Burg Vilbel

Burg Vilbel
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Vilbel liegt im gleichnamigen Ort an dem Fluss Nidda. Der Graben der Wasserburg wurde früher durch den Fluss gespeist, heute liegt zwischen beiden eine Parkanlage, die die vollständige Umrundung der Burg erlaubt. Burg Vilbel stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 13. Jahrhundert vergrößert. Die Anlage ist heute teilweise ruinös erhalten, teilweise wieder instandgesetzt. Es haben sich die Schildmauer, die Ringmauer, ein Wehrturm, der Burghof, das Tor und Teile des Palas erhalten. Die schöne und eindrucksvolle Anlage lädt zusammen mit dem Park zu einem Besuch und zum Verweilen ein.

Best-of-Listen

Burg Vilbel wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Vilbel
Burgweg
61118 Bad Vilbel

Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Vilbel gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Halbruine
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: -
Lage: 110 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:30-20:18 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Vilbel liegt inmitten des Ortes Bad Vilbel nahe des kleinen, kanalisierten Flusses Nidda. Die Anlage ist von der Typologie her eine Stadtburg mit polygonalem, fast rechteckigem Grundriss. Umgeben wird sie von einem Graben, der heute Wasser führt. Historiker gehen davon aus, dass der Graben trotz der Nähe zum Fluss nie Wasser führte, da die Burg seit der Auffüllung des Grabens mit Wasser schwere Schäden genommen hat. Der Höhenunterschied zum Fluss hin spricht für einen trockenen Graben.
Das Innere von Burg Vilbel ist noch bedingt erhalten. Der Fluss schützte die Burg nach Süden hin, so dass die Nordseite die Angriffsseite bildete, die bis heute durch einen wuchtigen Torturm und eine Schildmauer geschützt ist. Der Zugang erfolgt heute wie damals von Norden her, wurde nur um wenige Meter nach Westen verlegt. Der ehemalige Eingang in die Burg erfolgte über eine Brücke durch den Torturm. Eine neue Brücke und ein in die Wehrmauer gehauenes Tor führen heute neben dem Torturm auf den Burghof. Unter anderem nimmt man an, dass der Turm auch als Bergfried und Flankierturm gedient haben kann.
Die Kernburg besteht aus drei Gebäuden und beherbergt ein Heimat- und Brunnenmuseum. Neben dem Torturm trifft man auf einen größeren Bau, der sich an die Schildmauer lehnt. Die Südseite wird vollständig von der Ruine des ehemaligen Palas eingenommen, der an seiner Südwestseite einen alten Wehrturm aufweist. Zentral im Hof stößt man auf einen Brunnen.
Der Besucher hat die Möglichkeit die Anlage einmal vollständig zu umrunden, sowie die Kernburg und das Museum zu besuchen. Der Rundweg um die Anlage kann außerhalb der Öffnungszeiten der Burg aufgesucht werden. Er führt am Graben entlang und gewährt durch die teilweise niedere, äußere Wehrmauer Einblicke in die Burganlage. Hierbei fallen zahlreiche Details auf, wie Schlüsselschießscharten in der äußeren Wehrmauer, der ehemalige zugemauerte Eingang, ein verstärkter Aufsatz der Schildmauer, ein Rundbogenfenster (wahrscheinlich von der Burgkapelle) an der Westseite, sowie ein Kaminschacht im Torturm, der von einer Kemenate, bzw. von einem beheiztem Raum zeugt. An der Westseite des Torturms trifft man zudem auf einen zugemauerten Ausstieg in hoher Höhe, der wahrscheinlich einst ebenerdig mit dem Wehrgang der Schildmauer lag, also auf die ursprüngliche Höhe der Mauer hinweist. Über dem heutigen Tor befinden sich die Überreste eines Erkers.
Von der Atmosphäre her ist Burg Vilbel sehr angenehm. Die Anlage liegt leicht abseits des Ortes in einem Park und wirkt urig. Zahlreiche Verzierungen und konstruktive Details lassen sich von außen erkennen und weisen auf eine große Vielfalt von erhaltenen, einzelnen Elementen im Inneren hin.

Historie

Erstmalige Erwähnung des Ortes Vilbel war 774. Die Ritter von Vilbel sind von 1128 bis 1540 nachgewiesen. Die Burg zum Ort stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 13. Jahrhundert vergrößert. 1399 wurde die Burg durch die Stadt Frankfurt und durch den Grafen Ulrich von Hanau, sowie Phillip von Falkenstein belagert, eingenommen und zerstört. Bechtram von Vilbel, damaliger Burgherr, soll sich der Räuberei strafbar gemacht haben und trotz mehrerer Ermahnungen weiter geplündert haben. Nach seiner Hinrichtung begann man1409 und 1414 mit dem Wiederaufbau der Burg in heutiger Form. Mit dem Wiederaufbau geht die Burg an die Herren von Falkenstein, die sich ab nun von Vilbel nennen. Nach dem Tod der Falkensteiner 1539 wird das Erbe aufgeteilt. Ab 1590 bis 1803 dient die Anlage als mainzischer Amtssitz. Sie wird in dieser Zeit im 16. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert verstärkt und ausgebaut. Zur Endgültigen Zerstörung kam es 1796 durch die Franzosen im Koalitionskrieg. 1959 zog ein Heimat- und Brunnenmuseum ein.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Saisonal
Rundweg: offen
Burg: saisonal
Eintrittspreise: Burg: kostenpflichtig
Rundweg: frei

Anfahrt

Burg Vilbel liegt in Bad Vilbel, nordöstlich von Frankfurt am Main. Über die A661 Ausfahrt “Preungesheim“ auf die B3 Richtung Bad Vilbel und die Bundesstraße über die Ausfahrt “Bad Vilbel“. Richtung Ortsmitte verlassen. Innerorts bei der ersten T-Kreuzung nach links auf die Kasseler Str., abbiegen und gleich wieder rechts auf die Friedberger Str. halten (eine Hauptverkehrsstraße). Kurz vor der Brücke parkt man und läuft den Weg am Ufer Richtung flussaufwärts entlang. Der Weg führt an der Burg vorbei. Die Burg ist teilweise im Ort ausgeschildert.

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Sonstige Einrichtungen

Die jährlichen Burgfestspiele auf Burg Vilbel sind berühmt und gern besucht.

Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Vilbel erwähnt:

Burg Falkenstein

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 14.12.2007


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