Burg Liebenstein, Lewenstein

Deutschland / Rheinland-Pfalz

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Liebenstein liegt auf einem felsigen Bergsporn zwischen dem Rhein und dem Tal der Flüsse Bornhofer Bach und Gutenbach. 200 m entfernt liegt die Burg Sterrenberg, die der gleichen Adelslinie angehörte. Einer Sage nach waren zwei Brüder, die Burgherren der beiden Burgen, miteinander verfeindet. Liebenstein besteht aus einem eindrucksvollen Wohnturm, der auf einem 12 m hohen Felsblock steht. Er entstand 1284 und wurde im 14. Jahrhundert um einen weiteren Wohnturm, eine Ringmauer und eine Toranlage mit 20 m tiefen Halsgraben erweitert. Die Ruine hat sich recht gut erhalten. Es lassen sich alle Elemente erkennen. In dem jüngeren Wohnturm befindet sich heute eine Gastronomie, deren Terrasse eine schöne Aussicht über das Rheintal verspricht.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Liebenstein, Lewenstein
Zu den Burgen
56341 Kamp-Bornhofen

Parken: In unmittelbarer Nähe zu Burg Liebenstein, Lewenstein gibt es kostenlose Parkplätze. Der Fußweg zur Anlage beträgt 100 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Gastronomie
Lage: 192 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:36-19:37 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Liebenstein thront mit Burg Sterrenberg zusammen auf einem Bergsporn hoch über der Ortschaft Kamp-Bornhofen. Aufgrund ihrer aufregenden Vergangenheit erhielten die beiden Wehranlagen im Volksmund den Namen „die feindlichen Brüder“, dessen Bedeutung weit über die Sage zweier streitender Brüder hinausging.
Burg Liebenstein ist die Jüngere der beiden Burgen. Sie wurde als Trutzburg in unmittelbarer Nähe zu Sterrenberg errichtet. Grund waren Streitigkeiten über den Fall der Erbteilung zwischen einem Wilhelm von Bolanden und den Nachfolgern seines Bruders Phillip von Bolanden. Eine der Töchter war mit Albrecht von Lewenstein, ein Sohn Kaiser Rudolphs von Habsburg, verheiratet und ständig durch die Habgier Wilhelms auf das Erbe bedroht. Aufgrund der ungesicherten Ländereien seiner Gattin ließ Albrecht von Lewenstein 1284 die Burg Lewenstein errichten, die erst wesentlich später den Namen Liebenstein erhielt.
Anfangs bestand Liebenstein, bzw. Lewenstein aus einem siebenstöckigen Wohnturm von ungefähr 16m x 16m Grundfläche mit über 2,5m dicken Außenmauern, dessen imposante Reste sich heute noch besichtigen lassen. Der hohe Bau liegt auf einem 12m hohen Felsen, der zu allen Seiten stark abfällt. Im 14. Jahrhundert folgte die eigentliche Burg. Durch Erbteilungen von bis auf 10 Parteien kam es zum Ausbau der einzelnen Elemente. So entstand im Westen ein zweiter Wohnturm, der Bestandteil des Restaurants ist.
Zur Rheinseite hin existiert ein weiterer Turm mit ungefähr gleichen Maßen wie der zweite Wohnturm. Ein dritter Turm befand sich einst im Nordosten. Es entstand eine fast viereckige Anlage mit 20m tiefem Halsgraben, zwei Wohntürmen, zwei Wehrtürmen (zur Zeit der großen Erbteilung angeblich ebenfalls Wohntürme), ein Brunnen und ein großer Torturm, über den die Burg erschlossen war.
Heute erreicht man Burg Liebenstein über eine Straße, die direkt in der Burg endet. Im Gegensatz zu früher betritt man Liebenstein von Nordosten her und passiert den Stumpf des einstigen nördlichen Wehrturmes. Damals war die Wehranlage von Südosten her über den Torturm erschlossen, der nur noch als Ruine vorzufinden ist. Der Blick eröffnet sich auf die hohe Schildmauer des ältesten Wohnturms, der auf seinem Felsplateau ein imposantes Bild liefert. Ihm zu Füßen verläuft der Weg am ehemaligen Torturm vorbei direkt auf den Hof der später entstandenen Burg. Der Torturm bildete zur Blütezeit den Eingang der Burg. Zur Wehranlage hin ist der Turm offen. Im Mittelalter war er an dieser Stelle mit Holz verkleidet und konnte im Notfall angezündet werden, so dass der Gegner keine Möglichkeit hatte sich hier zu verschanzen.
Hinter dem Torturm beginnt der Burghof. Dieser weist die Terrasse des Restaurants, den Brunnen, den Aufgang zum alten Wohnturm, sowie die zwei alten Turmstümpfe vom jüngeren Bergfried und dem südlichen Wehrturm auf. Der jüngere Bergfried ist heute Bestandteil des Restaurants und kann nicht besucht werden. Ihm gegenüber befindet sich der Aufgang zum großen Wohnturm.
Der große Wohnturm ist der älteste Part der Burg. Bis in das 14. Jahrhundert bestand Liebenstein nur aus dem Wohnturm, der auf einem 12m hohen Fels errichtet worden war. Durch die stark abschüssige Hangsituation war er zu allen Seiten gut geschützt und nur schlecht einnehmbar. Seine imposante Größe gibt ihm heute noch ein gigantisches Erscheinungsbild nach außen hin. Sein Innenleben existiert nur noch sehr bedingt, weist aber noch Spuren eines Kellers auf. Zudem lassen sich zahlreiche Details wie Balkenauflager oder Kaminschächte erkennen. Die Reste des Turmes sind fast vollständig begehbar und gut zu besichtigen.
Von der Atmosphäre her ist Liebenstein sehr angenehm und imposant. Die hohen Außenmauern des alten Wohnturms sind sehr eindrucksvoll. Der mittlerweile schwarze Stein gibt der Burg etwas mysteriöses und uriges, was nur auf wenigen Burgen zu finden ist.

