Wilhelmsturm, Festung Dillenburg

Burg Wilhelmsturm, Dillenburg
Deutschland / Hessen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Der Wilhelmsturm steht heute inmitten der Ruine der ehemaligen Festungsanlage Dillenburg. Der eindrucksvolle Turm stammt erst aus dem 19. Jahrhundert und wurde nach der Zerstörung der Burg hier errichtet. Die Festung Dillenburg war ursprünglich über 200 m lang und lässt heute in einer großen Parkanlage unzähliger Reste verschiedenster Gebäude und Wehrmauern erkennen. Sehenswert sind vor allem die Kasematten, die sich im Zusammenhang mit einer Führung besuchen lassen.

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Die Schlösser und Burgen um Gießen

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Adresse, Karte & Parken


Burg Wilhelmsturm, Dillenburg
Schlossberg
35683 Dillenburg

Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Wilhelmsturm, Dillenburg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 350 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Museum
Lage: 280 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:11-19:51 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Auf einem Bergsporn oberhalb des kleinen, schönen Städtchens Dillenburg thront zwischen alten Schlossruinen der eindrucksvolle Wilhelmsturm. Das mächtige Bauwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht auf den Überresten einer ehemals großen Schlossfestung, die zwischen dem 13. Jahrhundert und dem 16. Jahrhundert zu einer der größten Festungen Westdeutschlands ausgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert riss man große Bereiche der Anlage ab, sodass sich zahlreiche Geländespuren und Ruinen um den Turm herum erhalten haben.
Der Wilhelmsturm dient heute als Museum und Standesamt. Die Überreste der eindrucksvollen Festung hat man in einem kleinen Park integriert. Die Ruinen stehen der Öffentlichkeit frei zur Verfügung und werden aufgrund der schönen Aussicht und der ruhigen Lage oft besucht.

Die mittelalterliche Burg Dillenburg
Der Ursprung von Dillenburg liegt in einer kleinen Burganlage, die von einer kreisrunden Ringmauer umgeben war. Sie hatte einen Durchmesser von ca. 30 m und in ihrer Mitte einen freistehenden Turm mit einer Seitenlänge von 8 × 7,3 m. Man vermutet, dass es sich um einen Wohnturm handelte, der einen Fachwerkaufsatz besaß. Bei archäologischen Untersuchungen um 1950 entdeckte man Ofenkacheln und verbrannte Balken. Die Anlage wurde 1325 aufgrund der Dernbacher Fehde zerstört und anschließend wieder neu aufgebaut (siehe Geschichte).

Schloss Dillenburg
In der Folgezeit begann der Wiederaufbau der Burg in Form eines befestigten Schlosses. Der Bergfried der mittelalterlichen Burganlage hatte sich erhalten und wurde anscheinend in den Bau integriert. Er muss höher als alle anderen Gebäude der Kernburg gewesen sein, da man 1524 den Turm vollständig beseitigte, aus Angst er könne bei Artilleriebeschuss zusammenstürzen und Wohngebäude beschädigen.[1]
Anschließend entstand ein großer Gebäudekomplex, der sich um den Oberen Hof legte. Der Obere Hof nahm ungefähr die Stelle ein, auf der heute der Wilhelmsturm steht. Nur kurze Zeit später entstand die Vorburg, deren Gebäude sich um den Unteren Hof anordneten. Dieser befand sich südlich vom heutigen Wilhelmsturm links von der heutigen Zufahrtsstraße. Aus Schriftstücken weiß man, dass die beiden Höfe spätestens um 1450 existent gewesen sein mussten.
Obwohl das Schloss in der Folgezeit nur noch zur Verteidigung ausgebaut wurde, entstand 1553 der sogenannte Neue Bau (ursprünglich direkt hinter dem Wilhelmsturm), der wie ein Riegel die beiden Höfe voneinander trennte. Er beherbergte ursprünglich einen großen Saal und zahlreiche Räume.
Festung und äußeren Wehrelemente
In der Zeit zwischen 1458 und 1575 wurde das Schloss mit einem großen Festungsring umbaut. Es entstanden die ersten Bastionen und zahlreiche Wehrelemente, die zu den frühsten Festungsbauten der nachmittelalterlichen Zeit Deutschlands gehören. So errichtete man beispielsweise zwischen 1458 und 1462 das Südrondell, das mit vorgelegtem Graben und Fachwerkaufsatz, sowie Schießscharten für Feuerwaffen ein gutes Beispiel für einen frühen Bautyp war. Bis zur Entstehung der sogenannten Schanze und dem französischen Gottesacker (zwei Bastionen) schützte dieses Bollwerk die Burg nach Süden zur Hauptangriffsseite.
In der Folgezeit wurde die Anlage immer wieder erweitert. Es entstanden zahlreiche Zwinger, Gräben, Mauern, Kasematten, Plattformen für Geschütze und Wirtschaftsgebäude. Der Bergfried und andere hohe Gebäude wurden beispielsweise 1524 abgebrochen, damit sie unter Artilleriebeschuss durch ihren Einsturz nicht andere Gebäude der Burg gefährden.
Nach ihrer Fertigstellung ca. 1575 besaß die Festung Dillenburg eine Länge von über 200 m und konnte in Kasematten mehr als 2000 Soldaten unterbringen. Sie gehörte zu den stärksten Festungen der Region und konnte selbst im 30-jährigen Krieg allen Angriffen standhalten.

