Burg Kohren, Kohren-Salis

Burg Kohren, Kohren-Salis
Deutschland / Sachsen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Kohren liegt auf einem Sporn am westlichen Ende des gleichnamigen Ortes. Von der einst größeren, länglichen Anlage stehen heute nur noch Teile der Ringmauer und zwei identisch aussehende Bergfriede mit 10,5 Meter Durchmesser und 3,5 Meter Wandstärke. Die beiden Türme bilden eine Seltenheit, da Burganlagen mit zwei Bergfrieden in der Region nicht oft zu finden sind. Kohren stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit immer erweitert. Heute bildet die Anlage eine kleine Parklandschaft, die mit den beiden Türmen zum Verweilen einlädt.

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Burg Kohren, Kohren-Salis wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Chemnitz

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Kohren, Kohren-Salis
An der Burg
04655 Kohren-Sahlis

Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Kohren, Kohren-Salis gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: -
Lage: 201 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:56-19:32 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Kohren liegt auf einem Sporn am westlichen Ende des gleichnamigen Ortes. Der Ort wuchs im Laufe der Jahrhunderte nur spärlich und nimmt heute vor allem den südöstlichen Bereich des Berges, sowie die südliche und östliche Umgebung ein. Der Zugang zur Burg erfolgt heute wie damals von Osten her. Die Anlage liegt auf einem Bergrücken, der nur nach Osten hin zugänglich ist. Die anderen Hangseiten weisen stark abfallendes Gelände auf.
Burg Kohren ist nur noch bedingt erhalten. Die Wehranlage bestand aus einer länglichen Ringmauer, die mehrere Gebäude umgab. Den Kern bildete eine Vorburg mit Torzwinger und eine Kernburg. Sowohl Vor- wie auch Kernburg beherbergten jeweils einen hohen Turm. Beide dienten wahrscheinlich als Bergfriede und sind heute noch existent. Zum Teil wurden sie restauriert und auf ihre ursprüngliche Höhe gebracht. Die Eingangssituation Kohrens entsprach vermutlich dem heutigen Zugang. Ein Tor führte in einen Zwinger mit Wirtschaftsgebäuden. Ein dahinter liegendes Tor mündete in die Vorburg, die mit einem weiteren Tor von der Kernburg getrennt war.
Der östliche Turm befand sich inmitten der Vorburg und stand frei. Der westliche Bergfried war Bestandteil eines Gebäudekomplexes, dessen Überreste sich zum Teil um den Turm herum erkennen lassen.
Von den Gebäuden sind nur noch wenige Reste existent. Die Vorburg ist bis auf den Ostturm gänzlich verschwunden, von der Kernburg existieren nur noch wenige Elemente der äußeren Ringmauer, die zum Teil bis in die Vorburg reichen. An den Palas erinnern nur noch kniehohe Elemente an der Kante des abschüssigen Nordhangs. Im Westen lassen sich noch die Mauerreste der ehemaligen Ställe erkennen, die heute noch Balkenlöcher beherbergen. Wiederaufgebaute Bereiche der Ringmauer ziehen sich vor allem an der Südseite entlang und geben der Burg eine Größendimension.
Die beiden Türme ähneln sich stark von Aufbau und Höhe obwohl mehr als 200 Jahre zwischen ihren Entstehungen liegen. Der Westturm ist der ältere. Beide sind rund und weisen bis zu vier Meter dicke Mauern auf. Der obere Zinnenkranz misst beim Westturm 1,20m, beim Ostturm 2m. Bei beiden Türmen lassen sich noch Balkenlöcher und der rundbogige Eingang erkennen, die recht hoch liegen. Die Balkenlöcher zeugen unter anderem von einem Vorbau aus Holz, der im Notfall abgeworfen oder zerstört werden konnte. Heute sind die Türme nicht mehr zugänglich, bilden aber sowohl aus der Nähe, wie auch aus der Ferne einen imposanten und majestätischen Anblick.
Von der Atmosphäre her ist Burg Kohren sehr angenehm. Die Anlage liegt leicht abgeschieden vom Rest des Ortes und wirkt imposant und urig, auch wenn viele Elemente nicht mehr erhalten sind.

Historie

Die Burg Kohren wird erstmals in einer Chronik von Thietmar von Merseburg im Jahre 974 erwähnt. Das Wappen stammt aus dieser Zeit. 1190 bis 1303 besitzt das Geschlecht von Chorun die Burg. Noch in ihrem Besitz wird sie 1220 durch Markgraf Dietrich den Bedrängten zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt bis 1240 durch Markgraf Heinrich den Erlauchten. Der Westturm stammt aus dem 12. Jahrhundert, der Ostturm ist wahrscheinlich beim Wiederaufbau um 1240 entstanden. Mit 26m Höhe ist der Ostturm drei Meter höher als der Westturm. 1456 ist die Anlage nicht mehr bewohnt. Sie wird 1568 als “wüst und unbewohnbar“ bezeichnet. 1641 baut die Bevölkerung die Anlage ein weiteres Mal aus um sich bei heranziehenden Truppen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges hin verschanzen zu können.

Eintritt und Öffnungszeiten

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Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Kohren liegt in dem Ort Kohren-Sahlis. Die Burg ist über die A4 Ausfahrt “Glauchau“ aus dem Süden oder über die A38 Ausfahrt “Leipzig-Süd“ aus dem Norden erreichbar. Von Glauchau aus fährt man über die B175 über Waldenburg und weiter über die B95 Richtung Borna nach Kohren-Sahlis-Pflug. Von hier führt eine Straße nach Kohren-Salis. Von Norden aus folgt man der B95 über Borna nach Dolsenhain, verlässt hier die B95 und fährt nach Kohren-Salis.
In Kohren-Salis folgt man dem Kirchenturm und parkt nahe der Kirchgasse, bzw. der Pestalozzistr. Hinter der Kirche führt der Weg zur Burg.

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Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 09.11.2007


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