Burg Botenlauben, Bodenlaube

Burg Botenlauben, Bodenlaube
Deutschland / Bayern

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Botenlauben hat ihren Ursprung in einem umfriedeten Speicher aus dem 8. Jahrhundert. In späterer Zeit bildeten sich eine Nord- und eine Südburg, die im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut wurden. Heute ist die Burg als gut restaurierte Ruine erhalten und gern besucht. Die wuchtigen Bergfriede lassen die Anlage eindrucksvoll erscheinen, auch wenn der Rest größtenteils aus Fundamenten besteht.

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Burg Botenlauben, Bodenlaube wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Schweinfurt

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Botenlauben, Bodenlaube
Burgstr.
97688 Bad Kissingen

Parken: Es gibt für Burg Botenlauben, Bodenlaube einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 250 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Gipfelburg
Nutzung: -
Lage: 319 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:04-19:43 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Botenlauben, Bodenlaube

Burg Bodenlauben, auch Botenlaube oder Bodenlaube genannt, liegt auf einem Bergsporn südlich von Bad Kissingen. Die Anlage gehört von der Typologie her zu den eher selten vertretenen Doppelburgen mit zwei Bergfrieden. Seit 1830 wurde sie kontinuierlich ausgegraben und größtenteils wieder hergestellt, so dass man heute auf eine teils gut, teils schlecht erhaltene Ruine trifft.
Die Anlage besteht aus zwei großen Rundtürmen, die die Burg einrahmen. Seit dem Erbau der südlichen Burg wird sie in Nord- und Südburg eingeteilt. Ursprünglich erfolgte der Zugang von Osten her und teilte sich dort in beide Anlagen auf. Mit der Entstehung der gemeinsamen Vorburg im Süden wies die Burg wahrscheinlich nur noch einen Eingang über die Vorburg auf.
Heute betritt man die Ruine von Norden her. Der Weg führt über den ehemaligen Wall an der Außenseite des Grabens fast vollständig um die Anlage herum. Eine Informationstafel im Westen gibt die Möglichkeit sich über die existenten Reste und die Bewohner der Burg, wie z.B. den Minnesänger Otto I. von Botenlauben und dessen Leben zu erkundigen. Von der Anlage ist nur noch partiell etwas erhalten. Sowohl Vor- wie auch Südburg und östlicher Zwinger sind größtenteils verschwunden und lassen sich zum Teil nur noch anhand des Plateaus erkennen. Von der Vorburg zeugt nur noch die bearbeitete Seite des Felsens, auf dem die Zugbrücke auflag.
Der Bergfried, der den Eingang der Südburg flankierte, ist noch als Stumpf existent, kann aber aufgrund einer eingezogenen Treppe bestiegen werden. Der Turm entstand um 1206. Seine Buckelquader weisen auf staufische Herkunftszeit hin. Im Inneren stößt man auf Balkenlöcher und den ehemaligen Eingang. Die große Geschossfläche deutet auf eine eventuelle Nutzung als Wohnturm hin.
Die Nordburg ist wesentlich besser erhalten als die Südburg. Sie ist noch vollständig von der äußeren Ringmauer umgeben und weist mehrere Gebäudefundamente und Grundmauern in ihrem Inneren auf. Zwei Gebäudekomplexe lagen in Nord-Süd-Richtung und waren zu einem mittleren Weg hin orientiert. Ein Tor, dessen Grundmauern noch zu erkennen sind, trennte die Nordburg von der Südburg und dem ehemaligen Eingang. Der Ursprung der gesamten Burganlage liegt in einem Speicher um 800, der sich im ehemaligen östlichen Gebäudekomplex befunden haben soll. Ihm folgten um 1131 bis 1159 unter Boppo VI. der westliche Gebäudeschlauch und ein rechteckiger Wohnturm im Norden. 1206 kamen die Südburg, die Grabenanlage und ab 1333 die Vorburg und der Zwinger hinzu. Der Wohnturm im Norden wurde im Laufe der Zeit durch den heutigen runden Kapellenturm ersetzt, der eine weitreichende Aussicht über das Land verspricht.
Bis auf die beiden Wehrtürme sind alle Gebäude höchstens vom Kellergeschoss her erhalten. Zudem sind sie abgesperrt und nur von außen zu besichtigen, was sehr zum Schutz der wenigen Reste beiträgt. Zwischen den Resten lassen sich unter anderem Türöffnungen und Balkenlöcher erkennen, die auf Zwischendecken und Durchgänge hinweisen. Die ehemalige Wehrmauer, an die die Gebäude anlehnten, ist gut erhalten. Im Norden erreicht sie eine Höhe von knapp sieben Metern.
Burg Botenlauben ist von der Atmosphäre her sehr angenehm. Die Anlage wurde zum Teil aufwendig restauriert und erstrahlt heute in einem ruinösen Glanz. Parkbänke und eine weite Aussicht von jedem Punkt der Burg aus laden zum Verweilen ein. Zahlreiche Reste und eine großzügig gegebene Bewegungsfreiheit trotz abgesperrter Bereiche geben die Möglichkeit die Anlage weitreichend zu erkunden.