Heutiger Baubestand
Da Schloss Dillenburg im 18. Jahrhundert größtenteils abgetragen und zerstört wurde, haben sich nur recht wenige Elemente der einst riesigen Festung erhalten. Die Anlage liegt auf einem Sporn, der nach Norden, Westen und Osten durch steile Hänge geschützt wird. Die einzige Angriffsmöglichkeit erfolgte über einen Bergrücken von Süden her. Erst mit der Erfindung der Geschütze mit weiter Reichweite begann man mit der Errichtung eines Festungsrings, der die Anlage vollständig umgab.
Heute wie damals erfolgt der Zugang von Süden, bzw. Südosten her. Straßennamen wie zum Beispiel “Auf der Schütte“ erinnern daran, dass die ehemalige Festung bis in den heutigen Ort im Süden reichte. Der Weg führt durch den Park an zahlreichen alten Mauern vorbei zum Wilhelmsturm. Mehrere Rundwege geben heute die Möglichkeit sich auf dem Grundstück frei zu bewegen und sich die einzelnen Elemente anzusehen. So befindet sich beispielsweise direkt am Anfang des Parks auf der rechten Seite eine große Wiese, die ursprünglich als tiefer Graben, genannt Hauptgraben, diente. Dieser entstand zwischen 1463 und 1469. Unterirdisch verlaufen unter dem Graben noch Kasemattengänge.
An den Hängen nach Osten und Westen lassen sich noch die Reste zweier Kasematten erkennen. Es handelt sich im Osten um das sogenannte Junkergemach und im Westen um das Jägergemach, die um 1559 entstanden sein sollen.
Zum Ort hin, also an der Nordseite, stößt man heute auf eine eindrucksvolle, sehr hohe Mauer, die auch den Namen Hohe Mauer trägt. Sie wurde zwischen 1523 und 1536 durch den Baumeister Ulrich von Ansbach errichtet und hat über 200.000 Gulden gekostet. Ursprünglich hat sie das Junkergemach und das Jägergemach miteinander verbunden. Ein überdachter Wehrgang verlief auf der Mauer und gab die Möglichkeit Gegner, die aus dem Ort zur Burg strömten unter Beschuss zu nehmen. An der Mauer lässt sich heute ein recht unscheinbares, kleines Gebäude erkennen, das ursprünglich Stockhaus hieß und als Gefängnis diente. Direkt daneben befindet sich ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert der Teil der Wasserversorgung war. Ursprünglich wurde er als Gefängnis angelegt, aber schließlich aufgrund von Wassereinbruch zum Brunnen umfunktioniert. Die Festung besaß zu dieser Zeit vier Brunnen und zwei Zisternen, sowie die sogenannte Wehde (ein Wasserreservoir).
Um den Wilhelmsturm herum stößt man heute auf zahlreiche weitere Elemente mehrerer Gebäude, die sich nur schwer zuordnen lassen. Im Südwesten befindet sich beispielsweise ein viereckiger Turmstumpf, der ursprünglich genau zwischen dem Zeughaus und dem Marstall stand. Bis heute haben sich nur der Turmstumpf und die abgehende Wehrmauer erhalten, die ursprünglich den Unteren Hof einrahmte.
Im Osten des Wilhelmturms (links vom Turmzugang) sind mehrere Mauern mit einer Aussichtsplattform erkennbar. Diese gehörten ursprünglich zur Ringmauer der inneren Burganlage, die sich um den Oberen Hof anordnete. Die hier erhaltenen Mauerelemente sind Teil der Ostmauer, Teile eines Turms und partiell die Fundamente des Neuen Baus. Hinter dem Wilhelmsturm (Stadt abgewandte Seite) erkennt man weitere Grundmauern des Neuen Baus. Direkt daneben erheben sich die Reste des Küchenbaus. Der Neue Bau war das letzte repräsentative Gebäude, das auf der Burg errichtet wurde. Er beherbergte ursprünglich einen großen Saal.

