Burg Lillö

Burg Lillö
Schweden / Schweden

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Lillö ist eine überdachte Ausgrabungsstelle inmitten eines ehemaligen Flusslaufs. Die Flussburg bestand aus einer Hausburg mit zwei Rundtürmen und drei Schlossflügeln. Bis heute haben sich nur die Fundamente mehrere Gebäude, sowie die Grundmauern der beiden Türme und des Hauptbaus erhalten. Das Innere des Hauptbaus ist überdacht und lässt sich nur im Zusammenhang mit einer Führung besuchen.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Lillö
Lillövägen
291 6 Kristianstad

Parken: Im näheren Umfeld von Burg Lillö gibt es zahlreiche Straßen, in denen man kostenlos parken kann. Im Durchschnitt beträgt der Fußweg zur Anlage 700 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: -
Lage: 1 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:44-19:31 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Die Burg Lillö liegt zusammen mit zahlreichen anderen Burgen an einer Seenkette, durch die ein Fluss führt, der bei Yngsjö im Meer endet. Lillö ist von der Typologie her eine Art Inselburg, die auf einer Sandinsel inmitten des Flusses errichtet wurde. Schiffe, die von der Küste in das Landesinnere wollten, mussten die Burg passieren. Die exponierte Lage gab Lillö durch die natürlichen Gegebenheiten zusätzlich Schutz.
Heute liegt die Burg immer noch inmitten des Flusses auf einer Insel, die sich über die Jahrhunderte verändert hat. Ein eigener Wassergraben, der die Anlage vollständig umschließt, schützt sie zusammen mit dem Fluss bis heute nach außen hin. Im Zuge der Restaurationen wurden Brücken errichtet, die heute das Gelände zugänglich machen. Ursprünglich betrat man die Burg über eine Zugbrücke von der Südwestseite her. Heute dient eine Holzbrücke als Zugang von Südosten aus.
Die Burganlage bestand aus einem Burghaus mit drei Flügeln, die nach Südosten hin anschlossen. In diesen Flügeln, bestehend aus einem Backsteingebäude und zwei Fachwerkhäusern waren Wirtschaftsräume wie zum Beispiel die Küche untergebracht. Heute sind nur noch Erdwälle und niedrige Grundmauern sowie Fundamente erhalten geblieben. Auffallend sind am Südostbau und am Südwestbau die Fundamente zweier Gebäude, die anscheinend nacheinander an selbiger Stelle errichtet wurden.
Das Hauptgebäude beherbergte größtenteils Wohnräume und die Verteidigungsanlagen. Das Haus, errichtet aus Feldstein und Backstein, ist von der Originalsubstanz nur partiell erhalten geblieben und wurde im Zuge der Restaurationen wieder aufgebaut und mit einem Dach versehen um die Ausgrabung zu schützen. Der Hauptbau besteht aus einem länglichen Gebäude von circa 31,5 m auf 14,5 m Seitenlänge, an das zwei runde Türme anschließen, die sich an der Nordecke und an der Südecke befindet. Der Zugang erfolgte vom Hof her über ein Treppenhaus an der südöstlichen Hoffassade. Das Treppenhaus war oktogonal und wahrscheinlich mit einer Wendeltreppe versehen. Geschützt wurde das Treppenhaus durch den Südturm, der es flankierte. Der Hauptbau besaß mehrere Schießscharten auf Bodenniveau, die in der Hoffassade integriert waren. Mithilfe der Schießscharten und der beiden Türme war es möglich das Burghaus zu allen Seiten hin zu verteidigen. Das Tor war durch den Treppenturm, dessen Eingang an der Seite lag, geschützt und konnte nicht eingeschossen werden.
Im Inneren des Gebäudes trifft man heute auf die ausgegrabenen Grundmauern des ehemaligen Kellers. Ähnlich wie bei Glimmingehus war der Keller sehr geräumig und wurde über zwei Treppen, die links und rechts vom Eingangskorridor im Erdgeschoss weggingen erschlossen. Das ehemalige Kellergeschoss beherbergte den Brunnen, der heute noch nach seiner Freilegung Wasser führt. An den Außenmauern lassen sich noch die Ansätze des ehemaligen Gewölbes erkennen, das den Keller überspannte. Eine sehr breite Mittelsäule deutet auf mehrere Stockwerke hin, deren Last abgetragen werden mussten. Vom Kellergeschoss aus waren anscheinend die beiden Türme zugänglich gewesen, die heute durch ihre erhaltenen Schießscharten die Möglichkeit der Verteidigung von innen nachvollziehen lassen.
Betrachtet man das Schloss von Lillö in Hinsicht auf andere Burghäuser Schwedens, so trifft man auf denselben Burgtypen wie bei Glimmingehus. Unterschied hierbei ist die Weiterentwicklung im früheren Stil der Festungsbaukunst. Zwei Rundtürme und eine verstärkte Eingangssituation sollten der Anlage wahrscheinlich mehr Schutz geben.
Vom touristischen Aspekt her ist die Burg Lillö ein sehr interessantes Beispiel für die erweiterte Burghausvariante der typischen schwedischen Burg. Das Innere lässt sich leider nur im Zusammenhang mit einer Führung besuchen und fällt somit bei einem spontanen Besuch weg.

