Burg Sporkenburg

Deutschland / Rheinland-Pfalz

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Sporkenburg thront auf einem hohen Berg, der nach Westen und Süden durch das Tal des Teilebachs und im Osten durch das Tal des Emsbachs geschützt wurde. Auf dem steilen Berggipfel entstand gegen Ende des 13. Jahrhunderts eine fünfeckige Kernburg, die später um eine Vorburg erweitert wurde. 1635 wurde sie endgültig durch die Franzosen zerstört. Es haben sich eindrucksvolle und sehr imposante Reste, wie zum Beispiel die 16 m hohe und 2,5 m dicke Schildmauer erhalten. An ihr lassen sich noch abgehende Gebäudestockwerke und zahlreiche Schießscharten erkennen. Die eindrucksvolle Anlage ist größtenteils unbekannt und lädt mit ihrer Ruhe zum Erkunden und Verweilen ein. Es lohnt sich.

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Burg Sporkenburg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Sporkenburg
Burgweg
56337 Eitelborn

Parken: Es gibt für Burg Sporkenburg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 600 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: -
Lage: 236 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:33-20:23 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Sporkenburg liegt auf einem Sporn oberhalb des Flusses Emsbach. Unterhalb der Burg fließt der Theilenbach in den Emsbach, der den Bergsporn prägte, auf dem die Ruine heute liegt. Die Burganlage weist nach Westen, Osten und Süden steile Hänge auf, die den Sporn viereckig gestalten, wodurch der Burg eine gewisse Bauform vorgegeben war.
Burg Sporkenburg ist teilweise gut, teilweise schlecht erhalten. Man betritt die Anlage heute wie damals von Norden. Hierbei passiert man den breiten Halsgraben, der den Sporn von dem Rest des Berges trennte. Hinter dem Halsgraben eröffnet sich der Blick auf die 1968 restaurierte Schildmauer, die mit ihrer ungewöhnlichen Höhe von knapp 20m einen imposanten Eindruck liefert. Durch die längliche Form des Sporns wurde auch Sporkenburg im Laufe der Jahrhunderte länglich gebaut. Auf dem höchsten Punkt befindet sich die Kernburg, die zum größten Teil von Zwingern und einer südlich gelegenen Vorburg umgeben war. Man vermutet, dass der Zugang von Nordosten über einen Zwinger in die Vorburg verlief und von dieser über einen weiteren Zwinger in die Kernburg. Man musste dementsprechend die Kernburg einmal umrunden um zu ihrem Tor zu gelangen. Der Weg wurde also durch die Vorburg flankiert.
Von der äußeren Wehranlage, bestehend aus Zwingern und Vorburg, ist heute nur noch wenig existent. Es lassen sich teilweise einzelne Elemente, wie z.B. Überreste der äußeren Wehrmauer erkennen, die die Dimensionen der einzelnen Wehrabschnitte erahnen lassen. Nach Süden hin trifft man auf weitere Terrassierungen, die sich in quadratischer Form den Hang hinunter ziehen und eventuell auch Gebäude getragen haben könnten.
Die Kernburg von Sporkenburg weist eine sehr eigentümliche Form auf. Zentral befand sich der Bergfried, der die Eingänge zu den einzelnen Gebäude vom Hof aus flankierte. Sowohl nach Norden, wie auch nach Süden wies die Anlage jeweils eine sehr dicke Mauer auf, von denen die nördliche als Schildmauer fungierte. Zwischen den beiden Mauern wurden einzelne Gebäude eng aneinander errichtet. Die Wehrmauern nach Westen und Osten fielen wesentlich niedriger aus als die bis zu 20 Meter hohen Schildmauern. Die nördliche Schildmauer wurde in V-Form errichtet, wodurch die Geschosse seitwärts abstreiften und nicht frontal einschlugen. Ihre westliche Seite wurde mit einem dahinterliegendem Turm verstärkt und beherbergt das Eingangstor zur Kernburg.
Das Tor führt durch den Turm hindurch und mündet auf dem Burghof, der sehr klein ausfiel. In dem Tor lassen sich unter anderem Balkenlöcher zur Verriegelung des Tores und eine Wachstube mit Schießscharte erkennen. Die Schildmauer beherbergt in den oberen Stockwerken zahlreiche einzelne Elemente, die auf hohe Anbauten hinweisen. So trifft man beispielsweise auf ein Gewölbe, das auf einen zweiten Stock hinweist. An der Westseite befindet sich eine Öffnung, die wahrscheinlich auf den Wehrgang der Westmauer mündete. Folglich lag dieser nicht höher als heute. Zahlreiche Fensteröffnungen und Gewölbeansätze, die auf Anbauten mit bis auf 20 m Höhe hinweisen, haben sicher erhalten. 1968 wurde die bereits leicht verfallene Schildmauer wieder aufgebaut und erhielt einen neuen Wehrgang, der die Spitze der Schildmauer ziert, aber nicht betretbar ist. In der Schildmauer verlaufen unter anderem zahlreiche Gänge, die über enge Treppen miteinander verbunden waren. Auch diese sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. An der Außenseite stößt man unter anderem auf auskragende Balken, die auf unterschiedlich große Erker hinweisen.
Hinter dem Tor öffnet sich der Blick auf den einstigen Burghof, der durch die fehlenden Hoffassaden der einzelnen Gebäude wesentlich größer wirkt als er einst war. Sowohl an der südlichen, wie auch an der westlichen Wehrmauer lassen sich Fenster, Balkenlöcher, Aborte sowie Kaminschächte erkennen, die auf eine dichte Bebauung hindeuten. Nach Osten ist das Terrain der Kernburg leicht abschüssig, wodurch große Teile der hier befindlichen Gebäude schon abgerutscht und damit spurlos verschwunden sind. Eine durch die Kernburg mittig durchlaufende Mauern trennt den östlichen spurlos verschwundenen Bereich von den westlichsten gut erhaltenen Resten. Die Mauer weist ebenfalls Reste von Gebäuden auf. Von dem zentral gelegenen Bergfried, der Bestandteil der Mauer war, sind heute nur noch die Fundamente erhalten. Sie deuten darauf hin, dass der Bergfried wahrscheinlich das einzige runde Gebäude in der Burg war.
Die Südmauer ist Bestandteil des ehemaligen Palas, der wahrscheinlich die komplette Südseite einnahm. In der Südwestecke der Kernburg befindet sich heute noch eine große Feuerstelle, die auf die ehemalige Küche oder einen größeren Raum hindeutet. Hier lassen sich unter anderem noch Steinmetzzeichen finden. Zahlreiche Türen und Öffnungen deuten an, dass die Gebäude unter einander verbunden waren, aber unterschiedlichen Funktionen unterlagen.
Burg Sporkenburg wirkt durch die beiden gut erhaltenen, beziehungsweise gut restaurierten Nord-und Südmauer sehr imposant. Die recht kompakt errichtete Anlage weist zahlreiche Details auf, die zum Entdecken und Umherwandern einladen.

