Burg Lissberg, Lißberg

Burg Lissberg, Lißberg
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Zwischen den Flüssen Nidder und Hillersbach thront auf einem Berg die Ruine der Burg Lißberg. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Anlage bestand aus einem Torzwinger, einer Vorburg und einer Kernburg mit Schildmauer und Bergfried. Bis heute haben sich die Schildmauer, der Bergfried und die anderen genannten Bereiche erhalten. Von den Gebäuden fehlt jede Spur, wodurch die Anlage recht leer wirkt. Der Bergfried ist mit neun Metern Durchmesser und 3,5 Meter dicken Mauern eine Seltenheit, da die Treppe in der Mauer verläuft. Er ist 21 Meter hoch, die Schildmauer ist drei Meter dick. Die Anlage ist trotz des bedingten Erhalts schön und lädt zu einem Besuch ein.

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Burg Lissberg, Lißberg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Gießen

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Lissberg, Lißberg
Schlossgasse
63683 Ortenberg-Lißberg

Parken: Es gibt für Burg Lissberg, Lißberg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Gipfelburg
Nutzung: Gastronomie
Lage: 189 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:22-20:22 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Lißberg liegt auf einem Basaltkegel oberhalb des gleichnamigen Ortes. Die Anlage besteht aus drei Abschnitten: der Kernburg, der Mittelburg (auch Vorburg genannt) und der unteren Burg (in mancher Literatur auch als Zwinger bekannt). Die Kernburg liegt auf dem höchsten Punkt.
Der Zugang erfolgt von Süden her und führt zuerst durch die untere Burg und anschließend durch die mittlere Burg hoch zur Kernburg. Der Halsgraben, der Lißberg zum Ort hin trennte, wurde größtenteils verschüttet und lässt sich kaum noch erkennen. In der unteren Burg, beziehungsweise dem Zwinger, trifft man auf beide erhaltener Außenmauern, sowie auf die Überreste des Torhauses. Im 18. Jahrhundert sollen Graben und Torhaus noch vollständig existent gewesen sein. Eine Zugbrücke überspannte den Graben.
Über die untere Burg gelangt man heute in die mittlere Burganlage, die laut Krahe eine Vorburg gewesen sein soll. Sie ist heute nur noch von den Außenmauern her existent und weist im Westen einen Neubau auf. Bei Ausgrabungen stieß man im südliche Teil auf eine Zehntscheune, die 1796 durch die Franzosen niedergebrannt wurde. Im Norden, neben dem Tor zur Kernburg befand sich ein Fruchtspeicher, der 1843 abgebrochen wurde.
Die Kernburg ist der älteste Teil der Anlage. Im westlichen Bereich trifft man auf die Überreste der Burgkapelle und eines Burggebäudes. Von dem Burggebäude sind heute noch Fensteröffnungen in der Außenmauer sowie Balkenauflager und Balkenlöcher existent. Ein Torbogen überspannt noch den Eingang. Die Burgkapelle war im Dreißigjährigen Krieg noch existent, verfiel aber in der Zeit darauf. 1741 waren noch Grundmauern erhalten, von denen heute nur noch wenige Reste erhalten sind. Östlich neben dem Tor befindet sich der Bergfried, der zum Teil wieder aufgebaut wurde und seit 1865 eine Aussichtsplattform beherbergt. Im Norden trifft man auf die Schildmauer, an die unter anderem der ehemalige Palas angrenzt. Auf den Überresten des Palas entstand im Laufe des letzten Jahrhunderts ein Restaurant. Auf den Überresten des Brunnen- und Küchenhauses, neben dem Palas, entstand ebenfalls ein Neubau.

Historie

Der Basaltshügel, auf dem sich Burg Lißberg befindet, beherbergte vor 2000 Jahren eine Siedlung der Kelten mit einem Ringwall. Die Herren von Lißberg werden zum ersten Mal 1223 urkundlich erwähnt. In darauf folgender Zeit wird die Burg geteilt. 1396 starb das Geschlecht derer von Lißberg durch Friedrich von Lißberg aus. Sein Vetter Johann von Rodenstein übernimmt die Anlage und den Titel von Rodenstein und Lißberg. 1415 erobern die Grafen von Ziegenhain Burg Lißberg und verkaufen sie drei Jahre später an die Landgrafen von Hessen. 1455 gehören Burg, Amt und Umgebung den Landgrafen von Hessen. In den folgenden zweieinhalb Jahrhunderten wird die Anlage mehrmals verpfändet. 1604 geht Lißberg an die Grafschaft Hessen-Darmstadt. Ein Jahr später erhält der Ort Marktrecht und den Titel Stadt. 1618 wird die evangelische Kirche des Ortes gebaut, die sich direkt vor der Burg befindet. Ort und Kirche werden 1620 durch die Truppen Braunschweigs geplündert. In der darauf folgenden Zeit zieht die Pest ein. 142 Personen sterben 1635 an der Krankheit. Ab 1700 gehört das Amt Lißberg zum Amt Nidda.
Sowohl Ort wie Burg werden 1796 durch die Franzosen zerstört. Im Jahre 2000 wird die Burganlage nach fertiggestellter Renovierung an die Großgemeinde Ortenberg verkauft.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Lißberg befindet sich im gleichnamigen Ort nördlich von Frankfurt am Main. Über die A45 Ausfahrt "Florstadt" auf die B275 Richtung Lauterbach über Ranstadt und Selters. In Lißberg biegt man direkt nach Ortsanfang von der Bundesstraße aus nach rechts in die Schlossgasse ein. Diese endet direkt vor der Burg.

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Gastronomie

Die Burg beherbergt ein kleines Restaurant.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 26.12.2007


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