Dornröschenschloss Sababurg

Dornröschenschloss Sababurg
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Das Schloss Sababurg, auch als Dornröschenschloss Sababurg bekannt, ist eine historische Festung in der Gemeinde Hofgeismar in Nordhessen. Es wurde im 14. Jahrhundert als Burg erbaut und ist heute ein bedeutendes Wahrzeichen der Region.
Das Schloss steht auf einer Anhöhe inmitten des Reinhardswaldes, einer großen Waldlandschaft in Nordhessen, und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Ursprünglich diente das Schloss als Verteidigungsfestung und Jagdschloss.
Schloss Sababurg hat einen festen Platz in der deutschen Märchenwelt, da es oft als das Dornröschenschloss bezeichnet wird. Es wird angenommen, dass die Brüder Grimm, die in der Region lebten und es als Inspiration für das Schloss in ihrem berühmten Märchen Dornröschen genutzt haben könnten.
Die Kombination aus Geschichte, Romantik und Märchenzauber macht das Schloss Sababurg zu einem einzigartigen und faszinierenden Ort, der einen Besuch wert ist.

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Dornröschenschloss Sababurg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Kassel

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Dornröschenschloss Sababurg
Sababurg
34369 Hofgeismar

Parken: Es gibt für Dornröschenschloss Sababurg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Halbruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Theater
Lage: 330 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:22-20:20 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Dornröschenschloss Sababurg

Das Dornröschenschloss Sababurg erhebt sich majestätisch auf einem Bergsporn mit weiter Sicht in alle Richtungen. Ursprünglich wurde die Anlage als Burg errichtet, aus der sich später eine interessante Schlossfestung entwickelte.
Der Zugang zum Schloss Sababurg ist heute wie damals aufgrund der Topographie des Sporns nur von Norden her möglich. Eine Wehrmauer mit Tor und kleinem Flankierungsturm in einiger Entfernung schützte den Eingang. Vor dem Tor lag ein tiefer Graben mit gemauerten Wänden, dessen Reste sich noch grob erkennen lassen. Eine Zugbrücke überspannte diesen Graben. Noch heute kann man am Tor die Aussparungen erkennen, die einst der geschlossenen Zugbrücke Halt gaben.
Der Zugang zum Schloss Sababurg erfolgt noch heute über ein Tor, vor dem ursprünglich eine Zugbrücke installiert war.
Der Zugang zum Schloss Sababurg erfolgt noch heute über ein Tor, vor dem ursprünglich eine Zugbrücke installiert war.

Der Vorhof von Schloss Sababurg

Hinter dem Tor eröffnet sich der Blick auf den Vorhof von Schloss Sababurg, der heute einen malerischen Rosengarten und teilweise die Terrasse des Schlosshotels beherbergt. Im Mittelalter waren hier wahrscheinlich kleinere Wirtschaftsgebäude untergebracht.
Geradezu erhebt sich der Torbau mit einem rechteckigen Flankierungsturm auf der Westseite. Das Tor ist noch deutlich erkennbar. Ursprünglich führte der Weg durch das Tor auf den Hof der Kernburg zwischen den Schlossflügeln. Heute ist dieser Bereich Teil des Hotelhofs.
Der Torbau der Kernburg von Schloss Sababurg ist noch deutlich erkennbar.
Der Torbau der Kernburg von Schloss Sababurg ist noch deutlich erkennbar.


Der mächtige Palas wird beidseitig von Türmen eingerahmt.
Der mächtige Palas wird beidseitig von Türmen eingerahmt.

Kernburg und Palas

Beim Betreten der Sababurg fällt sofort der Palas mit seinen zwei mächtigen Rundtürmen auf. Die Grundmauern des Palas stammen vermutlich von der ersten Burg. Ursprünglich gab es noch drei weitere Schlossflügel, die jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurden.
An den Giebelwänden des Palas sind noch Aborterker zu erkennen. Die Mauern sind geprägt von zahlreichen Fenstern und erhaltenen Dekorationselementen. Die Rundtürme, ausgelegt auf Beschuss und stammend aus der Zeit des Festungsbaus und sind teilweise mit Schießscharten für Schusswaffen ausgestattet. Sie haben wenige Fenster und das oberste Stockwerk verjüngt sich. Die Türme sind mit welschen Hauben gekrönt. Die Dächer waren laut mittelalterliche Zeichnungen ursprünglich spitze Kegeldächer.