Ehemalige Innenausstattung
Schloss Dillenburg dient nicht nur als Festung, sondern war auch Residenz der Fürsten von Nassau. Auf der Festung gab es zahlreiche Kunstgegenstände, die leider größtenteils 1760 verbrannt sind. Es haben sich aber Inventarlisten erhalten, die über das Mobiliar und die Einrichtung berichten. So wird beispielsweise in einer Inventarliste von 1613 eine Sammlung von Wandteppichen erwähnt, die die Stammesfolge des Hauses Nassau zeigen. Die Teppiche stammen von 1531 und wurden in Brüssel gewebt. Sie waren ein Geschenk von Graf Heinrich von Nassau-Breda an seinen Bruder Graf Wilhelm der Reiche von Nassau-Dillenburg. Heute ist man auf der Suche nach den Teppichen, da man weiß, dass sie im 17. Jahrhundert, ca. 100 Jahre vor der Zerstörung des Schlosses, Dillenburg verlassen haben.

Wilhelmsturm
Der Wilhelmsturm wurde in der Zeit zwischen 1872 und 1875 gebaut. Er steht direkt auf dem ehemaligen Oberen Hof der Kernburg und wurde in einer deutsch-niederländischen Zusammenarbeit von Friedrich Albert Cremer errichtet. Das Bauwerk hat 29.122 Taler gekostet, von denen Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau 18.000 Taler übernommen hat. Es soll an Wilhelm I. von Oranien erinnern, der 1533 auf der Burg geboren wurde. Er war maßgeblich an der Befreiung der Niederlande von Spanien beteiligt. Heute wird der Wilhelmsturm viel von niederländischen Touristen besucht, weswegen nahezu alle Informationstafeln auf der Burg auch in Niederländisch sind.
Der Wilhelmsturm beherbergt heute ein Standesamt und ein Museum, das sich vor allem mit der Geschichte der Familie derer von Nassau und derer von Oranien-Nassau auseinandersetzt. Weitere Schwerpunkte sind das Leben von Wilhelm I. und derer von Nassau-Dillenburg, die immer ein gutes Verhältnis zum niederländischen Königshaus pflegten. Zudem wird beispielsweise mit einem Animationsfilm auf das damalige Aussehen der Festung eingegangen. Von dem Turm aus startet auch die Führung durch die unterirdischen Kasematten der Festung.

Kasematten
Die Kasematten der Festung Dillenburg zählen zu den größten zusammenhängenden Verteidigungssystemen Westdeutschlands. Sie wurden ursprünglich dazu eingeführt, um Soldaten unterirdisch schnell zwischen den einzelnen Abwehrbereichen wechseln lassen zu können, ohne dass der Feind von den Truppenbewegungen etwas merken konnte. Die Kasematten konnten bis zu 2000 Soldaten fassen und beherbergen. Spezielle Entlüftungssysteme dienten dazu den beißenden Qualm der abgefeuerten Schießpulverwaffen “abzusaugen“.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden immer wieder Teile der Kasematten freigelegt. Heute lassen sich zahlreiche Räume und Wege im Zusammenhang mit einer Führung besichtigen. Dazu gehören unter anderem die Löwengrube und das Rubensgefängnis. Die Löwengrube war ursprünglich eine Vorratskammer, in der nach einer Wallfahrt mitgebrachte Löwen untergebracht wurden. Heute trifft man hier auf einen 62 m tiefen Brunnen, der zur Wasserversorgung der Soldaten diente. Das Rubensgefängnis wurde nach einem der renommiertesten Häftlinge benannt. Der Vater des berühmten Malers Rubens wurde hier wegen Ehebruch inhaftiert. Die Führung dauert ca. 45 Minuten und kann im Zusammenhang mit einem Besuch des Museums im Wilhelmsturm angegangen werden.

