Burg Hardtburg

Burg Hardtburg
Deutschland / Nordrhein-Westfalen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Burg Hardtburg liegt heute inmitten eines Forstwaldes, südlich von Stotzheim. Die Wasserburg besteht aus einer Kernburg und einer Vorburg, von denen die Vorburg privat ist und sich nicht besuchen lässt. Die Kernburg ist heute eine Ruine. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und war bis in das 18. Jahrhundert bewohnt. Von der Anlage haben sich der Bergfried, Teile der Ringmauer, die einzigartige Eingangssituation und der Wassergraben erhalten, der teilweise verlandet ist. Der Bergfried ist das einzige existente Gebäude, das 20 Meter Höhe und 2,5 Meter starke Mauern aufzuweisen hat. Die Anlage ist sehenswert und lädt zu einem Besuch und zum Erkunden ein.

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Burg Hardtburg wird in folgenden Artikeln erwähnt:
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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Hardtburg
53881 Euskirchen-Stotzheim

Parken: Im angrenzenden Ort zu Burg Hardtburg gibt es zahlreiche, kostenlose Parkmöglichkeiten. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 1000 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Ruine
Burgtyp: Niederburg, Wasserburg
Nutzung: Forsthaus
Lage: 260 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 07:22-19:53 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Hardtburg liegt heute inmitten des Hardter Waldes südlich von Stotzheim. Die Anlage besteht aus einer Vor- und einer Kernburg, umgeben von einem großen Ringgraben, der heute noch Wasser führt. Die Vorburg ist Sitz des hier zuständigen Försters und somit bewohnt und privat. Die Kernburg hat man als Ruine belassen und durch eine Brücke über einen separaten Eingang von Westen her zugänglich gemacht.
Über einen Wanderweg lässt sich Burg Hardtburg einmal vollständig umrunden. Hierbei eröffnen sich zahlreiche Blicke auf die ehemalige, äußere Wehranlage, den breiten, noch vollständig erhaltenen Graben und Teile von Gebäuden, die mit der Außenmauer verbunden waren. Diese tragen neben Fenster und Balkenauflager zahlreiche kleine Details, die sich von außen gut erkennen lassen. Neben Wehrtürmen und Wehrgängen sind vollständige Häuserfronten, Schießscharten, Wehrmauern, auskragende Wehrplattformen und zum Teil Wälle zu sehen.
Bei der Umrundung trifft man auf Informationstafeln zu den einzelnen Abschnitten der Burg und unter anderem auch auf eine Brücke, die in die Kernburg führt. Über die Brücke gelangt man in den ehemaligen Zwinger der Kernburg, der schon damals den Zugang beherbergte. Der alte Weg führte über eine Zugbrücke von der Vorburg in den Zwinger und weiter in die Kernburg. Kernburg und Vorburg sind durch einen Wassergraben getrennt. Zog man die Zugbrücke hoch, war die Kernburg folglich vollständig durch einen Graben von der Außenwelt abgeschottet. Gleiches Prinzip wandte man bei der Vorburg an, so dass sich zwei Inseln auftaten.
Die Vorburg ist heute Sitz des Försters. Sie lässt sich nicht besuchen, gewährt aber gute Einblicke von der Kernburg aus. Erhalten sind vor allen die Außenmauern, die heute noch die Balkenauflager von den ehemaligen Wehrgängen beherbergen. Zum Teil errichtete man einen neuen Wehrgang, nach altem Prinzip.
Von den Gebäuden der Vorburg fehlt jede Spur. Im nördlichen Bereich lassen sich noch Reste erkennen, die teilweise in die Gebäude des Försters übergehen. Andere Elemente sind in der äußeren Ringmauer zu erahnen, mit der die meisten Gebäude verbunden waren. Interessant ist das Tor der Vorburg, an dem sich zum Teil noch der ehemalige Torturm erkennen lässt. Heute dient die Vorburg aufgrund der großen Freiflächen zum größten Teil als Weidefläche.
Die Kernburg ist im Gegensatz zur Vorburg sehr gut erhalten. Sie steht auf einer Motte, die durch den Aushub der Gräben entstanden ist und bildet den ältesten Part der Burg. Der ehemalige Torzwinger beherbergt den Aufgang zur Kernburg. Über eine Serpentinenkurve bildet er zwei Terrassen, die wesentlich höher als die Vorburg lagen und somit leichter zu verteidigen waren. Ein Doppeltor und ein Wehrturm erschwerten den Zugang. Die Reste sind gut zu erkennen und deuten auf die Dimensionen hin, die das röhrenförmige Doppeltor einst besaß. Alte Schießscharten zeugen von der Wehrhaftigkeit dieses Burgtyps.
Der Zugang zur Kernburg erfolgte direkt hinter dem Doppeltor über den oberen Zwinger durch eine kleine Öffnung in der Ringmauer. Die Kernburg selber ist noch vollständig von der äußeren Ringmauer umgeben und beherbergt zahlreiche Bäume, ein gepflegtes Aussehen und den Bergfried, der sich jedes Jahr nur temporär besuchen lässt, da er als Brutstätte für Dohlen dient. An den alten äußeren Ringmauer lassen sich noch Balkenauflager und Teile von Kaminen erkennen, die von Gebäuden zeugen. Durch ausgegrabene Gebäudefundamente sind die Dimensionen der damaligen Bauten nachvollziehbar. Lücken in der Ringmauer eröffnen Blicke auf den umlaufenden dritten Zwinger, der die Kernburg vollständig umgab und auf den Wassergraben, der nach Süden hin zum großen Teil verlandet ist. Die kompakte Bauart und der imposante Bergfried sorgen für Ecken und Sichtbeziehungen, in denen es zahlreiche kleine und erhaltene Details zu entdecken gibt.
Von der Atmosphäre her ist Burg Hardtburg sehr angenehm. Die Anlage liegt inmitten eines stillen Waldes und bildet durch die spiegelnden Wasserflächen des Grabens schöne Sichtbeziehungen und Fotomotive. Der Eingriff durch Restaurationsarbeiten ist fast nicht zu erkennen und belässt somit das alte Flair und die Urigkeit, die Burg Hardtburg ausstrahlt. Durch die wenigen Besucher ist Burg Hardtburg ein angenehmer Ort zum Erkunden, Verweilen und Entspannen.