Historie

Erbaut wurde die Burg Lillö vermutlich um das Jahr 1200. Funde bei archäologischen Untersuchungen weisen auf das Datum hin. Im Jahre 1385 wird ein Ritter namens Jacop Absalonsen Thott genannt, der die Burg als Erbe von seinem Vater erhielt. Er besaß einen Bruder namens Peter, der die Burg Härlov erbte.
Anfang des Jahres 1467 geriet Kristian I., der König von Dänemark, in Streit mit der Familie Thott. Ivar Axelsson Thott, damaliger Besitzer von Lillö, verließ die getreuen Nachfolger des dänischen Königs, woraufhin seine Burg im Mai 1467 durch Kristian I. belagert wurde. Ivar Axelsson flüchtete und hielt sich bis zum Frühjahr 1468 in Schweden auf. Zur Mitte des Jahres zogen der König und Ivar vor Gericht um ihre Streitigkeiten zu klären. Ivar Axelsson erschien zu den Verhandlungen nicht, was Kristian I. dazu veranlasste Lillö niederzubrennen. Noch im selben Jahr begann man mit dem Wiederaufbau im ähnlichen Aussehen. Nachdem Ivar Axelsson verstorben war, erbten seine Söhne den Besitz und erhielten nach einer Versöhnung mit dem König Kristian I. 1472 die Anlage zurück.
1513 wird Kristian II. zum König von Dänemark und Norwegen. Es folgen Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und Schweden. Die Anlage wechselt in den Besitz von Börge Trolle, der mit seinem Tod 1571 die Burg Lillö an die Familie Hultfeldt vererbt. Es wird der Hof errichtet, der im Südosten liegt.
Am 7. Februar 1612 brennt Gustav II. Adolf die Burg und die umliegende Landschaft nieder. Es folgt 1658 der Befehl durch Karl X. Gustav die Anlage vollständig zu zerstören und zu schleifen. 1659 wird der Befehl ausgeführt. Die Burg wird abgebrannt und die Mauern mithilfe von Kanonen eingeschossen. Aufgrund der militärischen Überflüssigkeit von Burgen wird Lillö nicht wieder aufgebaut.
In den Jahren 1938 bis 1946 gräbt man die Überreste wieder aus und beginnt mit Sicherungs-, Restaurations- und Wiederaufbauarbeiten.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: ganzjährig
Außenanlage: offen
Gebäude: nur Führung
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Die ehemalige Burg Lillö befindet sich westlich von Kristianstad in einem Seengebiet. Über die Schnellstraße 21 oder die Schnellstraße 19 auf die 19 und dieser Richtung Norden (Kristianstad) folgen. Beim ersten Kreisverkehr nimmt man die erste Ausfahrt (nach rechts) und folgt der Straße durch den zweiten Kreisverkehr (zweite Ausfahrt) geradeaus. 90m hinter dem Kreisverkehr geht links ein Weg Richtung Lillö ab. Diesem folgt man bis zum Parkplatz. Anschließend der Straße zu Fuß über die Brücke folgen. Die Burg liegt am Weg und ist nicht zu übersehen.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Lillö erwähnt:

Burg Lycka

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 28.02.2009


Burgen in der Umgebung

Burg Wanås

Schloss
289 2 Östra göinge - Wanås
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