Historie

Die Nordburg von Botenlauben stammt aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Der Name weist auf einen Abgabespeicher hin, der ummauert war (Boto = Bevollmächtigter, Lauben = überdachter Speicher). 802 wird ein Teil des umliegenden Guts von einem Buto an derer zu Nüdlingen übergeben. 817 kommt es durch Boto zu einer Güterweitergabe an Greßtal. Der Name Boto taucht ein weiteres Mal 1094 durch Boto von Kärnten auf. Man vermutet, dass dieser der Namensgeber der Burg war. In der darauf folgenden Zeit soll ab 1151 die Burg aus dem Speicher heraus entstanden sein. Der Nordturm und ein Wohnhaus wurden errichtet. Unter Graf Otto I. von Botenlauben und seiner Frau Beatrix kam es zur Entstehung der Südburg mit Rundturm, Amtmannen- und Zugbrückenhaus. In der Vorburg wurden ein Torhaus und zwei Pferdeställe erbaut. Nach dem Tod Ottos entsteht 1234 bis 1333 unter dem Hochstift Würzburgs der Zwinger und Teile der Vorburg. Die Anlage wird von 1359-1399 als Pfand an Thüringen vergeben. Es folgt 1395 eine Fehde, bei der es zu schweren Schäden kommt. 1399 wird die Burg schließlich erobert.
Bischof Gerhard erwarb 1400 die Anlage und übergab sie 1402 an Graf Friedrich I. von Henneberg-Aschach. Dieser baute sie bis 1407 aus. In der darauf folgenden Zeit wird sie 1474 als Pfand an Heinz Steinruck bis 1521 übergeben. Anschließend wird die Burg 1525 im Bauernkrieg als Bischofssitz zerstört. Einer Legende nach soll die Burg durch den Verrat des Koches gefallen sein. Der Bauernaufstand wurde niedergeschlagen und zum Wiederaufbau gezwungen. 1553 erfolgte dann die endgültige Zerstörung durch den Markgräflerkrieg. In den anschließenden Jahrhunderten diente die Burg als Steinbruch für die Einwohner von Reiterswiesen. Um 1830 begann ein romantisierter Wiederaufbau. Ab 1853 begann man mit Ausgrabungen, die bis 1976 dauerten.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Botenlauben oder auch Bodenlaube genannt, befindet sich in der Ortschaft Bad Kissingen. Zu erreichen ist diese über die A71 Ausfahrt “Pfersdorf“. Von hier fährt man über die B286 Richtung Bad Kissingen. In Arnshausen, kurz vor Bad Kissingen, hält man sich rechts Richtung Reiterswiesen. In Reiterswiesen fährt man links auf die Hauptstraße Richtung Bad Kissingen und hält sich gleich wieder rechts in die Burgstr.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Botenlauben, Bodenlaube erwähnt:

Burg Trimburg

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 30.11.2007


Burgen in der Umgebung

Burg Trimburg

Ruine
97725 Elfershausen-Trimberg
Entfernung: 9.55 km

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