Sölvesborg

Burg Sölvesborg
Schweden / Schweden

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Sölvesborg ist eine Randhausburg aus dem 12. Jahrhundert. Sie liegt am Ende einer Bucht und wurde zur Sicherung der damaligen Grenze errichtet. Bis heute hat sich nur eine Ruine erhalten, die zum größten Teil nur aus Fundamenten besteht. Von den meisten Gebäuden fehlt heute jede Spur. Dennoch ist die Anlage aufgrund ihrer mitteleuropäischen Form recht außergewöhnlich in der Region und sollte bei einem Besuch des Ortes Sölvesborg nicht fehlen.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Sölvesborg
Slottsallén
294 3 Sölvesborg

Parken: Im näheren Umfeld von Burg Sölvesborg gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: -
Lage: 10 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 05:51-20:10 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Sölvesborg befindet sich 500m nordöstlich der ehemaligen, gleichnamigen Altstadt. Die Burganlage bestand aus einem zentralen Turm, der von einem Gebäudering umgeben war. Es handelte sich also um eine klassische mitteleuropäische Randhausburg.
Sölvesborg lag auf einem künstlich erhöhten Hügel (Motte), der von einem über 15 m breiten vom Meer gespeisten Wassergraben umgeben war. Durch ihre strategisch wichtige Lage in der Bucht Solvesborgsviken und im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Schweden und Dänemark, wurde sie von beiden Seiten kontinuierlich ausgebaut und militärisch genutzt.
Sölvesborg besteht heute aus dem erhaltenen Hügel, der die Überreste des Turmes, des ehemaligen Torbaus und eines Gebäudes trägt. Der Turm war allem Anschein nach das größte Gebäude und hatte überregional, eindrucksvolle Ausmaße. Von der Form her war er polygonal-rund, hatte einen Durchmesser von 17 m und besaß 5,5 m dicke Mauern. Aufgrund der Mauerstärke geht man davon aus, dass der Turm einst über 35 m hoch war. An einer Seite ist noch ein Treppenturm erkennbar, der anscheinend die Stockwerke von außen her miteinander verband.
Die heute erhaltenen Überreste des Turmes wirken durch die fehlenden Innen- und Außenmauern teilweise sehr merkwürdig. Die 5,5 m dicken Mauern bestanden aus einer äußeren und inneren Backsteinmauer, die zwischen sich ein Füllmauerwerk aus unbehauenen Steinen aufwiesen. Durch das großflächige Verschwinden der Außenmauern ist heute nur noch das Füllmauerwerk erhalten geblieben. An einigen Stellen hat man im Zuge der Restaurationen die ehemalige Außenmauer andeutungsweise wieder aufgebaut. Im Inneren lässt der Turm nur eine geringe Nutzfläche erkennen, die höchstwahrscheinlich nicht zum Wohnen diente. Die polygonale Form des Bergfrieds sorgte dafür, dass Geschosse vom Wasser oder vom Land aus nicht frontal einschlugen und somit keinen verheerenden Schaden anrichten konnten.
Der Turm war von einem Gebäudering umgeben, der an der äußeren Ringmauer anlehnte. Es haben sich nur die Grundmauern und Fundamente zweier Gebäude erhalten, die zwischen sich keine Verbindung aufzuweisen haben. Im Nordosten trifft man auf die Grundmauern des ehemaligen Torbaus, die aus der Mauerflucht herausstehen. Der Zugang zu dem Burghügel erfolgte über dieses Tor, das vermutlich über eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden war. Ein Part der Holzbrücke soll in Form einer Zugbrücke ausgebaut gewesen sein. Südlich des Torbaus wurde der Keller eines Gebäudes ausgegraben, der über eine eigene Treppe vom Hof her zugänglich war. Das Gebäude liegt sehr dicht am Rand des Plateaus und bestand im Kellergeschoss aus Feldstein.
Sölvesborg besaß einen sehr breiten Ringgraben, der vom Meer her mit Wasser gespeist wurde. Heute ist der Graben größtenteils verlandet, aber noch deutlich zu erkennen. Mit dem Bau des Schlosses im Nordosten wurde dieser wahrscheinlich zur Gewinnung eines Schlossparks trockengelegt. Man geht davon aus, dass sich im Mittelalter anstelle des Schlosses eine Vorburg befunden haben könnte, von der heute nichts mehr nachweisbar ist.
Heute laden die Reste der Burg zu einem kurzen Besuch ein. Der Bergfried mit den Gebäudeelementen und dem Ringgraben sind recht untypisch für Schweden und eher weiter südlich in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen zu finden. Obwohl ein Besuch recht kurz ausfällt, lohnt es sich wenn man in der Region ist.

Historie

Die Burganlage Sölvesborg stammt vom Ursprung her aus der Zeit zwischen 1100 und 1200. Sie war seit circa 1300 bis Mitte 1600 das Verwaltungszentrum des östlichen Herrschaftsgebietes Dänemarks. Im 13. Jahrhundert und um 1263 gehörte Sölvesborg dem Herzog von Braunschweig, der wahrscheinlich das mitteleuropäische Aussehen der Anlage prägte.
Der eindrucksvolle Turm wurde vom König Erik Menved in den ersten beiden Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts errichtet. In der ältesten bekannten Urkunde zur Burg von 1343 werden weitere Bauarbeiten genannt, die von dem Ritter Knut Folkesson überwacht werden. Die rege Bautätigkeit findet vor allem in der Zeit statt, in der die Anlage zu Schweden gehört (1332-1359). Sie wird zum Schutz des stark angewachsenen gleichnamigen Ortes militärisch ausgebaut, besaß aber allem Anschein nach auch einen sehr komfortablen und repräsentativen Innenbereich, da 1402 Königin Margareta hier eine Tagung mit ihrem Rat abhält.
Die erstmalige bekannte Beschädigung der Anlage war 1436 als Rebellen die Burg stürmten. Ein weiterer Angriff erfolgte durch König Karl Knutsson im Jahre 1452. Bei Auseinandersetzungen zwischen Kristian I. und Ivar Axelsson Tott kam es 1467 zu einer langen Belagerung. Im Jahre 1525 bewohnte Sören Norby die Burg. Er war ein dänischer Admiral, der bei den Schweden als Pirat bezeichnet wurde. Die Anlage war für ihn und seine Schiffe mit der Anbindung am Meer ein idealer Stützpunkt gewesen.
1564 wird im Dreikronenkrieg die Burg durch Verner Parsberg durch Schweden zerstört. Es erfolgte ein Wiederaufbau, der aber nicht zu der alten Größe der Burg reichte. Der Turm wurde zum Teil als Ruine belassen. Rechnungen aus den Jahren um 1600 deuten auf ständige bauliche Veränderungen hin. Mit der Entstehung der Festung in Kristianstad wird die militärisch veraltete Sölvesborg aufgegeben. Bis in das 19. Jahrhundert hinein diente sie dann als Steinbruch.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Sölvesborg liegt am nordöstlichen Ende des gleichnamigen Ortes. Über die E22 nach Sölvesborg. Innerorts liegt die Anlage am Ende der Sackgasse "Slottsallén".

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Sölvesborg erwähnt:

Burg Glimmingehus, Burg Trolle-Ljungby

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 15.03.2009


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