Die ehemalige Hoffassade des Palas von Schloss Sababurg.
Die ehemalige Hoffassade des Palas von Schloss Sababurg.

Zum ehemaligen Hof hin befindet sich an der Südecke des Palas von Schloss Sababurg ein polygonaler Treppenturm. Dieser hat einen spitzbogigen Eingang aus der Gotik und eine enge Wendeltreppe, die interessanterweise gegen den Uhrzeigersinn verläuft - normalerweise verlaufen diese im Uhrzeigersinn. Ob es sich hierbei um einen Fehler aus der Zeit der Restauration handelt, ist unbekannt.

Das Innere des Palas weist noch zahlreiche Elemente des Innenlebens auf.
Das Innere des Palas weist noch zahlreiche Elemente des Innenlebens auf.

Im Inneren des Palas von Schloss Sababurg sind noch Überreste der ursprünglichen Gebäudeaufteilung sichtbar, darunter Säulen, Wände und zahlreiche Tür- und Fensteröffnungen. Es gibt klare Geschosseinteilungen und jeder mögliche Platz wurde bis unter das Dach genutzt. Es sind teilweise Kamine vorhanden, die aber anscheinend neueren Datums sind. Im oberen Geschoss, unter dem Dach, sind die Reste einer Kapellennische oder ähnlichem erkennbar.
Die Ringmauer von Schloss Sababurg war einst höher und besaß einen Wehrgang. Immer wieder stößt man auf kleine Bastionen, die ursprünglich überdacht waren.
Die Ringmauer von Schloss Sababurg war einst höher und besaß einen Wehrgang. Immer wieder stößt man auf kleine Bastionen, die ursprünglich überdacht waren.

Ringmauer

Heute können Besucher auf der Ringmauer von Schloss Sababurg spazieren gehen und die Kernburg von Norden über Osten bis Südwesten umrunden. Ein Blick in die Kernburg vom Weg aus offenbart Hügel, die dicht mit Vegetation bewachsen sind. Bei den Hügeln handelt es sich offenbar um Schuttberge mit den Überresten der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Schlossflügel. Sie wurden stehengelassen um Kugeln abzufangen, die ansonsten den tiefsten Punkt der Gebäudemauern treffen und diese zum Einsturz bringen würden.
Rechts im Bild die Fundamente und Trümmer eines Schlossflügels.
Rechts im Bild die Fundamente und Trümmer eines Schlossflügels.


Eine kilometerlange Mauer umgab Schloss Sababurg und den Tierpark. Teilweise lassen sich Reste dieser Mauer finden.
Eine kilometerlange Mauer umgab Schloss Sababurg und den Tierpark. Teilweise lassen sich Reste dieser Mauer finden.

Eine kleine chinesische Mauer

Für das ungeübte Auge kaum zu erkennen, sind die Anschlüsse einer Wehrmauer, die in nordwestlicher und grob in östlicher Richtung von Schloss Sababurg aus abging. Es handelte sich dabei um eine mehrere Kilometer lange Befestigung, die die angrenzenden Höfe und den Tierpark einschloss. Diese Mauer überquerte sogar Flüsse und Bäche und war mit kleinen Öffnungen für die fließenden Gewässer versehen.
Laut alten Zeichnungen waren in der Mauer ursprünglich Schießscharten und Türme integriert. Teilweise war der Mauer ein Palisadenzaun in weitem Abstand vorgelagert.
Die Steine für die Errichtung dieser Wehrmauer stammten von der 1583 abgebrochenen Burg Schöneberg. Heute ist die Mauer größtenteils verschwunden und nur noch schwer erkennbar.
Stecken in einem der Türme die Reste eines Bergfrieds?
Stecken in einem der Türme die Reste eines Bergfrieds?

Besaß Schloss Sababurg einst einen Bergfried?

