Burg Kronoberg

Burg Kronoberg
Schweden / Schweden

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Die Festung Kronoberg gehörte ursprünglich zu den eindrucksvollsten Inselburgen Schwedens. Die Anlage hat sich bis heute recht gut erhalten und bildet in dem dunklen See ein gern genutztes Fotomotiv. Ein Besuch lohnt sich.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Kronoberg
Kungsgárdsvägen
352 6 Växjö

Parken: Es gibt für Burg Kronoberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Festung
Burgtyp: Wasserburg, Festung
Nutzung: -
Lage: 160 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 05:50-20:10 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Kronoberg liegt nördlich von Växjö inmitten des malerischen Sees Helgasjön. Die Anlage stammt ursprünglich aus dem Jahre 1444 und wurde von ihren einzelnen Besitzern bis zum Ende des 16. Jahrhunderts systematisch zu einer Festung ausgebaut. Der Ursprung der Anlage war eine kleine trapezförmige Burg mit einer Ringmauer und einem Bergfried an der Südseite, der die beiden Eingänge flankierte. Der Burghof beherbergte zahlreiche Holzgebäude, sowie ein kleines Torhaus, das vermutlich schon aus Stein bestand. Die Anlage war von einem Palisadenzaun umgeben, der zwischen sich und der Ringmauer einen Zwinger aufwies. Circa 1557 widmete man sich dem Ausbau der Anlage und errichtete an jeder Ecke eine Bastion bzw. ein Rondell. Der Palisadenzaun verschwand und es entstand ein Wassergraben, sowie Torhäuser mit Zugbrücken. Um 1590 beherbergte die Ringmauer an allen Innenseiten Steinhäuser, deren obere Stockwerke zum Teil aus Fachwerk bestanden. Die Rondelle wurden zu Kanonentürmen mit Dächern ausgebaut, so wie sie in Malmöhus im rekonstruierten Zustand zu finden sind.
Heute betritt man den kastellartigen Bau vom Festland von Süden aus. Die Festung steht heute wie damals auf einer kleinen Insel und ist vollständig von dem See Helgasjön umgeben. Der Zugang erfolgt über eine Brücke, die auf einem Vorwerk endet, von dem eine zweite Brücke zum Südtor führt. Das Vorwerk ist dreieckig und besteht nur aus einem Wall, der im spitzen Winkel zur Landseite hin zeigt. Durch das breite Vorwerk war der Beschuss des Tores mit Kanonen vom Festland aus nicht möglich. Die Kugeln wären in den Wallanlagen des Vorwerks ohne Ergebnis eingeschlagen. Mauern und Tor lagen somit geschützt.
Hinter dem Vorwerk führt der Weg über das Südtor in die Festungsanlage. Noch deutlich ist der große Hof mit seinem Brunnen und dem Gebäudering, der den Hof vollständig einrahmt, zu erkennen. Direkt im Tordurchgang trifft man auf der rechten Seite auf die Wachstube mit angrenzendem Munitionslager, die beide kleine Schießscharten zur Brücke hin aufweisen.
Der Gebäudering der Burg ist gut erhalten und wurde größtenteils funktional genutzt. Zwischen den vier Gebäuden trifft man auf die Zugänge zu den Kanonentürmen, die an den Ecken der Burg liegen. Die Rondelle sind sehr unterschiedlich und haben je nach Angriffsseite verschieden dicke Mauern. Im Norden trifft man auf das größte Rondell, genannt Kokehus. Im Westen befindet sich das Kemenatenrondell mit beheizten Innenräumen im oberen Stockwerk, im Süden das Südrondell und im Südosten das Südostrondell. Alle Rondelle stehen aus der Mauerflucht heraus und flankierten mit zahlreichen Schießscharten die Ringmauer der Burg.
Im Gegensatz zu den Ecktürmen trifft man bei den Gebäuden auf einen recht gleichmäßigen, trapezförmigen Grundriss. Der südliche Flügel beherbergte einst neben dem Südtor und der Wachstube die Unterkünfte der Landsknechte und eine Schmiede. Der Ostflügel war der niedrigste der vier und bestand aus einem steinernen Erdgeschoss mit Fachwerkaufsatz. Im Inneren waren Wirtschaftsgebäude untergebracht.
Der nördliche Flügel gehört zu den ältesten Elementen der Burg. Er beherbergte den großen Saal, die ehemalige Schlosskirche, die ehemalige Nordpforte und das bischöfliche Wohnhaus, das um 1444 entstand. Das bischöfliche Wohnhaus hat von allen Gebäuden die stärksten Außenwände, in denen unter anderem Treppen untergebracht sind. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Gebäude einst um einen Wohnturm gehandelt haben kann.
Der Westflügel gehört ebenfalls zu den ältesten Burgelementen und beherbergt neben dem alten Burgsaal das Westtor und den Gustaf Vasa Burgsaal. Im Obergeschoss, das über eine Paradetreppe und ein Treppenhaus erreichbar war, befanden sich der Herrensaal und eine größere Kammer. Direkt daneben trifft man heute noch auf die Kammer des Vogts und den ehemaligen Gefängnisturm, der in das Südrondell verbaut wurde.
Burg Kronoberg lässt heute noch zahlreiche Details und die Funktionen vieler Gebäude aufgrund eines guten Erhalts erkennen. In den Rondellen stößt man beispielsweise auf die alten Kanonenschießscharten, auf Treppen, Balkenauflager, Balkenlöcher und einen Kamin. Die Gebäude hingegen sind nur zum Teil betretbar, weisen aber viele Elemente auf, die auf ihre ehemalige Benutzung hindeuten. Türbögen und Fenster zieren die Hoffassaden und geben Hinweise auf das einstige recht schlichte Aussehen der Anlage. Da die Festung ausschließlich der militärischen Nutzung unterlag und kein Ort der Repräsentation war, stößt man in Kronoberg auf nur wenige Verzierungen. Der eindrucksvolle Bau gleicht dies aber durch sein imposantes und uriges Auftreten wieder aus.

