Schloss Kalmar

Schloss Kalmar
Schweden / Schweden

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Schloss Kalmar ist eine der wichtigsten und bekanntesten Anlagen Schwedens. Die eindrucksvolle Schlossfestung wurde im Laufe der Zeit 22 Mal belagert und nie eingenommen. Heute lädt die Burg mit einem Rundweg und einem Museum zu einem ausgiebigen Besuch ein.

Bilder

Adresse, Karte & Parken


Schloss Kalmar
Slottsvägen
392 3 Kalmar

Parken: Im angrenzenden Ort zu Schloss Kalmar gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Festung
Burgtyp: Wasserburg
Nutzung: Museum
Lage: 15 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 06:03-19:48 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Das Schloss Kalmar liegt an der engsten Stelle des Kalmar Sunds, der das Festland von der Insel Öland trennt. Im Mittelalter bildete die natürliche Bucht nördlich der Burg einen Hafen, der zum größten Teil naturellem Ursprungs entsprang und zu dem Namen der Burg und des Ortes führte. Das Wort ”Kalmar” leitet sich von einem schwedischer Begriff ab, der eine besondere Art eines natürlichen Hafens bezeichnet.
Das heute im Renaissancestil erkennbare Schloss findet seinen Ursprung in einer Turmburg, die über die Jahrhunderte stetig erweitert wurde. Im 12. Jahrhundert war die Anlage von einer Ringmauer umgeben und beherbergte einen Bergfried. Dieser wurde später durch zwei Rundtürme gesichert, die einzigartig in Schweden waren, da sie von der Architektur der mitteleuropäisch-deutschen Art entsprachen. Gustav Wasa änderte die Anlage nach seiner Übernahme grundlegend ab und begann mit der Errichtung der heute vorhandenen Festung. Seine Söhne führten die Arbeit fort und trennten die Burg auf der Landzunge endgültig vom Festland durch eine Graben-Wall-Konstruktion ab.
Heute besteht Kalmar aus einer Festung, die ähnlich wie Kronoberg auf einer künstlichen Insel liegt. Ein Vorwerk mit dreieckigem Grundriss, umgeben von einem gemauerten Wassergraben (heute verlandet) schützte das erste Tor davor eingeschossen zu werden. Vom Vorwerk führt eine Brücke über den zweiten Wassergraben, der Burg von Vorwerk trennte und heute noch vom Meer mit Wasser gespeist wird. Die Brücke bestand im letzten Viertel aus einer Zugbrücke, die rekonstruiert wurde. Das Tor liegt zum Vorwerk versetzt und wird durch zwei große Rondelltürme flankiert.
Vom Tor aus führt der Weg durch einen Tunnel in den inneren Graben, der die Kernburg vom Wall trennt. Dieser ist seit jeher ein Trockengraben und diente zur Erschließung der Räume unter und in dem Wall. Eine Rampe, über die Geschosse auf den Wall gerollt wurden, führt auf den Wall und gibt die Möglichkeit diesen vollständig abzuwandern. Alte Kanonen und ein an jeder Ecke befindlicher Rondellturm zieren die Wallanlage.
Die Kernburg lässt in Grundzügen noch ihren mittelalterlichen Kern erkennen. Sehr auffallend ist die typisch deutsche Burgenarchitektur, die sich vor allem durch den Bergfried und die Torsituation ausdrückt. Der Bergfried, ehemals zinnenbewehrt (die Zinnen sind noch unter der Dachkuppel erkennbar) steht neben dem Tor und flankiert dieses zusammen mit zwei Rundtürmen, die sich links und rechts vom Bergfried befinden. Durch seine dicken Mauern und seine zentrale Lage in der Fassade landeinwärts, diente der Bergfried wahrscheinlich als Schildmauer. Von ihm geht ein Gebäudeschlauch ab, der sich trapezförmig um einen Innenhof zur Seeseite hin zieht und an jeder Ecke einen runden Wehrturm mit Kanonenschießscharten im obersten Stockwerk aufweist. Zur Seeseite hin, also nach Osten befinden sich an der Außenfassade zwei herausstehende eckige Türme, die aber die selbe Höhe wie der Gebäudeschlauch aufweisen. Die beiden Türme und ein Turm an der Nordseite weisen jeweils Giebelwände mit verkleideten, Barock angedeuteten Verzierungen auf.
Das Innere der Kernburg besteht aus einem Gebäudeschlauch, der sich um einen großen Innenhof legt. Die Gebäude beherbergen heute ein Museum, das seinen Schwerpunkt in der Geschichte der Stadt und der Burg findet. In der Mitte des Hofes trifft man auf einen Brunnen. Zahlreiche Portale und kleine Türen im Stil der Renaissance und des Barocks prägen die Hoffassaden, die sonst recht schmucklos gehalten sind.
Vom touristischem Aspekt her ist Burg Kalmar sehr interessant und eindrucksvoll. Die Anlage bildet sowohl baugeschichtlich wie auch touristisch einen wichtigen Punkt. Die Lage an der damaligen Grenze zu Dänemark, die bewegte Geschichte und das eindrucksvolle und repräsentative Auftreten machen Kalmar zu einer der interessantesten Festungsanlagen Schwedens.

