Burg Plattenburg

Burg Plattenburg
Deutschland / Brandenburg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Die Burg Plattenburg geht auf eine alte Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrmals belagert und zerstört. Heute trifft man auf den wieder aufgebauten Bergfried aus dem 19. Jahrhundert, den umfunktionierten Palas und einen hufeisenförmigen Gebäudekomplex aus der nachmittelalterlichen Zeit. Der ehemalige Wassergraben wurde in künstliche Teiche unterteilt und dient heute der Fischzucht.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Plattenburg
19336 Plattenburg

Parken: Es gibt für Burg Plattenburg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 250 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Burg, Schloss
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: Gastronomie, Standesamt
Lage: 35 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:59-19:34 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Plattenburg liegt heute inmitten der Brandenburgischen Elbtalaue, östlich von Wittenberge. Die recht große und imposant wirkende Anlage wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erstrahlt heute im neogotischen Stil mit einem epochal typisch eckigem Bergfried.
Plattenburg besteht aus einer großen Vorburg und einer leicht erhöhten Kernburg. Die Vorburg weist einen hufeisenförmigen Gebäudekomplex auf, der die Burg nach Osten hin abschließt. Heute existieren zwei Eingänge, die sich im Norden und Süden gegenüberliegen. Der Ältere der beiden ist der Südliche. Die Burg war vollständig von einem breiten Ringgraben umgeben, der heute der Fischzucht dient. Zwischen der Vor- und der Kernburg soll es einen Graben gegeben haben. Die erhöhte Kernburg ist älter und liegt auf einer Erhöhung, wahrscheinlich eine Motte. Die Kernburg bestand einst aus einem Palas und einem runden Bergfried, der im Laufe der Jahrhunderte abgebrochen und durch den eckigen ersetzt wurde. Im Gegensatz zu dem heutigen Turm stand der runde Bergfried (typisch für den mittelalterlichen Baustil der Region) frei und flankierte das Zugangstor zur Kernburg.
Umgeben ist die Anlage von einer mächtigen Wassergrabenanlage, die heute immer noch von fließenden Gewässern gespeist wird und von einer Parkanlage, die vor allem im Süden die Burg einrahmt. Der Zugang zur Burg erfolgt über ein Tor in der Vorburg, das in dem hufeisenförmigen Gebäudekomplex integriert wurde.
Im Inneren eröffnet sich der Blick auf den restaurierten und von Gebäuden eingerahmten Innenhof der Vorburg. Im Laufe der Jahrhunderte entstand, an der ehemaligen Wehrmauer angelehnt, ein Gebäudekomplex aus Backstein, der sich wie ein Ring um zwei Drittel des gesamte Burghofs zieht. Im nördlichen Teil des Rings stößt man auf eine alte Kapelle, die mühevoll restauriert, heute im neuen Glanz erstrahlt. Sie ist Teil des Bischofsflügels, der meisterhafte Tischlerarbeiten beherbergen soll.
Nach Westen öffnet sich der hufeisenförmig angelegte Gebäudekomplex und gibt einen Blick auf die neogotisch wirkende Kernburg frei. Ein leicht ansteigender Weg führt zu der höher gelegenen Anlage und auf deren Hof. Eingerahmt wird der Hof vom neogotischen Bergfried und dem Palas, der im Laufe der letzten Restaurationen einen gelben Putz erhielt. Dieser hebt heute das alte Herrschaftshaus aus den Backsteingebäuden hervor. Spätgotische Spitzbogendoppelfenster und dicken Mauern, sowie ein wuchtiges Auftreten erzählen von einer gewissen Wehrhaftigkeit und zieren die Fassade. Der Palas beherbergt alte Gewölbe, die für Rittermahle, Feiern und Veranstaltungen gemietet werden können. Zudem stößt man auf einen alten Rittersaal, der neben einem großen Kamin eine Rittersaaltreppe beherbergt. Im Innern sind unter anderem noch zahlreiche Gewölbedecken und Schmuck aus der Spätrenaissance sowie gotische Sandsteintreppenhäuser und mittelalterliche Elemente zu finden. Ein Rundweg gibt die Möglichkeit Burg und Palas zu umlaufen und sich die Fassaden des alten Gebäudes von außen anzusehen. Auf dem Rundweg fallen noch zahlreiche Details auf. Unter anderem sind die alten Wehrmauern noch gut zu erkennen, dessen ursprünglichen Höhen noch zu erahnen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen der Region war Plattenburg anscheinend rechteckig und nicht im Ursprung rund. Die Ringmauer, die die Rückseite der Gebäude bildet, ist polygonal und schließt noch heute große Teile der Vor- und Kernburg ein.
Von der Typologie her erscheint sie mit gut erhaltenem Graben und vielen erhaltenen Elementen herrschaftlich und groß, wirkt zudem gepflegt. Ein Ort, der bei gutem Wetter durchaus zum Verweilen und Entdecken einladen kann. Von der Atmosphäre her ist Burg Plattenburg angenehm. Mehrmals im Jahr kommt es zu Veranstaltungen, wie z.B. das Burgspektakel oder die Rocknacht.