Historie

Burg Liebenstein entstand aufgrund von Streitigkeiten im Jahre 1284. Erbauer war der Gatte einer Schwester vom Nachfolger Phillips von Bolanden. Der Bruder Phillips Werner von Bolanden drohte der Schwester die Besitztümer zu nehmen, die sie aufgrund der Erbteilung an Burg und Land besaß, woraufhin unter Albrecht von Lewenstein (ihr Gatte), ein Sohn Kaiser Rudolphs von Habsburg die Burg Lewenstein entstand. Erst im 14. Jahrhundert kam es zu dem Namen Liebenstein. Ursprung der Burg ist der gut befestigte, mittig stehende Wohnturm auf einem Granitblock. Er besaß einst sieben Stockwerke. Der kleinere Wohnturm, heute Restaurant, entstand erst im 14. Jahrhundert unter weiteren Teilungen der Burg.
Bis in das 17. Jahrhundert wurde Burg Liebenstein, aufgrund zahlreicher Streitigkeiten ausgebaut und bewohnt. Mit dem Aussterben des Geschlechts im Jahre 1637 geht das Lehen an Kaiser Ferdinand II., der den Mainzer Kurkanzler Gerhard Freiherr von Waldenburg mit dem Lehen belehnt. 1648 wird er vollständiger Besitzer der bereits verfallenen Anlage. Von 1793 bis heute sind Teile Liebensteins im Besitz der Freiherren von Preuschen. 1977 und 1978 wurden Teile im Namen der Familie renoviert und instand gesetzt. Der Bau des Restaurants stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Bergfried aus der Gründungszeit und die Wehranlagen aus dem 14. Jahrhundert.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei
Website: Rhinecastles.com/Hotel-Burg-Liebenstein

Anfahrt

Burg Sterrenberg und Liebenstein befinden sich südlich von Koblenz oberhalb der Ortschaft Kamp-Bornhofen am Rhein. Über die Autobahnen A61 und A60 Ausfahrt “Bingen“ auf die B9 und per Fähre auf die andere Uferseite und somit auf die B42 wechseln. Alternativ gibt es in Koblenz eine Brücke. Der Ort Kamp-Bornhofen befindet sich an der B42. Innerorts folgt man den Ausweisungen zu den Burgen oder der Straße ins Landesinnere nach Dahlheim. Kurz nach Ortsende geht auf der rechten Seite der Abzweig zu den beiden Burgen ab. Fahrzeuge mit wenig Bodenfreiheit können im Bereich der Anfahrt aufsetzen.

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Sonstige Einrichtungen

Zu Burg Sterrenberg und Liebenstein gibt es eine Sage, die zur Entstehung der beiden Burgen und dessen volksmündlichen Namen “Die Feindlichen Brüder“ geführt haben soll.

Gastronomie

Burg Liebenstein beherbergt im südwestlichsten Winkel ein kleines Restaurant.

Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Liebenstein, Lewenstein erwähnt:

Burg Sterrenberg

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 01.06.2007


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