Historie

Schloss Kalmar liegt an einer der engsten Stellen des Meeres im Kalmar Sund zwischen der Insel Öland und dem Festland Schwedens. Die Anlage wurde mehr als 22 Mal belagert und nie eingenommen. Sie wurde mit einem Verteidigungsturm gegen Piraten begonnen, der zum Schutz Kalmars, eine der ältesten Städte Schwedens, im 12. Jahrhunderts (um1180) durch Knut Eriksson errichtet wurde. Es entstand ein in unmittelbarer Nähe und im Schutz der Burg liegender Hafen, der im Ort für steigende Einkünfte sorgte. Die Burg wurde mit dem Wachstum der Stadt zu einem Schloss und schließlich zu einer Grenzfestung gegen die Dänen ausgebaut. Zum Ende des 13. Jahrhunderts bestand Kalmar aus dem Verteidigungsturm, einer Ringmauer und einem Gebäudekomplex mit vier Ecktürmen. Entstanden ist diese Anlage unter Magnus Ladulås, der von 1275 bis 1295 hier lebte. Zu diesem Zeitpunkt lag die Burg in der Wallanlage der Stadt, die mit Burg eine vereinte Front zum Meer bildete.
Unter Gustav Wasa, der nach seiner dänischen Gefangenschaft hier wohnte, entstanden die Erdwälle und Außenanlagen, die später befestigt wurden. 1611 kam es zur erfolglosen Belagerung durch die Dänen. Man verwendete aufgrund von Schießpulvermangel die Steine der Burg, die man mit Schleudern auf die Gegner warf. Das heutige Aussehen im Stil der Renaissance stammt aus dem 16. Jahrhundert und entstand unter Erik XIV. und Johann III., Söhne von Gustav Wasa. Der letzte König, der Schloss Kalmar bewohnte, war Charles XI., der von 1673 bis 1692 regierte. Zu dieser Zeit hatte Kalmar schon seine Bedeutung verloren, da sich die Dänische Grenze 1658 nach Verhandlungen auf die heutigen Grenzen verschob. Danach begann der Verfall. Das Schloss diente anschließend als Gefängnis, Getreidespeicher und als Schnapsbrennerei. Um1850 begann ein romantisierter Wiederaufbau.
Politisch gesehen, spielte Schloss Kalmar seit 1397 eine große Rolle. Am 20. Juli 1397 beschloss und unterzeichnete Königin Margarete I. den Vertrag für die Kalmar Union, der zum Zusammenschluss aller Nordländer diente.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: ganzjährig
Museum:
Jan-Apr: Jeden 2. WE:
11.00-15.30Uhr
Mai, Juni, Sept:
täglich:
10.00-16.00Uhr
Juli:
täglich:
10.00-18.00Uhr
Aug:
täglich:
10.00-17.0Uhr
Okt:
Sa-So:
11.00-15.30 Uhr
Nov, Dez:
Jedes 2. WE:
11.00-15.30 Uhr
Eintrittspreise: Außenanlage: frei
Burg: kostenpflichtig
Kinder(4-16J): 20Kr.
Studenten: 50Kr.
Erwachsene: 80Kr.
Familie: 180Kr.
Website: Kalmarslott.Kalmar.se

Anfahrt

Das Schloss von Kalmar liegt im südlichen Part des gleichnamigen Ortes und ist weitreichend ausgeschildert.

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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Kalmar erwähnt:

Burg Borgholms Slott, Burg Eketorp, Burg Kärnan, Burg Visingsborg Slott

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 12.05.2009


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