erreichen ist die Anlage über die A6 Ausfahrt “Schwabach-West“ und weiter über die B466. In Kammerstein verlässt man die Bundesstraße Richtung Neumühle, Abenberg. In Abenberg führt eine Ausschilderung zur Burg.

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Gastronomie

Im Nebengebäude des Palas ist heute eine Gastronomie zuhause. Unter anderem gibt es eine Terrasse auf dem Hof, die zum Verweilen einlädt.

Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Abenberg erwähnt:

Burg Wernfels

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 12.10.2007


Burgen in der Umgebung

Burg Wernfels

Burg
91174 Spalt-Wernfels
Entfernung: 7.93 km

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