Burg Greiffenberg

Burg Greiffenberg
Deutschland / Brandenburg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Greiffenberg wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet. Die Anlage steht auf einem kleinen Hügel am nordöstlichen Ende des Ortes. Die Burg war ursprünglich aus Backstein. Heute stehen noch Reste des Tors, der äußeren Wehrmauern und eines Turms. Zudem lassen sich noch Bodenfundamente von Gebäuden erkennen. Von dem Burghügel eröffnet sich eine weite Sicht über die flache Umgebung, die zum Verweilen einlädt.

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Die Schlösser und Burgen um Berlin

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Greiffenberg
16278 Greiffenberg

Parken: In unmittelbarer Nähe zu Burg Greiffenberg gibt es kostenlose Parkplätze. Der Fußweg zur Anlage beträgt 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Hügelburg
Nutzung: -
Lage: 31 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:03-20:03 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Greiffenberg befindet sich auf einer Anhöhe, oberhalb des gleichnamigen Ortes. Die Anlage lag auf einem kleinen Hügel, umgeben von einem Ringgraben, der noch im Ansatz zu erkennen ist. Besterhaltenes Gebäude ist das große, solide wirkende Doppeltor, das vom ehemaligen Zugang zeugt. Links und rechts vom Doppeltor lassen sich noch zurückspringende Wehrmauern ausmachen, die im Gegensatz zum Tor aus Feldsteinen und nicht aus Backsteinen bestehen.
Die Doppeltoranlage bestand aus zwei Toren mit zwischen liegendem Innenraum, der einem Loch nach zu urteilen eine Vertiefung im Boden, ähnlich wie ein Graben beherbergte, also eine Zugbrücke im Gebäude. Noch zu erkennende Schießscharten in den Seitenwänden des Tores gaben die Möglichkeit den Gegner bei dem Versuch das innere Tor zu stürmen zu beschießen. An der stehen gebliebenen Außenfassade der Toranlage sind noch die Ansätze eines Kreuztonnengewölbes zu erkennen. Im zweiten Tor lassen sich noch die Reste zweier Wehrgänge und zahlreiche Balkenauflager und Balkenlöcher ausmachen, die überdurchschnittlich groß wirken und von einer soliden Baukunst zeugen.
Hinter der Toranlage eröffnet sich der Blick auf den ehemaligen Burghof, der auf den ersten Blick eher leer wirkt. Er beherbergt alte Fundamente von Gebäuden, die allesamt aus Feldsteinen bestehen und teilweise tiefe Löcher, bzw. Keller aufweisen. An einigen Stellen lassen sich zusammengestürzte Kellergewölbe erkennen. An der Nordostseite ist noch ein wieder aufgebauter, runder Turm zu sehen, der wahrscheinlich einst als Bergfried diente. Der leicht erhöhte Turm gibt die Möglichkeit einen Überblick über die Burg zu bekommen, auch wenn man diesen nicht betreten kann. Von hier erkennt man sehr gut den quadratischen Grundriss der Wehrmauern und die Reste zweier Gebäude, die sich an der nördlichen und an der südlichen Wehrmauer befanden. Zudem eröffnet sich der Blick auf den Graben und die davor liegende Wallanlage, die bei einem Angriff das erste Hindernis bildete.
Im Zuge der Neuzeit wird Greiffenberg archäologisch immer weiter erkundet. Der rechteckige Aufbau auf rundem Hügel mit ausstehendem Tor ist selten.