Historie

Die Festung Kronoberg wurde vom Bischof von Växjö Lars Mikaelsson 1444 inmitten des Helgasjön (Helga-See) errichtet, um in unruhigen Zeiten einen Zufluchtsort zu haben. Die ursprüngliche Anlage besaß noch einen Bergfried direkt neben dem Eingang. 1542 wird die Festung in der Dacke-Fehde vom aufständischen Nils Dacke erobert und zum zentralen Mittelpunkt der Aufstände bis 1543 genutzt. Im Jahre 1543 übernimmt der König den Bischofssitz und die umliegenden Güter. König Johann II. lässt die Festung zum Stützpunkt im Zentrum der Aufstände ausbauen und bestückt sie bis 1580 mit über 50 Kanonen. Es folgt ein weiterer Ausbau, der bis weit in die 90er des 16. Jahrhunderts reicht.
Im skandinavischen Krieg von 1563-1570 dient die Anlage auf schwedischer Seite zur Erholung der Soldaten. Ein Angriff der Dänen im Februar 1570 wird zurückgeschlagen.
Mit dem Frieden von Roskilde 1658 verliert die Anlage an militärischer Bedeutung und wird aufgegeben. Ende des 17. Jahrhunderts wird sie als Ruine genannt.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: saisonal
Mai-Aug:
täglich:
11.00-18.00Uhr
Eintrittspreise: Außenanlage: kostenpflichtig
Burg: kostenpflichtig
Erwachsene: 20Kr.
Kinder(0-19J): frei
Saisonkarte: 100kr.

Anfahrt

Burg Kronoberg liegt bei Kronoberg, 6km nördlich von Växjö Stadtmitte. Växjö ist über die Schnellstraßen 27, die 25 und die 23 erreichbar. Von der 23 beginnt eine Ausschilderung zur Ortschaft Kronoberg. Spätestens in Kronoberg stößt man auf eine Ausschilderung zur Burg.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Kronoberg erwähnt:

Schloss Kalmar

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 29.03.2009


Burgen in der Umgebung

Burg Bergkvara

Ruine
355 9 Växjö
Entfernung: 9.29 km

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