Inhaltsverzeichnis
- Kurz und gut
- Bilder
- Adresse, Karte & Parken
- Kurzinfo
- Baubestand
- Historie
- Preise und Öffnungszeiten
- Anfahrt
- Literatur und Quellen
Kurz & gut
Auf einem mächtigen Granitblock ruht oberhalb des Flüsschens Waldnaab die kleine aber eindrucksvolle Burg Falkenberg. Die Anlage stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde bis in das 16. Jahrhundert ausgebaut. Heute kann sie nur sporadisch zusammen mit einer Führung besucht werden. Dennoch laden der Rundweg um die Burg und die eindrucksvollen Einblicke auf den mächtigen Felsen zu einem kurzen Besuch ein.
Bilder
Adresse, Karte & Parken
Burg Falkenberg
Graf-Schulenburg-Weg
95685 Falkenberg
Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Falkenberg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.
Kurzinfo
Punkte: | |
Zustand: | Burg |
Burgtyp: | Felsturmburg |
Nutzung: | Eventlocation |
Lage: | 475 m.ü.NN. |
Sonnenlicht: | 08:55-17:06 Uhr Info |
Baubestand & Beschreibung
In der Gemeinde Falkenberg thront oberhalb des Flüsschens Waldnaab die kleine aber eindrucksvolle Burg Falkenberg. Sie ruht in uneinnehmbarer Lage auf einer mächtigen Granitsäule, die zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns gehört. Heute beherbergt sie Veranstaltungsräume und ist seit Dezember 2008 Eigentum des Ortes. Eine Besichtigung ist nur zusammen mit einer Führung möglich. Es gibt einen Weg, über den man die Burg vollständig umrunden kann.
In der allgemeinen Literatur wird Burg Falkenberg oft als Idealbild einer Felsturmburg dargestellt. Sie ist eng bebaut und weist in ihrer Mitte einen kleinen Hof auf, auf dem der Bergfried steht. Die einzelnen Gebäude passen sich der Form des Felsens an, sodass es im Inneren kaum rechteckige Räume gibt.
Burg Falkenberg damals
Das heutige Aussehen der Anlage stammt aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und wurde durch den Wiederaufbau 1939 verändert. Ursprünglich besaßen alle Bauwerke, auch der Bergfried, ein weiteres Obergeschoss aus Fachwerk. Darüber befanden sich sehr spitze Dächer. In der Außenfassade der einzelnen Gebäude, die zeitgleich auch die Ringmauer bilden, lassen sich noch Schießscharten erkennen. Diese ermöglichten Feinde in alle Richtungen zu bekämpfen. Viele Schießscharten sollen mit der Restaurierung zwischen 1936 und 1939 verschwunden sein. Die Schlüsselschießscharten sind ein typisches Element des 14. Jahrhunderts.
Die Anlage ist vollständig von einem mächtigen Halsgraben umgeben, der mehr als 12 m tief ist. Ursprünglich soll die Waldnaab den Graben mit Wasser versorgt haben. Heute liegt der Fluss etwas abseits und ist kanalisiert. Der Graben ist trocken.
Vorburg
Der Zugang erfolgt heute wie damals vom Bergrücken von Osten her. Hier befand sich eine Vorburg, von der sich niederes Mauerwerk und ein wiederaufgebautes Tor erkennen lassen. Die heutigen Gebäude und Mauern stammen alle aus der Zeit der Restaurierung 1936-1939, ruhen aber teilweise auf alten Fundamenten.
Hinter der Vorburg liegt der Halsgraben, der die Anlage in alle Richtungen von der Umgebung trennt und sie uneinnehmbar machte, sobald die Zugbrücke hochgezogen war. Die Vorburg ist zur Kernburg hin offen, sodass ein eingedrungener Gegner sich nirgendwo vor dem Beschuss aus der Kernbug her verstecken konnte. Man geht davon aus, dass die Vorburg hauptsächlich Wirtschaftsgebäude aus Holz beherbergte.