Historie

1166 wurde die Burg das erste Mal erwähnt. Nach einer Zerstörung im Jahre 1208 wird sie wieder aufgebaut und bis 1340 erweitert. Von 1246 an war sie im Besitz des Erzbistums von Köln. Bis 1794 sogar Sitz der kurkölnischen Amtsverwaltung. Ende des 18. Jahrhunderts wird sie als verfallen genannt. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts entstehen die Forstdienstgebäude in der Vorburg. Bei dem Hügel, auf dem die Kernburg steht, handelt es sich um eine Motte, die durch den Aushub der Wassergräben entstand.

Eintritt und Öffnungszeiten

Eintrittspreise oder Öffnungszeiten nicht mehr aktuell? Hier bitte einreichen.
Öffnungszeiten: privat, offen
Eintrittspreise: frei

Anfahrt

Burg Hardtburg befindet sich bei Euskirchen in der Nähe von Stotzheim. Über die A1 Ausfahrt “Euskirchen“ über die L264 nach Euskirchen, links ab auf die B56 und noch in Euskirchen auf die B51. Von der B51 nach Stotzheim und über Flamersheim nach Kirchheim. In Kirchheim hält man sich möglichst am Anfang des Ortes gleich links und folgt der Ausschilderung zum Wanderparkplatz an der Burg. Die Burg liegt an der Hubertusstr.

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Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 22.10.2006


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