Burg Staufenberg

Burg Staufenberg
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Staufenberg liegt auf einem Berg oberhalb des gleichnamigen Ortes und schützte die Schwachstelle der Stadtmauer. Die Anlage besteht aus einer Oberburg und einer Unterburg aus dem 13. und dem 16. Jahrhundert. Die ältere Oberburg ist heute nur noch ruinös erhalten und weist zahlreiche Gebäuderuinen und Grundmauern auf. Die Überreste sind teilweise eindrucksvoll. Die Unterburg von 1517 ist zur Stadt hin gerichtet und beherbergt heute ein Hotel mit Gastronomie. Ein Heimatverein kümmert sich seit 2002 um die Oberburg. Die Anlage ist in ihrer Form einzigartig und sehenswert.

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Burg Staufenberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Gießen

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Staufenberg
35460 Staufenberg

Parken: Es gibt für Burg Staufenberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Gipfelburg
Nutzung: Hotel
Lage: 250 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:14-19:46 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Staufenberg liegt auf einem abschüssigen Berg, direkt oberhalb des Ortes und ist ein gutes Beispiel einer Doppelburg, bestehend aus einer Unterburg und einer Oberburg, die mit der Stadtmauer verbunden war. Die Unterburg wurde in ein Hotel mit Parkplatz verwandelt. Der anliegende Zwinger ist Garten einiger Privatgrundstücke und die Oberburg gehört als Ruine der Stadt. Mit dem Umbau der leeren Oberburg zur Parklandschaft riss man die Außenmauer teilweise ein um Wege zu schaffen und verfälschte das Aussehen der Anlage.
Mit dem Bau der Unterburg entstand eine völlig neue Wehranlage. Sie besaß einen eigenen Zugang und war nicht mit der Oberburg verbunden. Zwischen beiden befand sich ein Höhenunterschied von knapp acht Metern, der natürlichem Ursprungs war und durch eine Mauer verstärkt und begradigt wurde. Neben einem Zugangstor aus der Neogotik stößt man auf einen Schlossbau, der im 19. Jahrhundert auf alten Grundmauern errichtet wurde. Das wuchtige Gebäude, das zwei Treppentürme beherbergt, erhielt mit dem Einzug des Hotels einen Anbau.
Die Unterburg besteht somit aus einem Tor, einem kleinen privaten Fachwerkbau, einem Parkplatz und dem Schloss mit Anbau. Das Schloss weist von außen zahlreiche Details auf. Neben rekonstruierten Fensterstreben stößt man auf Ecktürmchen, Schlüsselschießscharten, Erker und Giebelverzierungen. Zum Ort hin lässt sich deutlich der wuchtige Treppenturm erkennen, der das Ende der Burg zum Parkplatz hin bildet. Die Zufahrt des Parkplatzes erfolgt über ein Tor, das mit einer Mauer mit der Oberburg verbunden war.
Die Oberburg ist der älteste Teil von Staufenberg. Sie weist eine halbrunde Form auf und bildet die nördliche Ecke der Stadtmauer. Ihr Zugang erfolgte von Osten her über einen weniger ausgeprägten Halsgraben. Nach Süden wies die Anlage einen Zwinger auf, der Fundamente einiger Gebäude beherbergt. Der Palas war ein Gebäudekomplex, mit 400 qm Grundfläche. Durch eine umfassende Mauer und einen Höhenunterschied von zwei Metern war dieser Bereich vom Rest der Oberburg abgeschottet. Heute erkennt man die Außenmauern des Bereichs, die unter anderem die höchsten erhaltenen Mauern der Burg aufweisen. Neben Türöffnungen stößt man auf Fenster, Balkenauflager und Mauerreste, die teilweise deutlich den Verlauf der inneren Mauern zeigen. Im nördlichen Part trifft man auf einen externen Treppenturm, der den Zugang sicherte. Bei der Rekonstruktion zog man eine Treppe ein, die bis in das ehemalige oberste Stockwerk führt und von hier auf einer kleinen Plattform eine herrliche Aussicht über das Land garantiert. Das Gebäude, das der Treppenturm einst erschloss, ist heute nur noch in den Grundzügen existent.
Der Rest der Oberburg ist nach Westen hin nicht mehr vorhanden. Neben der umlaufenden Außenmauer, die vielerorts aufgrund durchgehender Wege durchbrochen ist, trifft man auf ein Kellergewölbe und verwilderte, angelegte Pflanzenbeete, die aus der Zeit der Rekonstruktion zu stammen scheinen und an den englischen Parkstil erinnern. Im Süden stößt man auf das ehemalige, rekonstruierte Tor und zwei provisorisch wieder aufgebaute Gebäude, die neben der Geschichte, Lagerräume und Bereiche des Vereins beherbergen.
Von der Atmosphäre her ist Burg Staufenberg sehr interessant. Man stößt nicht nur auf die Ruinen der alten Burg, sondern auch auf Ruinen aus dem 19. Jahrhundert, sowie vollständig existente Bereiche aus dieser Zeit. Zahlreiche urige und verwilderte Wege führen durch die obere Anlage während die Unterburg durch eine klare Struktur definiert wird, so dass für jeden Besucher ein interessanter Part vertreten ist. Die Aussicht und die verstreuten einzelnen Attraktionen laden zum Entdecken, Verweilen und Durchwandern ein. Viele isolierte Bereiche und zahlreiche Sitzgelegenheiten eignen sich zum Entspannen und Genießen der alten Gemäuer.

Historie

Burg Staufenberg wurde erstmals 1233 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war sie Besitz der Landgrafen von Ziegenhain und diente als Grenzbefestigung. Ab 1450 kam sie in den Besitz der Landgrafen von Hessen, die die Burg an Burgmannen wie von Rolshausen, von Schabe, von Rau und weitere vergaben. Friedrich I. von Rolshausen errichtete 1517 die Unterburg mit separatem Eingang. Zerstört wurde Staufenberg, als sie im Besitz der Landgrafen von Darmstadt warf, 1647 von den nordhessischen Truppen im Hessenkrieg.
1860 bis 1862 wurde die Unterburg im Auftrag vom Großherzog von Darmstadt restauriert und die Oberburg gesichert. Von seiner Familie ging 1925 die Burg an das Land Hessen über. Seit 1934 pflegt der Heimatverein Staufenberg die Oberburg. Sie pachtete 2002 die Oberburg, während die Unterburg privat verkauft und zu einem Hotel ausgebaut wurde.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: privat, offen
Eintrittspreise: Außenanlage: offen
Burg: Hotel

Anfahrt

Burg Staufenberg befindet sich im gleichnamigen Ort, nördlich von Gießen an der B3. Über die A5 über das Reiskichener Dreieck auf die A480 und weiter über das Gießener Nordkreuz auf die B3. Die B3 bei der Ausfahrt Lollar-Nord / Staufenberg verlassen und in den Ort fahren. Anschließend der Ausschilderung zum Hotel folgen und in einer der Seitenstraßen parken. Neben der Rezeption geht der Weg hoch in die Kernburg.

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Gastronomie

In der Unterburg gibt es ein Restaurant mit Hotel.

Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Staufenberg erwähnt:

Burg Ellhaus, Burg Gleiberg, Festes Haus Ransbach, Burg Treis

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 27.11.2006


Burgen in der Umgebung

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35460 Staufenberg-Treis
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