Fazit
Von dem Schloss Dillenburg und der gigantischen Festungsanlage wurden im Laufe der letzten Jahre unzählige Mauern freigelegt, die sich ohne fachkundige Hintergrundinformationen kaum zuordnen lassen. Überall um den Wilhelmsturm erheben sich Mauerreste, die teilweise hoch und eindrucksvoll oder halb unter der Erde sind. Der hier ansässige Verein gibt sich sichtlich Mühe so viele Elemente wie möglich freizulegen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Sehenswert sind vor allem die Kasematten, die sich oberirdisch kaum erkennen lassen. Der Wilhelmsturm lädt zusammen mit den Aussichtsplattformen im Park zu einem ruhigen und entspannenden Besuch ein.

Historie

Um ca. 1230 brach zwischen derer von Nassau, einigen Adligen und dem Landgrafen von Hessen die Dernbacher Fehde aus. Zu diesem Zeitpunkt waren derer von Nassau auf der Burg Herborn ansässig, die ein Lehen der Landgrafen von Hessen war. Nachdem diese Anlage aus dem 12. Jahrhundert zu Anfang der Fehde zerstört wurde, errichtete Graf Heinrich II. von Nassau um 1240 die Burg Dillenburg in besserer Lage. Sie lag somit nicht mehr im Lehensgebiet der Landgrafen von Hessen, sondern war Eigentum der Familie.
Nach dem Tod von Heinrich II. teilen sich die Söhne das Erbe 1255 auf. Graf Otto I., der als Gründer der Ottonischen Linie von Nassau angesehen wird, erhält Dillenburg mit Umgebung. Er erwirbt später Stadtrechte für die Siedlung unterhalb der Burg.
1325 wird Dillenburg im Zuge der Dernbacher Fehde zerstört. Es folgt ein direkter Wiederaufbau. Anschließend erklärt Graf Johann I. die Burg als Residenz derer von Nassau und beginnt mit dem Ausbau der Anlage.
Zwischen 1458 und 1486 wird Dillenburg zum Schloss mit verstärkten Festungselementen umgebaut. Bis 1462 entsteht an der Südseite das Rondell mit Grabenanlage. Direkt dahinter richtet man Futtermauern mit Erdfüllung auf, die gegen Kanonenbeschuss ausgelegt sind. Sie weisen im Inneren Kasematten auf, die Schießscharten zum Graben hin besitzen, um diesen zu verteidigen. Zudem wird eine Geschützplattform gebaut.
Anschließend wird bis 1469 der Zwinger an der Südostseite errichtet, der später durch Gräben mit Kasematten ersetzt wird. 1464 wird ein Büchsenhaus, bzw. ein Zeughaus genannt. Zeitgleich entsteht wahrscheinlich die Aufteilung in den Unteren Hof und den Oberen Hof.
Der ewig andauernde Streit zwischen den Grafen von Nassau und den Grafen von Hessen sorgt um 1500 erneut für politische Anspannungen. Graf Wilhelm der Reiche von Nassau (1519-1559) beginnt daher mit dem Ausbau zur modernen Festung, die zeitgleich auch als Wohnschloss dienen soll. So wird beispielsweise 1524 der alte Bergfried abgerissen, damit er unter Artilleriebeschuss nicht einstürzt und andere Gebäude beschädigt. Zeitgleich wird zwischen 1523 und 1536 die Hohe Mauer zur Stadt hin durch den Baumeister Ulrich von Ansbach errichtet, die den Grafen über 200.000 Gulden kostet. 1547 folgt der Bau des neuen Zeughauses im Unteren Hof.
Bis 1575 erhält die Festung ihr vollständiges Aussehen und wird anschließend nicht weiter ausgebaut. Zwei Zeichnungen von 1605 von Wilhelm Dilich und 1617 von Braun und Hogenberg zeigen die Anlage im fertigen Zustand.
Im 30-jährigen Krieg belagert man zwar Burg Dillenburg, startet aber aufgrund ihrer ausgeklügelten Abwehrmaßnahmen keinen Angriff, sodass die Anlage den Krieg unbeschadet überlebt.
Ab 1739 verliert Schloss Dillenburg ihre Funktion als Hauptresidenz. In jenem Jahr stirbt Fürst Christian von Nassau-Dillenburg als letzter männlicher Nachkomme. Mit ihm erlischt die Linie. Ab 1742 dient Schloss Dillenburg nur noch als Verwaltungssitz und als Amt für nassauische Fürstentümer.
Es folgt der Siebenjährige Krieg, in dem Nassau neutral bleibt und keine Stellung bezieht. Im November 1759 ist das Schloss mit 100 Mann unter der Befehlsgewalt des Hauptmanns Otto Moritz von Düring. Im Dezember 1759 rücken die Franzosen im Ort ein, werden aber in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar von Herzog Ferdinand von Braunschweigs Truppen verjagt. Es folgt im Juni 1760 die Belagerung des Schlosses Dillenburg durch 5000 Franzosen. Nachdem der Hauptmann die Kapitulation ablehnte, wird am 13. Juli 1760 das Feuer auf die Burg eröffnet. Ein Heuschober fängt Feuer und so beginnt ein Brand in den Wohngebäuden. Da die Festung unterbesetzt war und man nicht genug Löschwasser vorrätig hatte, brannte der Wohntrakt vollständig ab.
Ab 1768 beginnt man mit dem Abbruch des Schlosses, um Baumaterial zu gewinnen. Die Befestigungsanlage wird geschleift und die Kasematten mit Erde aufgefüllt oder gesprengt. Es bleibt nur eine Ruine zurück.
1866 gehen Ort und Schlossruine Dillenburg an Preußen. 1872 entschied man in den ehemaligen Inneren Hof den Wilhelmsturm zu errichten, der an Wilhelm I. von Oranien-Nassau erinnern soll. Er wurde 1533 auf der Burg geboren und befreite Niederlande von Spanien. Bis 1875 wurde der Turm in einer deutsch-niederländischen Zusammenarbeit fertiggestellt.
Zwischen 1930 und 1934 beginnt man mit Ausgrabungen und ersten Sicherungsmaßnahmen. Um 1950 wird nach der mittelalterlichen Burg archäologisch gesucht, die sich an der Stelle des Inneren Hofs befand. 1968 folgt die Ausgrabung und Freilegung der Kasematten, die später der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurden.
Gegen Ende 2006 wurde die Projektgruppe Schlossberg-Bauhütte durch den Dillenburger Museumsverein gegründet. Seitdem beschäftigt sie sich mit der Erforschung und dem Erhalt der Burg. Am 8. Juni 2010 wurde das Grundstück als Kulturgut in die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten eingetragen.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: ganzjährig
Burghof: offen
Museum:
Nov-Mrz:
geschlossen Apr-Okt:
Di-So, Ft:
10.00-13.00, 14.00-17.00 Uhr
Jul-Aug:
auch Mo
Eintrittspreise: Burg: frei
Museum: kostenpflichtig
Erwachsene: 3,00€
Kinder: 1,50€
Familie (2Erw, >2Kinder): 9,00€

