Burg Yburg, Eibenburg

Burg Yburg, Eibenburg
Deutschland / Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Yburg thront inmitten ausgedehnter Weinberge oberhalb des kleinen Örtchens Stetten. Die Anlage wirft heute aufgrund ihrer Struktur zahlreiche Rätsel auf. Sie besteht nur aus einem Wohnturm, der keine Wehrelemente und keinen Brunnen aufzuweisen hat. Heute befindet sich die Anlage in Gemeindebesitz und kann frei besucht werden. Obwohl eine Besichtigung recht kurz ausfällt, lohnt es sich zusammen mit dem Wasserschloss im Ort.

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Burg Yburg, Eibenburg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Stuttgart

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Yburg, Eibenburg
Steigstr.
71394 Kernen-Stetten

Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Yburg, Eibenburg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 650 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Hangburg
Nutzung: -
Lage: 320 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:12-19:42 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

An einem Weinberg oberhalb des Haldenbachtals, leicht abseits des Remstals, liegt die Burg Yburg. Sie thront an einem Hang über der Ortschaft Stetten und stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Anlage ist heute Gemeindebesitz und kann frei besichtigt werden.
Burg Yburg ist die Vorgängeranlage des Schlosses in Stetten. Sie besteht aus nur einem Gebäude, das einem Kubus (Würfel) gleicht. Bis heute konnte man keine äußeren Verteidigungsanlagen oder Wehrelemente finden, so dass man davon ausgeht, dass Yburg eine reine Wohnburg war. Ihre Lage am Hang und ein fehlender Brunnen machten sie für militärische Zwecke vollständig unbrauchbar, so dass sie im 14. Jahrhundert schon an Bedeutung verlor. Da das Wasser mühsam aus dem Tal zur Burg transportiert werden musste, entstand nur wenige Jahre später eine Wasserburg an der Stelle des heutigen Schlosses Stetten. Die Wasserburg stand nur einige hundert Meter nordwestlich der Burg inmitten der Ortschaft Stetten.
Obwohl Burg Yburg immer als reine Wohnburg bezeichnet wird, weist sie dennoch einige wehrtechnische Elemente auf, die gegen schlecht bewaffnete Aufstände (zum Beispiel Bauern) ausreichend waren. Der Zugang wird durch ein spitzbogiges Tor an der Talseite (Westseite) gebildet, das dem Hang abgewandt war, damit es nicht eingeschossen werden konnte. Hinter dem Tor befindet sich das Kellergeschoss, von dem sich bis heute Teile der gewölbten Decke erhalten haben. Direkt neben dem Eingang führte in der Südwestecke eine Treppe nach oben und erschloss die oberen Stockwerke. Der Keller wurde nur durch kleine Öffnungen beleuchtet, so dass ein Eindringen im Erdgeschoss nicht möglich war.
Im Zuge der Neuzeit wurde der Wohnturm von Süden und von Osten mit Erde bekippt, so dass man über die Fenster im ersten Obergeschoss an der Hangseite (Südseite) eindringen konnte. Aus diesem Grund wurde ein Fenster zum Hang hin zugemauert. Ursprünglich stand der Turm frei und wirkte aufgrund des freien Kellergeschosses eher wie ein Wohnturm und nicht wie ein Würfel[1]
. Er war ursprünglich über 13 m hoch, besaß genau wie heute vier Stockwerke und hat eine Grundfläche von 18,6 auf 22,1 m. Seine Außenmauern sind zwischen einem und zwei Meter dick.
Die beiden Obergeschosse stammen noch aus der Zeit der Gründung. Sie weisen größere Fenster auf, die ursprünglich vom Erdboden aus nicht erreichbar waren. 1659 wurde der Turm um ein drittes Obergeschoss erweitert, das zur Südseite hin einen Abort aufzuweisen hat. Zur Talseite hin, also nach Norden und Westen, trifft man auf besonders große Fenster, die auf einen größeren Raum hinweisen, der wahrscheinlich der Repräsentation diente. Auf dem Obergeschoss thronte ein Dach, dessen Form heute nicht mehr bekannt ist.
Von der Atmosphäre her ist Burg Yburg sehr angenehm. Die Anlage ruht inmitten von Weinhängen, die heute zu längeren Spaziergängen einladen. Das Aussehen und die Architektur des Gebäudes, das nahezu keine Wehrelemente aufweist, geben bis heute viele Rätsel auf. Zahlreiche kleine, erhalte Details wie Eckquader, Balkenauflager und Kellergewölbe laden zum Besuch ein[1]
.

Historie

Die Yburg wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch die Truchsessen von Stetten errichtet. Ursprünglich hieß sie Eibenburg. Man vermutet, dass sie zwischen 1300 und 1310 entstand. Begonnen wurde beim Bau mit dem Palas. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtete man im Tal die Wasserburg Stetten, so dass Yburg an Bedeutung verlor und nicht weiter ausgebaut wurde. Es blieb bei einer unbedeutenden Wohnburg. Hans von Yburg verkaufte sie 1443 an derer von Württemberg. Graf Eberhard im Bart gibt 1490 Burg Yburg mit Herrschaft wieder an die Familie zurück.
1598 wird die Anlage baufällig aber erst nach dem Dreißigjährigen Krieg 1659 repariert und um ein drittes Stockwerk erweitert. Die Burg gehörte zu diesem Zeitpunkt den Familien Bonn, Stetten und Liebenstein, die Erbstreitigkeiten bezüglich des Anwesens hatten. Die Familien Bonn lebte zu diesem Zeitpunkt auf der Burg. Ab 1690 gilt sie als verlassen und verfällt.
1761 ließ Karl Eugen von Württemberg die Anlage abreißen und entkernen, so dass nur noch die vier Außenwände erhalten geblieben sind. 1832 pflanzte der Hofgärtner Gugler eine Platane in der Ruine, die 1931 gefällt werden musste, da ihre Wurzeln das Mauerwerk beschädigten. 1960 wurde Yburg Gemeindebesitz und teilweise wieder aufgebaut, bzw. Konserviert.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Yburg liegt auf einem Berg über der Ortschaft Kernen im Remstal. Über die A8 Ausfahrt “Esslingen“ über Esslingen nach Kernen, bzw. Stetten. Innerorts kurz nach Ortsanfang rechts in die Weinstraße abbiegen und am Ende der Straße links auf die Hindenburgstraße wechseln. Die erste Straße rechts abbiegen und einen Parkplatz suchen. Anschließend über den Weinweg zur Burg laufen.

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Sonstige Bemerkungen

Die Burg kann an Wochenenden aufgrund von Veranstaltungen für die Öffentlichkeit geschlossen sein.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 23.06.2014


Fußnoten

[1]Der in Kursiv geschriebene Textabschnitt basiert auf eigenen Beobachtungen. Literaturhinweise oder Informationen im Internet wurden dazu nicht gefunden. Das Veröffentlichen und Verbreiten der Informationen ist sowohl in digitaler Form, wie auch in Printform oder im Internet nur als Zitat mit Verweis auf den Autoren und die Website, bzw. die App erlaubt.

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