Die Burg Zappenburg, aus der das Jagdschloss Sababurg 1490 hervorging, wurde erst 60 Jahre zuvor gebaut und existierte nicht einmal 30 Jahre. Ein Bergfried könnte vorhanden gewesen sein und wurde eventuell in einen der Türme am Palas verbaut. Bisher hat man keine Spuren eines Bergfrieds entdeckt. Der Palas des Schlosses Sababurg geht wahrscheinlich auf Grundmauern des Palas der Zappenburg zurück.
Bei dem Rundgang auf der Ringmauer eröffnen sich zahlreiche schöne Aussichten.
Bei dem Rundgang auf der Ringmauer eröffnen sich zahlreiche schöne Aussichten.

Fazit

Schloss Sababurg gilt als das Dornröschenschloss Deutschlands. Trotz des Hotels, dass gerade saniert wird, ist Sababurg ein schöner, verwunschenen Ort mit wunderbarer Aussicht und interessantem Baubestand. Zusammen mit Tierpark und Urwald ist sie auf jeden Fall sehenswert!

Historie

Der Ursprung von Schloss Sababurg: Die Zappenburg

Die Sababurg, ehemals Zappenburg genannt, wurde am 19. April 1334 mit dem Ziel errichtet, die Pilger des nahegelegenen Wallfahrtsorts Gottsbüren zu schützen. Sie entstand unter der Leitung des Bistums Mainz und war ein strategischer Punkt, da hier die Territorien von Hessen, dem Bistum Paderborn und dem Herzogtum Braunschweig fast aneinander grenzten. Nach der Fertigstellung der Burg im Jahr 1336 wurde Arnold von Portenhagen erster Burgmann.
Im Jahr 1346 gab es Konflikte, in denen Mainz verlor. Die Sababurg wurde zwischen Hessen und dem Bistum Paderborn aufgeteilt. Sie wird 1455 als "wüst", also als unbewohnbar bezeichnet. Im Jahr 1462 ging sie schließlich vollständig in den Besitz von Hessen über.

Der Umbau zur Zapfenburg / Sababurg

Landgraf Wilhelm I. ließ ab 1490 auf den Grundmauern der ursprünglichen Anlage ein Jagdschloss errichten, das für viele glanzvolle Feste und Gesellschaften genutzt wurde. Es folge kurze Zeit später eine Wasserleitung. 1508 begann die Errichtung des Palas durch den Enkel Philipp I. von Hessen.
Aus dem Jagdschloss Zapfenburg wurde 1582 ein Amtssitz. In Schriftstücken taucht erstmals der Name Sababurg auf.
Die Sababurg wurde im Dreißigjährigen Krieg 1628 durch katholische Truppen unter Feldmarschall Tilly stark beschädigt und verfiel in einen verwunschenen Zustand, der sie zur Inspiration für das Märchen von Dornröschen machte. Sie war bereits von 1571 bis 1591 von einer 5 km langen und 3 m hohen Dornenhecke umgeben, was sie nach 1812 zum internationalen Dornröschenschloss werden ließ.
Die Schäden an der Sababurg wurden erst 1651 beseitigt. Im Jahr 1724 wurde das Gestüt nach Beberbeck verlegt. Das Schloss verfiel weitestgehend, nachdem es im Siebenjährigen Krieg 1760 von französischen Soldaten besetzt wurde.
In der Zeit danach diente Schloss Sababurg als Forsthaus und musste zwischen 1824 und 1826 zum Teil abgerissen werden. Es verschwanden der West-, der Ost- und der Südflügel.