Führung Kasematten:
Erwachsene: 3,00€
Kinder: 1,50€
Familie (2Erw, >2Kinder): 9,00€
Website: Museumsverein-Dillenburg.de

Anfahrt

Von der A45 Ausfahrt “25-Dillenburg“ auf die B277 Richtung Stadtmitte. Vor dem Tunnel im Kreisverkehr geradeaus und im anschließenden Kreisverkehr direkt rechts in die Marbachstraße abbiegen. Der Marbachstraße folgen bis sie eine lange Rechtskurve macht. Hinter der Rechtskurve links abbiegen in den Donsbacher Weg und gleich wieder links in den Kutschenweg. Anschließend direkt die nächste Straße wieder links in die Auf der Schütte und am Ende der Straße parken. Von hier zu Fuß zur Burg gehen. Es sind ca. 350m bis zum Turm.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Wilhelmsturm, Dillenburg erwähnt:

Burg und Festung Breuberg, Grafenschloss Diez, Burg Nassau, Schloss Neideck

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 03.01.2015


Fußnoten

[1]Der in Kursiv geschriebene Textabschnitt basiert auf eigenen Beobachtungen. Literaturhinweise oder Informationen im Internet wurden dazu nicht gefunden. Das Veröffentlichen und Verbreiten der Informationen ist sowohl in digitaler Form, wie auch in Printform oder im Internet nur als Zitat mit Verweis auf den Autoren und die Website, bzw. die App erlaubt.

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