Schloss Stetten, Hohenlohe

Schloss Stetten, Hohenlohe
Deutschland / Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Schloss Stetten thront auf einem abgesonderten Bergsporn, der zwischen den Mündungen des Erlesbachs und des Heiligenbachs in den Kocher liegt. Die Anlage stammt aus der Zeit um 1235 und wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert zu einer Festung umgebaut. Heute beherbergt sie einen Altersruhesitz, kann aber besichtigt werden. Um die kleine Kernburg bildete sich eine ausgeprägte Außenanlage, die mit zahlreichen Türmen, Wehrmauern, tiefen Gräben und Zwingeranlagen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Von der Kernburg sind vor allem die imposante Schildmauer und der Bergfried erhalten, die unter anderem noch Buckelquader aufweisen. Stetten wird von seinen Besitzern ausgiebig gepflegt und instand gehalten und sollte einmal besucht werden.

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Schloss Stetten, Hohenlohe wird in folgenden Artikeln erwähnt:
Die Schlösser und Burgen um Rothenburg ob der Tauber

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Schloss Stetten, Hohenlohe
74653 Künzelsau - Stetten

Parken: Es gibt für Schloss Stetten, Hohenlohe einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Schloss, Halbruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: privat, Hotel, Altersruhesitz
Lage: 390 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:25-20:14 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Schloss Stetten, Hohenlohe

Schloss Stetten thront auf einem abgesonderten Bergsporn, der zwischen den Mündungen des Erlenbachs und des Heiligenbachs in den Kocher liegt. Die gut erhaltene und nie zerstörte Burganlage beherbergt heute eine Seniorenresidenz. Die Außenbereiche sind für die Öffentlichkeit zugänglich und können besucht werden.

Grabenanlage
Die Anlage hat ihren Ursprung in einer Kernburg, die sich auf der westlichsten Spitze des Sporns befindet. Sie wird seit jeher durch einen tiefen Halsgraben vom Bergrücken getrennt. Im Zuge der Umbaumaßnahmen in späterer Zeit entstand vor dem Graben eine Vorburg, die durch einen weiteren Graben vom Bergrücken getrennt wurde. Mit dem Ausbau zur frühen Festung wurden die Wände der Gräben gemauert und vertieft. Ein Teil der Grabenanlage wurde in der Neuzeit verschüttet, um eine Zufahrt für Fahrzeuge zu legen.

Vorburg
Der Zugang zur Burg verläuft heute wie damals vom Bergrücken über eine Brücke in die Vorburg und weiter zur Kernburg. Die Vorburg schützte die Kernburg zum Bergrücken hin. Ursprünglich wurde sie wahrscheinlich durch eine Wehrmauer nach außen geschützt. Diese Wehrmauer war wahrscheinlich nicht sonderlich hoch, so dass sie nicht im Schussfeld der Kernburg lag. Das Torhaus der Vorburg deutet auf die ursprüngliche Höhe der Wehrmauer hin. Neben dem Torhaus lassen sich noch Schlüsselschießscharten erkennen, die die Brücke flankierten und den Bereich vor dem Tor schützten.
Das Torhaus der Vorburg hat eine Grundfläche von 4,7 m auf 6,5 m. Es steht zusammen mit der Brücke schräg zum Graben, damit es schlechter eingeschossen werden kann. Das Erdgeschoss ist aus Bruchstein und trägt über der Toreinfahrt ein großes Rundbogenfries. Es weist vermutlich die ursprüngliche Höhe der Wehrmauer auf, die beidseitig des Tores abging und die Vorburg zum Graben hin schützte. Das oberste Stockwerk des Torhauses besteht aus einem Fachwerkaufsatz mit Dach. Im Inneren befindet sich heute eine Gästewohnung und eine Uhr mit Glockenspiel.
Südlich des Torhauses geht eine Wehrmauer ab, die einen Wehrgang, zahlreiche Schießscharten und ein Rundbogenfries aufzuweisen hat. Sie endet in einem großen Rundturm, der die Vorburg und den Graben flankierte. Unterhalb des Turms lassen sich im Graben noch alte Kasematten erkennen, die unter anderem Schießscharten zum Graben hin aufweisen.
In der Vorburg steht das "äußere Haus". Es handelt sich um einen schlossähnlichen Barockbau, der 1716 entstanden ist. Das Gebäude weist ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss und einen großen Dachaufbau auf. Es wurde mit Pilastern und klassizistische geprägten Kapitellen verziert. Der Bau steht, so vermutet man, auf dem Standort ehemaliger Wirtschaftsgebäude. Im Nordosten ist er mit einem Flankierungsturm der Wehranlage verbunden.