Historie

Die Burg Sporkenburg wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. Die damaligen Lehensträger Emmerich von Andernach und Heinrich von Lahnstein beginnen zu dieser Zeit mit dem Bau der Burg. Sie erhielten schon früh das Recht Gerechtigkeit ausüben zu dürfen und begannen ihre Macht stetig auszubauen. Um einen Aufstieg der beiden Brüder zu vermeiden, zerstörte Graf Otto von Nassau die Anlage noch während der Bauphase. Um 1310 errichtete Heinrich von Helfenstein auf den Überresten der alten Burg eine neue, nachdem er durch Erzbischof Balduin mit dem Landstrich belehnt wurde. Aufgrund der ständigen Auseinandersetzungen zwischen Lehensträgern und Grafen baut er die Anlage von Anfang an stark aus. Bis 1518 bleibt die Familie derer von Helfenstein im Besitz des Lehens der Burg Sporkenburg und Umgebung. 1503 übergibt Erzbischof Jakob an Johann von Helfenstein die Anlage ein letztes Mal zur Belehnung. Noch im selben Jahr verkauft Johann von Helfenstein die Burg mit Einverständnis seines Lehensherrn an Johann und Quirin von Nassau. Trotz des Verkaufs geht die Burg erst 1518 in deren Besitz über.
1601 stirbt das Geschlecht derer von Nassau-Sporkenburg aus. Letzter Vertreter war Heinrich von Nassau-Sporkenburg. Durch zurückliegende Heirat in die Familie von Metternich-Winnenburg geht das Erbe an den Grafen Wilhelm von Metternich. Er und seine Nachfahren waren bis zum Dreißigjährigen Krieg hier ansässig. 1631 wird Sporkenburg durch schwedische Truppen erobert, die diese 1632 wieder verlieren. In jenem Jahr fallen die Spanier, Italiener und Franzosen über die Burg her und plündern sie. 1635 wird sie durch die Franzosen endgültig zerstört. Die Familie Metternich verkaufte die Anlage nach dem Dreißigjährigen Krieg. Durch mehrere Verkäufe gelangt sie 1811 in staatlichen Besiz. Zu diesem Zeitpunkt ist sie eine Ruine. Im Jahre 1900 wird die Burg besitzt Preußens. 1947 übernimmt das Land Rheinland-Pfalz die Burg und restauriert die vorhandenen Mauerreste 1966 bis 67. Es wird unter anderem die Schildmauer restauriert.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Sporkenburg liegt bei Eitelborn nordöstlich von Koblenz. Die Anlage ist gleichermaßen über die A3 wie auch über die A48 zu erreichen. Über die A48 Ausfahrt "Höhr-Grenzhausen" über Höhr-Grenzhausen und Hillscheid nach Neuhäusel. Von Neuhäusel weiter der Ausschilderung nach Eitelborn folgen. Von der A3 über die Ausfahrt Montabaur der B49 Richtung Süden bis nach Neuhäusel folgen. Anschließend biegt man nach Eitelborn ab.
In Eitelborn verlässt man die Hauptstraße nach rechts über die Gartenstraße. Diese geht direkt in den Burgweg über, der teilweise ausgeschildert ist. Der Burgweg geht in einen Feldweg über, der auf einem Waldparkplatz endet. Niedrige Fahrzeuge setzen auf. Vom Waldparkplatz aus geht man zu Fuß Richtung Süden. Der Weg zur Burg ist ausgeschildert. Es sind nur wenige hundert Meter.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Sporkenburg erwähnt:

Burg Maus

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 31.07.2007


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