Kernburg
Der einzige Zugang zur Burg Falkenberg erfolgt heute wie damals über die Brücke. Es handelt sich um eine Holzbrücke, die auf einem großen Steinpfeiler kurz vor dem Torhaus ruht. Das letzte Viertel bestand aus einer Zugbrücke, die heutzutage durch eine Holzbrücke ersetzt ist.
Kernburg - Torturm
Die Brücke endet an einem großen Torturm, der im Erdgeschoss die Durchfahrt und im Obergeschoss eine Kapelle beherbergte. Das Bauwerk ist aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber zum größten Teil wieder aufgebaut, nachdem es 1803 zerstört wurde. Die Kapelle war ursprünglich von einem Kreuzrippengewölbe überwölbt. Der heutige Erker, der sich an der Südseite erkennen lässt, stammt von 1938. Ebenfalls erkennbar sind die mächtigen Eckquader, die das Torhaus gegen schweren Beschuss schützen sollten.[1]
Kernburg - Burghof, Bergfried
Hinter dem Torturm eröffnet sich der Blick auf den kleinen Burghof. Während der Husitteneinfälle im 15. Jahrhundert ließ Abt Nikolaus III. den Bergfried errichten, der heute frei im Hof steht. Das Bauwerk gibt Forschern Rätsel auf, da zu dieser Zeit kaum noch Bergfriede errichtet wurden und nicht besonders effizient waren. Es gibt die Theorie, dass sich an selbiger Stelle ein Vorgängerturm befand, vor allem weil der Bergfried schräg im Grundriss zu den anderen Gebäuden steht. [1]
Der heutige Bergfried besitzt eine Mauerstärke von 1,7 m. Er hat knapp 6 m Kantenlänge und einen Eingang in 5 m Höhe. Er war somit relativ klein, bot aber über mehrere Geschosse Platz für die Bewohner der Burg.
Kernburg - Brunnenturm
Die Nordseite wird durch ein Gebäude eingenommen, das bis heute den Brunnen beherbergt. Das Bauwerk steht nicht vollständig auf dem Felsen, sondern lehnt sich zum Teil von außen an. Im Untergeschoss befindet sich der Brunnen, der für die Wasserversorgung der Burg nötig war. 1936 fand man bei der Restaurierung einen 300 Jahre alten Holzeimer, über den das Wasser in die Burg befördert wurde.
Kernburg - Wohnbauten
Die restlichen Bereiche des kleinen Granitfelsens werden vor allem von Wohnbauten eingenommen. Im Osten und im Westen stehen zwei halbrunde Gebäude, die vom Grundriss der Topographie des Felsens folgen. Sie beherbergen heute vor allem Veranstaltungsräume, da sie im Inneren die größte Fläche aufweisen.
Fazit
Obwohl Burg Falkenberg nicht besonders groß ist, wirkt sie durch ihre Lage auf dem Felsen uneinnehmbar und sehr eindrucksvoll. Zusammen mit dem friedlichen Ort und anderen Burgen in der Umgebung lädt sie außerhalb von Führungen zu einem kurzen Besuch ein. Für Geologiefans ist vor allem der Felsen hochinteressant. Er gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Ein kurzer Besuch lohnt sich.
Historie
Burg Falkenberg wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert errichtet. Der Adel zur Anlage ist in einer Urkunde 1154 erstmals erwähnt. Schon 1252 stirbt mit Ritter Konrad II. von Falkenberg die männliche Linie aus.
Nach dem Tod von Konrad heiratet seine Tochter 1274 den Landgrafen Gebhart V. von Leuchtenberg. Doch muss die Burg schon 1280 an Friedrich III. von Nürnberg verpfändet werden, der sie 1290 an das Kloster Waldsassen weiter verpfändet. 1294 wird die Anlage an das Kloster verkauft.