Kernburg:
Die Kernburg ist der älteste Part von Schloss Stetten. Da der Sporn nicht sonderlich steil war, errichtete man im Spätmittelalter eine Zwingeranlage, die die Kernburg noch heute vollständig umgibt. Zum Bergrücken hin war die Kernburg durch einen mächtigen Graben geschützt, der im Zuge der Neuzeit zur Hälfte aufgeschüttet wurde.
Die Kernburg entstand um 1089. Sie besitzt einen trapezförmigen Grundriss, der vor allem durch die Ringmauer geprägt wird. An der Ostseite, also zum Bergrücken hin, errichtete man eine dicke Schildmauer und den Bergfried.
Der Bergfried besitzt eine Grundfläche von 7,11 m auf 7,11 m. Seine Mauern sind im Untergeschoss 2,35 m dick und verjüngen sich nach oben hin. Die Höhe des Turms beläuft sich auf 22,5 m. Der ursprüngliche Eingang lag 11,22 m über dem Hof an der Westseite. Ursprünglich besaß der Turm noch einen Fachwerkaufbau und ein Walmdach. Unter dem Walmdach war ursprünglich eine Wehrplattform mit Zinnen. Der Turm steht leicht versetzt zur Schildmauer und flankierte ursprünglich das Tor. Im Mauerwerk lassen sich noch schöne Buckelquader erkennen, die an die Gründung aus der Zeit von Kaiser Friedrich Barbarossa erinnern.
Die Schildmauer geht direkt von dem Bergfried ab. Sie besitzt eine Wandstärke von 2,65 m und hat eine Höhe von 15 m. In späterer Zeit entstand auf dem Mauerkranz ein Wehrgang, der sich deutlich durch den Rundbogenfries abhebt. Durch die Höhe der Mauer war es möglich auch Feinde über die Vorburg hinweg unter Beschuss zu nehmen.
In der Schildmauer findet man unüblicherweise das Zugangstor zur Kernburg. Es ist nur 2 m breit, aber 3,7 m hoch, so dass Lanzenreiter einen zügigen Ausfall durchführen konnten. Über dem Tor findet man zwei Figuren aus Stein, die einen schreienden Esel und eine Fratze mit herausgestreckter Zunge darstellen.
Die restliche Ringmauer wurde im Laufe der Zeit in Gebäude integriert und ist aufgrund zahlreicher Fenster als Wehrmauer kaum noch zu erkennen. Sie besteht zum größten Teil aus Muschelkalkmauerwerk und ist 1,7 m dick. In den Obergeschossen verjüngen sie sich auf bis zu 1 m Breite. Ursprünglich war die Ringmauer durchschnittlich 14 m hoch.
Die Kernburg besteht aus einem Gebäudeschlauch, der an der Innenseite der Ringmauer anlehnt. Der Hof ist noch heute sehr klein und erinnert an die gute Nutzung des geringen Platzes. Zahlreiche Gebäudeelemente, sowie ein Treppenturm erinnern an den mittlerweile veränderten Aufbau der Kernburg.
Die Kernburg wird heute von einem großen Zwinger umgeben. Dieser besitzt drei quadratische Wehrtürme im Südosten und im Westen und einen Rundturm an der Nordostecke. Die quadratischen Wehrtürme schützen die Anlage nach Süden und nach Westen. Sie beherbergen noch heute Treppen und einzelne Geschosse mit Schießscharten. Da sie aus der Mauer hervorstehenden, dienten sie zeitgleich zum Schutz und zum Flankieren der Wehrmauer. Vor der Wehrmauer lagen ursprünglich ein Graben und ein Wall, die heute aufgrund der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Hänge nicht mehr existieren. Sowohl im Graben, wie auch in der Zwingeranlage befinden sich jeweils Rundgänge, die dem Besucher offen stehen.

Schloss Stetten ist von der Atmosphäre sehr angenehm. Die Anlage wurde im Laufe des Mittelalters konstant ausgebaut und stellt heute eine Komposition aus mittelalterlicher Architektur und frühem neuzeitlichen Festungsbaustil dar. Zudem lassen sich Epochen wie der Barock an zahlreichen Elementen erkennen. Durch die Nutzung als Seniorenresidenz strahlt die Anlage eine Ruhe aus, die sehr zum Verweilen und Entdecken einlädt. Ein Besuch lohnt sich.

Historie

Die Kernburg ist staufischer Herkunft aus der Zeit um 1235, eventuell auch älter. Die Anlage wurde nie zerstört, aber kontinuierlich ausgebaut.
Das Geschlecht derer von Stetten wird erstmals im einer Urkunde 1098 genannt. Das Geschlecht bestand aus Lehensleuten, die dieses von derer von Hohenlohe bekamen. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burg weiträumig ausgebaut. 1488 belagern derer von Hohenlohe Schloss Stetten und schaffen es die Vorburg einzunehmen. Grund war ein Streit um die Burg Tierberg. Die Fehde der Geschlechter wurde beigelegt und die Vorburg wieder freigegeben. Anschließend folgten kleine Veränderungen an der Burg, die zum besseren Schutz vor Feuerwaffen dienten. Der frühneuzeitliche Festungsring um die Kernburg stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das letzte Gebäude wurde 1716 errichtet. Es ist das Äußere Haus im Stil des Barocks. 1870 wurde der innere Graben aufgefüllt und das Torhaus für große Kutschen verbreitert. Bis heute ist sie im Besitz der Herren von Stetten.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: privat, offen
Außenanlage: offen
Kernburg: geschlossen
Eintrittspreise: frei
Kontakt: Geschäftsführer:
Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten
74653 Künzelsau - Schloss Stetten
Tel.: 07940 / 1260
Website: Schloss-Stetten.de

Anfahrt

Die Residenz Schloss Stetten liegt östlich von Künzelsau im gleichnamigen Ort. Von der A6 Ausfahrt “42-Kupferzell“ auf die B19 Richtung Künzelsau. In Künzelsau abbiegen Richtung Langenburg und nach 13km rechts zum Schloss Stetten. Die Anlage ist ausgeschildert.

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Sonstige Einrichtungen

Die Burg beherbergt einen Altersruhesitz mit der Möglichkeit für Besucher in der Burg zu wohnen.

Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Stetten, Hohenlohe erwähnt:

Schloss Ehrenstein, Burg Falkenstein, Burg Forchtenberg, Burg Kapellendorf, Burg Kapfenburg, Burg Königstein, Burg Krautheim, Schloss Langenburg, Burg Lichteneck, Schloss Mergentheim, Burg Neuenstein, Burg Ronneburg, Burg Steinsberg, Burg Tierberg, Burg Vellberg, Burg Waldenburg, Schloss Weikersheim, Burg Yburg, Burg und Schloss Zwingenberg

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 16.04.2014, 15.01.2012, 02.06.2005


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