Historie

Die Burg ist wahrscheinlich in der Zeit der Rückeroberung der Prignitz unter Albrecht dem Bären um 1150 als Grenzburg entstanden. Im Jahre 1319 wurde sie dann von dem Markgrafen Waldemar für 600 Mark Silber an den Bischof Reiner von Havelberg und die dortige Stiftskirche verkauft, die diese unter anderem als Sitz verwendete, zumindest bis der brandenburgische Kurfürst Joachim II. sie als erb- und eigentümliches Lehen an Matthias von Saldern übertrug. Ab 1560 gehört sie der Familie von Saldern, die ihren Ursprung schon im 12. Jahrhundert findet. 1631, inmitten des Dreißigjährigen Krieges, stellt der Schwedenkönig Gustav Adolf II. einen Schutzbrief für die Herrschaft der Plattenburg aus. Anschließend kommt es 1675 zur Belagerung durch schwedische Truppen. 1883 brennt der Bergfried nieder, wird aber in eckiger und heute zu sehender Form wieder aufgebaut. 1925 übernimmt Sieghard von Sadern bis 1945 die Herrschaft der Burg, anschließend wird er enteignet, so dass die Burg bis 1960 als Flüchtlingslager dient. Neun Jahre später wird Plattenburg zum Ferienlager der Deutschen Reichsbahn ausgebaut, die diese bis 1991 nutzt. Aus dieser Zeit stammt das außerhalb liegende Gebäude. Anschließend kam es zum Verfall der Gebäude der Vorburg.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: Saisonal
Burg: offen
Palas, Café:
März-Okt:
täglich:
10.00-17.00Uhr
Nov,Dez,Feb:
11.00-16.00Uhr
Jan geschlossen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Plattenburg liegt inmitten der Burgischen Elbtalaue südöstlich von Wittenberge und Perleberg. Über die A24 Ausfahrt “Pritzwalk“ nach Pritzwalk und auf die B107 Richtung Süden. Bei Neuschrepkow auf die B5 nach Kletzke und in Kletzke die Bundesstraße verlassen Richtung Haaren und auf halbem Weg, genau am Waldanfang nach Plattenburg abbiegen. In Plattenburg der Ausweisung zur Burg folgen.

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Sonstige Einrichtungen

Mehr Informationen zum Spektakel, über die Prignitz und die Rocknacht sind auf den Internetseiten www.plattenburgspektakel.de, www.dieprignitz.de und www.rocknacht.net zu finden.

Gastronomie

In der Burg befindet sich eine Taverne, die unter anderem viele Veranstaltungen organisiert und mit Rittermahlen und der Plattenburger Tafelrunde zum Feiern einlädt.

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 21.08.2005


2 Kommentare

  1. Hallo. Der Artikel und die Fotos zur Plattenburg sind wirklich cool und informativ. Frage: Wie ist denn die Parkplatzsituation an der Plattenburg? Gibt es Parkplätze für größere Autos mit schlechten Rangiermöglichkeiten? Liebe Grüße von einem Fan <3

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