Während des 14. Jahrhunderts kommt es zum Ausbau der Anlage. Torturm und Kapelle entstehen. Aufgrund einfallender Hussitten lässt Abt Nikolaus III. zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Bergfried errichten. 1428 belagern die Hussitten die Burg, erobern sie aber nicht. 1486 erklärt Abt Udalrich II. Birker Falkenberg zu seinem Alterswohnsitz.
Mit der Reformation wird infolge der Säkularisierung das Kloster entmachtet und Burg Falkenberg geht 1571 in den Besitz der kurpfälzischen Wittelsbacher über. Im 30-jährigen Krieg wird sie am 10. Juli 1648 durch Schweden unter General Königsmarck erobert. Die Dächer wurden mit Granaten und Feuerbällen beschossen, so das drei Tage später die hier ansässigen Musketiere aufgaben. Anschließend besserten die Schweden die Schäden notdürftig aus und stationierten 20 Soldaten auf der Anlage.
Nach dem Krieg ging Burg Falkenberg an Kurfürst Ferdinand Maria zurück. Aus Angst, dass die Anlage wieder eingenommen und vom Feind verwendet werden könnte, überließ man sie dem Verfall. Schon 1678 wird sie als Ruine und Steinbruch genannt, auch wenn die Bevölkerung nur schwerlich an die Steine gelangt.
1803 geht sie schließlich in den Besitz des Königreichs Bayern über. Der Bergfried wird 1809 zu einem Drittel abgetragen, um mit den Steinen den Pfarrhof zu errichten. Dabei werden die Sandsteinfassade und das Gewölbe der Kapelle vollständig zerstört. 1840 drängt Ludwig I. von Bayern dazu die Anlage zu erhalten. Es werden 1877 auf Staatskosten eine Treppe und eine Aussichtsplattform errichtet. Zeitgleich wird sie unter Denkmalschutz gestellt.
1935 erwirbt Friedrich Werner von der Schulenburg die Anlage. Zwischen 1936 und 1939 beginnt er mit dem Wiederaufbau, der sich an einer Skizze auf einer alten Landkarte orientiert. Seit 1939 tragen alle Gebäude wieder Dächer und werden genutzt.
Bis Anfang 2009 war die Burg bewohnt und privat. Im Dezember 2008 kaufte die Gemeinde Markt Falkenberg die Anlage von den Erben von Schulenburg und sanierte sie grundlegend. Heute wird sie für Veranstaltungen genutzt und kann im Zusammenhang mit vorangemeldeten Führungen besucht werden.
Eintritt und Öffnungszeiten
Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.Öffnungszeiten: | privat, geschlossen Führungen nach Voranmeldung, siehe Website |
Eintrittspreise: | Außenanlage: frei Burg: Führung |
Website: | Markt-Falkenberg.de |
Anfahrt
Von der A93 über die Abfahrt "Falkenberg" Richtung Falkenberg fahren und innerorts der Hauptstraße folgen. Die Burg steht gegenüber vom Marktplatz und ist nicht zu übersehen.
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Querverweise
Bei folgenden Burgen wird Falkenberg erwähnt:Literatur
- Friedrich-Wilhelm Krahe, "Burgen des deutschen Mittelalters- Grundriss-Lexikon", Stürtz Verlag, 2000, Würzburg, ISBN: 3-88189-360-1
- Informationstafel
- http://www.markt-falkenberg.de/freizeit-kultur/burg-falkenberg.html - letzter Aufruf: 04.05.2015
- http://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0055 - letzter Aufruf: 04.05.2015
Aktualisierung
Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 04.05.2015
Fußnoten
[1]Der in Kursiv geschriebene Textabschnitt basiert auf eigenen Beobachtungen. Literaturhinweise oder Informationen im Internet wurden dazu nicht gefunden. Das Veröffentlichen und Verbreiten der Informationen ist sowohl in digitaler Form, wie auch in Printform oder im Internet nur als Zitat mit Verweis auf den Autoren und die Website, bzw. die App erlaubt.
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