Burg Alt-Windstein, Alt Windstein

Frankreich / Elsass

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Zwischen dem Mattenthal und dem Grunentahl liegen auf einem Felsturm die Überreste der Doppelburganlage Alt-Wildenstein aus dem 12. Jahrhundert. Die Anlage bestand aus mehreren Gebäuden, die auf dem Felskamm verstreut waren. Durch Tunnel, Treppen und Leitern waren und sind noch heute die einzelnen Elemente miteinander verbunden. Von der Anlage haben sich nur bedingt Reste erhalten. Man stößt auf vereinzelte Mauern, Gräben und den über Jahrhunderte ausgehöhlten und bearbeiteten Felsen. Obwohl die Anlage zum Entdecken und Erkunden einlädt, ist ein Besuch aufgrund von über 15 Meter tiefen und ungesicherten Abgründen mit Vorsicht zu genießen. Vor allem mit Kleinkindern und Tieren sollte man sich auf der Burg äußerst vorsichtig bewegen.

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Burg Alt-Windstein wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Landau

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Alt-Windstein
Rue de Châteaux
F 671 Windstein

Parken: Es gibt für Burg Alt-Windstein einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 500 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Felsturmburg
Nutzung: -
Lage: 350 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:36-20:20 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Alt-Windstein ist sehr gefährlich! Die Anlage ist nur bedingt gesichert. Es gibt Abgründe bis zu 15 m Tiefe ohne Absperrung!
Burg Alt-Windstein liegt auf einem hohen Berg nördlich der Ortschaft Windstein. Die Anlage entstand auf und um einen Felskamm und rahmt diesen vor allem von der Ostseite her ein. Zur Blütezeit bestand Alt-Windstein aus zwei Burganlage, der Nordburg und der Südburg, von denen die Südburg die ältere ist.
Die Südburg besteht aus einer Vorburg, einer Kernburg und dem Felskopf. Der Felskopf ist das höchste Element der Anlage, gefolgt von der Kernburg, die auf einem Sporn liegt, der zu allen Seiten steil abfällt. Der Felskopf liegt 30 m über der Vorburg und 15 m über der Kernburg. Im Mittelalter trug er wahrscheinlich einen Bergfried und ein kleines Gebäude. Heute lässt sich der Felskopf nur noch mit Kletterausrüstung besuchen.
Im Norden des Felskopfes schließt die Kernburg an. Hier lassen sich von Gebäuden Fundamente und letzte Reste erkennen, die auf eine Bebauung hinweisen, sich aber im Detail nicht mehr lassen. Elemente wie Türschwellen und Säulenstümpfe zieren den Boden der Kernburg. Im Norden trifft man auf einen Brunnen, sowie auf die Überreste eines Gebäudes. Ebenfalls erhalten ist der Zugang zur Kernburg, der über eine enge Treppe durch den Felsen geschlagen wurde. Er mündet unterirdisch in einer Wachstube und dem ehemaligen Tor, das noch heute zur Erschließung der Burg dient. Vor dem Tor befand sich die äußere Wehranlage, die aus einer Brücke, einen kleineren Tor und noch einer Brücke bestand. Die Brücken führten über zwei Halsgräben an der Steilwand der Kernburg entlang. In den Toren lassen sich heute noch Balkenlöcher erkennen, die zum Einlegen eines Balkens hinter dem Tor dienten. Die untere Brücke mündet in die ehemalige Vorburg, die der Kernburg nach Osten hin vorgelegt war. Heute ist diese größtenteils privat und kann nur bedingt betreten werden. Im Nordosten lassen sich dennoch einige Elemente erkennen, wie z.B. die Überreste eines weiteren Tores oder Balkenlöcher, die auf Gebäude hindeuten, die an der Felswand anlehnten. Gefallen ist die Südburg durch den Bau eines Tunnels, bzw. einer Mine, die heute noch existent ist und sich besichtigen lässt.
Die Nordburg nimmt einen Felsen nördlich der Südburg ein. Man nimmt an, dass die Nordburg infolge einer Belagerung errichtet wurde. Sie fällt etwas kleiner aus als die Südburg und scheint nicht so gut geschützt gewesen zu sein. Die Bebauung des Felsens fand eher in geringem Maße statt. Auch hier expandierte man nach Osten hin und errichtete mindestens zwei Gebäude, die zu dieser Seite als Vorburg dienten. Genau wie bei der Südburg trägt der Felskopf einen polygonalen Bergfried, der im spitzen Winkel zur Südburg liegt. Durch den spitzen Winkel streiften Geschosse von der Südburg her kommend an seiner Mauer entlang und konnten keinen Schaden anrichten. Der Bergfried lässt sich heute noch sehr gut als Stumpf erkennen und weist zum Teil große Quader auf. Auch er liegt auf einem hohen Felskopf, der sich nur mit Kletterausrüstung besuchen lässt.
Genau wie bei der Südburg schließt an den hohen Felskopf ein kleines Plateau an, das zum Bau der Kernburg genutzt wurde. Hier lassen sich unter anderem noch Gebäudefundamente und Reste erkennen, die auf eine enge und kompakte Bebauung hindeuten, die anscheinend zum Teil über das Felsplateau hinausging. Zahlreiche Balkenauflager und Balkenlöcher lassen auf Gebäude erahnen, die in der Vorburg standen und bis in hohe Höhen mit der Felswand verbunden waren.
Die Kernburg war über einen Weg mit der Vorburg verbunden. Der Weg führt teilweise durch den Felsen hindurch und an der einen oder anderen Felsenkammer vorbei. Die Vorburg, die unterhalb der Kernburg liegt, beherbergt heute noch zwei sehr hohe Mauern zweier Gebäude. Diese weisen unter anderem romanische Fenster und Portale auf. Im Südwesten der Vorburg stößt man auf einen kleinen Eingang, der in eine Felskammer mündet. Hier befindet sich unter anderem noch ein Abort, der durch die Witterung im Laufe der Jahrhunderte schon stark zerstört wurde.
Burg Alt-Windstein weist zahlreiche Details auf, die trotz des starken Verfalls und ruinösen Zustand gut erhalten geblieben sind. Sowohl diese, wie auch die interessanten Burgtypologie der Nordburg und der Südburg laden zum Verweilen und Entdecken ein. Leider ist die Anlage nur sehr schlecht gesichert und somit sehr gefährlich.

Historie

Alt-Windstein ist eine Doppelburganlage aus dem 12. Jahrhundert. Nachgewiesen ist das Geschlecht zur Burg 1269 durch einen Brief von einem Werner von Windstein an den Straßburger Bischof. 1332 wird die Burg durch den Bischof von Straßburg belagert, da sich der Burgherr Friedrich von Schmalenstein der Raubritterschaft schuldig gemacht hat. Einiger Quellen nach entstand die nördliche Anlage während der Belagerung als Belagerungsburg. Nach der Zerstörung wird ein Wiederaufbau verboten. Wilhelm von Windstein verkauft seine letzten Anteile 1339. Die nördliche Anlage wird 1361 in einem Vertrag als genutzt erwähnt. Über den Zeitpunkt der Zerstörung ist nichts bekannt.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Alt-Windstein liegt in der Ortschaft Windstein bei Dambach. Aus Deutschland über die A65 Ausfahrt “Kandel“ Richtung Kandel / Schaidt nach Wissemburg. In Wissemburg der Straße nach Lembach folgen und von dort über Langensoultzbach nach Windstein. In Windstein auf die Rue de Châteaux immer bergauf und auf dem Parkplatz parken, an dem die Straße endet. Von hier führt ein Weg hoch zur Burg.

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Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 04.01.2008


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