Die Nutzung der Sababurg nach dem Zweiten Weltkrieg

Ab 1957 wurde die Sababurg vom Land Hessen restauriert und für die Öffentlichkeit erreichbar gemacht. Ein gehobeneres Hotel mit Gastronomie feierte 1960 seine Eröffnung. Es entstand zeitgleich das SabaBurgTheater.
1987 wurde ein Trauzimmer für standesamtliche Hochzeiten eingerichtet. Es war in Deutschland das erste seiner Art außerhalb eines Rathauses. 2002 kam noch ein zweites Trauzimmer dazu.
In den 2020er Jahren begannen Umbauarbeiten, um das Hotel und das Restaurant zu erweitern. Das neue Hotel auf Schloss Sababurg soll doppelt so viele Zimmer haben wie der bisherige Betrieb und sich harmonisch in den historischen Ruinenkomplex einfügen. Das modernisierte Kanzleigebäude und das Erdgeschoss und das Obergeschoss des Neubaus werden insgesamt 40 Zimmer und zwei Apartments beherbergen. Insgesamt sollen in Restaurant- und Tagungsräumen 200 Personen bewirtet werden können.
Der geplante Fertigstellungstermin im Jahr 2022 konnte jedoch aufgrund von Baupreissteigerungen nicht eingehalten werden. Der Umbau und der Neubau sollen 2023 beginnen und etwa drei Jahre dauern.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Saisonal
Apr. - Okt.:
Fr-So, Ft:
10.00-18.00 Uhr
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Die Sababurg liegt in der Nähe der Stadt Hofgeismar in Hessen. Sie ist über die Autobahn A7 und die Bundesstraße B83 erreichbar.
Von der A7 über die Ausfahrt 71-Göttingen-Nord in Richtung B27/B3/Hann. Münden/Hofgeismar. Fahren Sie auf die B27, dann auf die B80 und schließlich auf die B83, bevor Sie auf die L763 abbiegen, die direkt zum Schloss führt.
Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, können Sie den Bahnhof Hofgeismar erreichen, der von regionalen Bahnlinien bedient wird. Von dort aus können Sie ein Taxi oder einen Bus zum Schloss nehmen.

Diese Burg auf dem Navi:
Diese Burg finden Sie in unserem Produkt "Burgenführer". Direkte Navigation zu über 1.000 Burgen und deren Parkplätze.
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Sonstige Einrichtungen

Der Tierpark Sababurg, einer der ersten Tierparks in Europa, wurde 1571 von Landgraf Wilhelm IV. gegründet. Ursprünglich diente er der Jagd und Forschung und beherbergte verschiedene Wildtiere. Im 18. Jahrhundert wurde der Park für die Landgrafen jedoch überflüssig und so verleibte man ihn dem Gestüt Beberbeck ein.
In den 1970er Jahren begann der Landkreis Kassel den Tierpark wiederzubeleben. Er wurde 1973 als Wildpark neu eröffnet. Heute beherbergt er eine Vielzahl von heimischen und exotischen Tieren.
Direkt westlich des Tierparks liegt der Urwald Sababurg, ein ehemaliger Hutewald und jetzt ein Naturschutzgebiet von etwa 90 Hektar. Seit 1907 beherbergt er 800- bis 1000-jährige Eichen und meterhohen Farn und eine Vielfalt anderer Bäume, darunter Rotbuchen.

Gastronomie

Die Gastronomie und das Hotel sind zur Zeit wegen Umbauarbeiten geschlossen. Weitere Infos siehe letztes Textstück unter Historie.

Geschichten & Legenden

Die Sage der Krukenburg erzählt die märchenhafte Geschichte des Riesen Kruko und seinen Töchtern Brama, Saba und Trendula. In dieser Erzählung werden die umliegenden Burgen durch die Ermordung von Saba, der Gründerin der Sababurg, durch ihre Schwester Trendula miteinander verknüpft. Während Brama und Saba sich zum christlichen Glauben bekehrten, hielt Trendula, die sagenumwobene Gründerin der Trendelburg, am heidnischen Glauben fest und verfolgte ihre Schwestern. Um sich von Trendula fernzuhalten, verließen Brama und Saba die Krukenburg und gründeten eigene Burgen: Brama die Bramburg und Saba die Sababurg.
Nach einem Besuch bei Brama tötete Trendula ihre Schwester Saba in der Nähe der Krukenburg aus Wut. Die Waldgegend nordwestlich von Wülmersen trägt deshalb den Namen Mordkammer. Trendula selbst wurde schließlich in einem göttlichen Gericht von einem Blitz getroffen und starb. Dieser Ort ist heute als Wolkenbruch bekannt.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 16.05.2023


Burgen in der Umgebung

Burg Krukenburg

Ruine
34385 Bad Karlshafen-Helmarshausen
Entfernung: 11.23 km

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