Historie

Das Geschlecht von Greiffenberg taucht im Jahre 1156 zum ersten Mal in einer märkischen Urkunde auf. Der Bau der Burg fand wahrscheinlich zwischen 1230 und 1250 statt. 1261 wird sie als Besitz des Ritters Johannes und seiner Brüder Gottfried und Georg von Greiffenberg genannt. Am 24.6.1349 wird in einer Urkunde von Herzog Barnim von Pommern an den Ritter Lorenz und Vetter Henning von Greiffenberg, die Ernennung von Greiffenberg als Stadt erwähnt. 1354 wird Greiffenberg wieder an die Mark gegeben. Ein Jahr später erobert Herzog Barnim die Burg wieder zurück. Bei weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen wird die Anlage beschädigt und gelangt 1419 an Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. Im Anschluss erfolgt das Friedensabkommen zu Perleberg mit Herzog Otto II. von Pommern-Stettin.
In den Jahren 1426 und 1427 wird Greiffenbrg im Zusammenhang mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens genannt. Nach einem weiteren Friedensabkommen geht die Burg an Pommern über. Im Laufe der folgenden Jahre verarmte das Geschlecht, so dass sie 1444 die Anlage verlassen mussten. Durch einen Verkauf ging Greiffenberg an die Herren von Armin. Zwei Jahre später wurden Friedrich II. und dessen Sohn Bertram und Hermann sowie Hans und Friedrich von Greiffenberg wieder mit Schloss und Stadt belehnt. Ihre Schulden waren bis zu diesem Zeitpunkt wieder zum größten Teil abgebaut und so zog die Familie zurück. Ihre Aufgabe vom Markgrafen war es Burg und Stadt zu befestigen und zu verteidigen. 1472 wird in einer Urkunde erwähnt, dass die Familie ihres Besitzes verwiesen wurde und die Burg wieder verlassen musste. Stadt und Burg gingen ein Jahr später als Lehen an Albrecht Achilles und die Familie von Sparr. Aufgrund der Größe des Gutes wird dieses geteilt und 1536 zum Teil an das Gut Ober-Greiffenberg abgegeben. 1615 ist die Familie von Buch kurze Zeit im Besitz der Burg. Anschließend wurde die Anlage anscheinend nicht mehr benutzt. 1654 wird die Küche, die Hofstuben und weiter Innenbebauung als verfallen aufgeführt. Das zuständige Geschlecht von Sparr lässt daraufhin im Jahre 1664 den Bergfried und das Doppeltor restaurieren. Im Jahre 1674 fielen die Schweden in Greiffenberg ein und zerstörten die Burg soweit, dass sie nicht mehr verwendet werden konnte. Trotzdem soll in einem Bericht des Pfarrers Elsholz vom 16.3.1712 die Zugbrücke noch vorhanden gewesen sein. 1803 und 1808 wird die Burg noch zweimal verkauft. 1850 kauft die Familie von Redern das Schlossgut und lässt die noch vorhandenen Reste sichern. Die gesicherten Reste werden nach deren Besitz im Jahre 1913-1920 freigelegt.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Greiffenberg liegt im gleichnamigen Ort an der B198. Über die A11 Ausfahrt “Pfingstberg“ nach Greiffenberg. Die Burg selber liegt in der Burgstraße und ist als “Ruine“ von der Hauptstraße aus ausgeschildert. Das Schild befindet sich in einer Kurve zwischen den Industriegebäuden aus älterer Zeit und ist leicht zu übersehen.

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Sonstige Bemerkungen

Besucher teilten uns mit, dass Schatzsucher hier graben: In Deutschland sind Grabungen und Oberflächenfunde Sache des Denkmalschutzes. Nachforschungen sind nach §21 DSchG genehmigungspflichtig. Privatpersonen ist die Erteilung einer Genehmigung mit Metallsonde nicht möglich. Es ist verboten Kulturgüter und denkmalgeschützte Bereich selbständig archäologisch zu untersuchen und zu ergraben. Beim Bergen eines Fundes wird dieser aus dem Zusammenhang mit der Umgebung und seiner Lage gerissen, wodurch wichtige, erschließbare Informationen verloren gehen können.
Sollten Sie dennoch auf einer Burg graben, kann das eine Geldbuße nach §27 Abs. 2 DSchG von 50.000 bis 250.000 Euro mit sich ziehen (bei besonders schweren Fällen in Österreich, Schweiz sogar eine Freiheitsstrafe). Oberflächenfunde sind bei der jeweiligen Denkmalschutzbehörde abzugeben, bzw. nicht anzurühren und sofort zu melden, damit sie registriert und untersucht werden können. Sollten Sie Grabungen oder Untersuchungen sehen, lassen Sie sich die Erlaubnis / Bescheinigungen zeigen und fragen Sie noch vor Ort telefonisch bei der jeweiligen Behörde nach. Zögern Sie nicht die Polizei zu verständigen. Raubgräber benutzen oft Ausreden wie "Schlüssel verloren" oder ähnliches. Eine Spitzhacke oder ein Spaten sind ein gutes Indiz für Raubgräber. Grundsätzlich gehören einzelne Personen mit Genehmigung einem Amt oder einem Kampfmittelbeseitigungsdienst an und können sich ausweisen. Es kommt jährlich zu schweren Schäden an Kulturgütern durch amateurhafte und unsachgemäße Ausgrabungen. Die gegrabenen Löcher werden oft nicht verschlossen. Sie werden vom Regen mit der Zeit ausgewaschen und können auf diese Weise große Schäden hinterlassen. Wenn Sie wieder verschlossen werden, ist der Boden aufgelockert und sackt ab. Die Löcher bilden zudem eine Stolper- und Sturzgefahr.
Wenn Sie Interesse an Grabungen und Schatzsuche haben, können Sie sich legal und ehrenamtlich bei der Behörde als Archäologe auf einer Ausgrabungsstelle bewerben.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 09.11.2005


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